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Verfasst am: 05.07.05, 10:20 Titel: Mal angenommen....
An die Anwälte hier im Forum
.....ein Anwalt wirbt im Internet mit einer kostenlosen Erstberatung und am bittet am Telefon darum, den Vorgang per gesammelter Akten einzusenden, damit er sich ein Bild davon machen könne, ohne darauf hinzuweisen, dass er für das Ansehen dieser Akten eine Gebühr verlangen wird.
Wenn dann die Rechnung kommt und man sich wundert, sagt der Anwalt: Sie glauben doch nicht im ernst, dass sich ein Anwalt kostenlos die Akten ansehen wird........
Verfasst am: 05.07.05, 15:56 Titel: kommt mir bekannt vor ...
... nur nicht über's Internet. Ich hatte einen Anwalt, der mir im Erstgespräch keine Kosten nannte mit dem Hinweis die Gegenseite sei aufgrund eines Verzugs dafür zuständig, schrieb das auch so, schickte der Gegenseite eine Rechnung und als die nicht zahlte teilte er mir mit, ich sei jetzt sein Schuldner. Vielleicht hat jemand einen TIpp, wie man schwarze Schafe erkennt?
Verfasst am: 05.07.05, 16:04 Titel: Re: kommt mir bekannt vor ...
Thorfi hat folgendes geschrieben::
... nur nicht über's Internet. Ich hatte einen Anwalt, der mir im Erstgespräch keine Kosten nannte mit dem Hinweis die Gegenseite sei aufgrund eines Verzugs dafür zuständig, schrieb das auch so, schickte der Gegenseite eine Rechnung und als die nicht zahlte teilte er mir mit, ich sei jetzt sein Schuldner. Vielleicht hat jemand einen TIpp, wie man schwarze Schafe erkennt?
Viele Grüsse,
T
Im Gegensatz zum Ausgangsfall, ist Ihr Beispiel kein mögliches unseriöses Verhalten, sondern ein Denkfehler Ihrerseits.
Wenn Verzug vorlag, hat die Gegenseits die entsteheden Anwaltskosten dem Gläubiger zu ersetzen. DEs ist aber der Auftraggeber, der den Anwalt bezahlen muss, denn der Anwalt ist sein Vertragspartner.
Ist der Schuldner aber pleite so zahlt der Auftraggeber den Anwalt eben selbst. Es kann doch nicht so schwer sein, zu verstehen, dass man eine Leistung auch bezahlen muss. Wenn ich beim Metzger Wurst kaufe, erwarte ich doch auch, dass der von mir verlangen darf, dass ich bezahle. _________________ Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
Verfasst am: 05.07.05, 16:17 Titel: Danke für den Hinweis
im konkreten Fall glaube ich, mein Fehler war, dass ich dem Anwalt geglaubt hatte, dass das was er sagt auch stimmt. Ich hatte ihm vertraut. Die Gegenseite hatte die Rechnung schlicht ignoriert, der Anwalt hatte dann offenbar den für ihn einfachen und für mich zuvor unbekannten Weg gewählt, sein Honorar (was ihm ja zusteht) bei mir zu holen. Eine faires Geschäfstgebahren hätte aus meiner Sicht so ausgesehen dass ich erstens über die Kostenhöeh und zweitens über das Risiko aufgeklärt worden wäre. Hätte der gute mann gesagt "wir versuchen jttz mal das geld in Höhe von x EUR bei xy einzutreiben, falls das nicht klappt müssen Sie als mein Auftraggeber bezahlen" wäre das nach meinem Verständnis seriös. Ich habe daraus gelernt, dass ich statt dem Beratungsgrund und ein Problem mit einem Anwalt zwei Probleme hatte, das Problem und den Anwalt. Das war nicht der Sinn meines Besuchs beim Anwalt...
Damit andere sich solche Erfahrungen sparen können, war meine Anregung / Frage ob's ein paar Tipps gibt wie man schwarze Schafe erkennt.
Verfasst am: 05.07.05, 16:29 Titel: Re: Danke für den Hinweis
Thorfi hat folgendes geschrieben::
im konkreten Fall glaube ich, mein Fehler war, dass ich dem Anwalt geglaubt hatte, dass das was er sagt auch stimmt. Ich hatte ihm vertraut. Die Gegenseite hatte die Rechnung schlicht ignoriert, der Anwalt hatte dann offenbar den für ihn einfachen und für mich zuvor unbekannten Weg gewählt, sein Honorar (was ihm ja zusteht) bei mir zu holen. Eine faires Geschäfstgebahren hätte aus meiner Sicht so ausgesehen dass ich erstens über die Kostenhöeh und zweitens über das Risiko aufgeklärt worden wäre. Hätte der gute mann gesagt "wir versuchen jttz mal das geld in Höhe von x EUR bei xy einzutreiben, falls das nicht klappt müssen Sie als mein Auftraggeber bezahlen" wäre das nach meinem Verständnis seriös. Ich habe daraus gelernt, dass ich statt dem Beratungsgrund und ein Problem mit einem Anwalt zwei Probleme hatte, das Problem und den Anwalt. Das war nicht der Sinn meines Besuchs beim Anwalt...
Damit andere sich solche Erfahrungen sparen können, war meine Anregung / Frage ob's ein paar Tipps gibt wie man schwarze Schafe erkennt.
Ah, die "amerikanische Argumentation".
"Da stand nirgends drauf, dass man die Katze nicht zum trocknen in die Mikrowelle packen darf. Darauf hätte der Hersteller doch hinweisen müssen."
Überraschung! Genau wie Metzger, Putzfrauen,Arbeitnehmer oder Friseure arbeiten auch Anwälte nicht kostenlos. _________________ Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
"amerikanische Argumentation" wäre also in deinem Fall:
Natürlich stirbt die Katze, wenn man sie zum Trocknen in die Mikrowelle tut.
Genauso verhält es sich beim Anwalt: Natürlich muss derjenige bluten/sterben/sein Geld loswerden/in die Tasche gehen/ins Gras beissen/die Hosen runter lassen...sobald er mit einem Anwalt spricht..... und den Anweisungen des Anwalts folge leistet.
Das weiss doch ein jedes Kind! Das ist doch allgmein bekannt! Jeder weiss doch, dass das Händeschütteln bzw Telefonat eines Anwalts so mit zu den teuersten Vergnügen dieser Erde gehört, Oder? Da kann man sich doch nicht mit "nichtwissen" herausreden.
Anwälte! Wie kommt ihr eigentlich zu einem solchen Ruf und, ist euch dieser Ruf wirklich die paar Kröten wert, die die schwarzen Schafe unter euch abzocken?
Aufgrund der Reaktion gewinne ich den Eindruck, dass es normal ist, dass man über Kostenhöhe und Risiken erst erfährt wenn's zu spät ist. Ich war es aus dem bisherigen Leben gewohnt, dass man weiss welchen Preis man für was bezahlen muss. Im Falle der Mikrowelle kennt man im Normalfall zumindest den Preis den man dafür bezahlen soll und kann sich so entscheiden ob man Sie kaufen will oder nicht. Im Fall des Anwaltes war es mehr die Katze im Sack, die als Popcorn ausgewiesen wurde, als die Katze in der Mikrowelle.
Wenn jemand eine Geschäftsbeziehung mit einer Person durch eine Argumentation erwirkt, die diesen gezielt aufs falsche Gleis lenkt - noch dazu mit einer mit der nach meiner Auffassung ein besonderes Vertrauensverhältnis stehen sollte - ist das aus meiner Sicht nicht die Form von Vertrauensverhältnis, die zwischen dem Anwalt und dem eigenen Mandanten als Vorbild dient. Jedenfalls würde ich in meinem Berufsfeld also in der freien Wirtschaft damit kräftig Kunden einbüssen - aus meiner Sicht zurecht. Für mich ist Transparenz kein Hexenwerk sondern sehr geeignet um den eigenen Kunden würdig zu vertreten.
Dass jede Leistung ihren Preis hat steht ausser Frage. Aber ihn wissen dürfen sollte man schon, finde ich. Und wer ihn bezahlen muss auch. Hinweise, woran man schwarze Schafe erkennt, fänd ich deshalb immer noch hilfreich.
wenn der Anwalt wirklich gesagt hat, die Kosten gehen nur die Gegenseite etwas an, wäre es in der Tat unseriös.
Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass ein Anwalt diese Aussage wirklich trifft. Denn eigentlich muss JEDEM Anwalt klar sein, dass SIE der AUftraggeber und somit Gebührenschuldner sind. Die Erstattungspflicht der Gegenseite steht auf dem zweiten Blatt.
Und um auf die Ausgangsfrage zu sprechen zu kommen:
Die Werbung mit einer kostenlosen Erstberatung ist schlichtweg unzulässig.
Dass die Durchsicht von umfangreichen Akten und ein anschließendes (weiteres) Gespräch nicht mehr als "Erstberatung" sondern teurer abzurechnen ist, ist korrekt.
Allerdings klingt es, so wie Sie es schildern, wie eine ziemlich üble und unzulässige Masche des Kollegen. Nennen Sie mir die Internetadresse?
Thorfi ist der Thread-Hijacker, der glaubt, man hätte ihm gesagt "das zahlt alles die Gegenseite".
Unglücklicherweise scheint der gute Aarson nicht zu verstehen, dass sein Problem und das von Thorfi zwei unterschiedliche Dinge sind. _________________ Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
Vielen Dank für ihren Beitrag Herr Wittig, und alles Gute für Aarson.
Es freut mich zu lesen, dass es zumindest mehrere Auffassungen darüber gibt, was seriös ist. In meinem Fall hatte der Anwalt das nicht nur so gesagt, sondern auch direkt die Rechnung der Beklagten zur Untermauerung zugeschickt und mich davon in Kenntnis gesetzt. Wenn ich questionabele content richtig verstehe, ist das für ihn kein Einzelfall sondern durchaus ok.
der fragliche Anwalt wirbt im Internet mit kostenloser Erstberatung für "Mitglieder" einer bestimmten Gruppe. Wenn man als Nichtmitglied anruft, und FRAGT was eine Beratung kostet, wird gesagt: Laut und deutlich und absolut unmißverständlich. "Eine Erstberatung ist bei mir grundsätzlich kostenlos!"
Auch für Nichtmitglieder? Ja!
Auf die Frage zu den Kosten, wenn man den Anwalt in Anspruch nehmen will sagt dieser, dass er KEINERLEI Angaben zu den Kosten machen kann ohne sich vorher die Unterlagen angesehen zuhaben.
Also sagt der Anwalt: "schicken Sie mir alles zu, dann erst kann ich Ihnen etwas zu den Kosten sagen.
Er sagt was zu den Kosten, man lehnt das Angebot ab und dann schickt der Anwalt eine , ähh wie könnt man das ausdrücken "Kostenermittlungsrechnung"
Das halte ich schlichtweg für Bauernfängerei. Auf diese Weise kann man sich doch eine goldenen Nase verdienen. Schicken se mir mal nen Umschlag.........
Vielen Dank für ihren Beitrag Herr Wittig, und alles Gute für Aarson.
Es freut mich zu lesen, dass es zumindest mehrere Auffassungen darüber gibt, was seriös ist. In meinem Fall hatte der Anwalt das nicht nur so gesagt, sondern auch direkt die Rechnung der Beklagten zur Untermauerung zugeschickt und mich davon in Kenntnis gesetzt. Wenn ich questionabele content richtig verstehe, ist das für ihn kein Einzelfall sondern durchaus ok.
Lieber Thorfi,
aus dem von Ihnen geschilderten ist als solches nichts unseriöses zu entnehmen.
Ich fasse es gern noch einmal zusammen:
Wer zum Anwalt geht, dem sollte klar sein, dass dessen Tätigkeit Geld kostet.
Wenn man in einem Rechtsstreit gewinnt, muss die Gegenseite im Regelfall die Kosten des Anwalts dem Gewinner ersetzen.
Viele Anwälte bieten als Service, dass sie die Rechnung direkt an die andere Partei stellen. Das erspart dem Gewinner, erst den Anwalt zu zahlen und dann aufwändig das Geld von der Gegenseite wieder zu holen.
Ist die Gegenseite pleite, bleibt man auf seinen Kosten sitzen, denn die Kosten des Anwalts werden halt nicht erstattet.
Es wäre etwas anderes, wenn der Anwalt z.B. gesagt hätte "Auf Sie kommen garantiert keine Kosten zu, wenn einer zahlt, dann nur die Gegenseite!". Ihre Schilderungen machen aber klar, dass Sie den Unterschied überhaupt nicht begreifen wollen.
Ihre Darstellung klingt m.E. wie die Geschichte von jemandem, der erst nicht zuhört und mitdenkt und dann die Schuld auf andere schiebt.
Das sind Welten zu Aarsons Sachverhalt, bei dem es kaum eine Möglichkeit gibt, dass das geschilderte Verhalten nicht rechtswidrig und "unseriös" ist. _________________ Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
Übrigens rief dieser Anwalt innerhalb von 2 Wochen den "Mandanten?" 2 x an und fragte wo denn die Unterlagen bleiben würden. .. (die Beschaffung eines bestimmten Papieres hatte sich etwas verzögert!) ... und sagte der Mandant müsse sich beeilen die Unterlagen zu schicken um nicht eventuell irgendwelche Fristen zu verpassen...
Übrigens rief dieser Anwalt innerhalb von 2 Wochen den "Mandanten?" 2 x an und fragte wo denn die Unterlagen bleiben würden. .. (die Beschaffung eines bestimmten Papieres hatte sich etwas verzögert!) ... und sagte der Mandant müsse sich beeilen die Unterlagen zu schicken um nicht eventuell irgendwelche Fristen zu verpassen...
Was sagen die Kollegen hierzu?
Bin zwar kein Kollege, aber was soll daran schlecht sein, wenn der Anwalt sich kümmert?
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