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Fahradunfall durch Hund

 
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Weltenspringer
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 10:02    Titel: Fahradunfall durch Hund Antworten mit Zitat

Hallo

ich versuche nun den Vorfall so sachlich und neutral wie möglich zu schildern, auch wenn ich zugeben muss das ich emotional schwer Distanz vor dem ganzen waren kann.

Also:
Am 14.01., um ca.19:30, sind meine Frau und ich nach Hause gekommen vom Einkauf und Spaziergang mit unseren Hunden.
Wir parkten quer gegenüber unserer Wohnung auf der anderen Straßenseite. Die Straße ist sehr ruhig und nur klein. Ich war mit drei Einkaufstaschen voll bepackt und meine Frau hatte unseren Sohn (Frühchen und gerade mal 4 Wochen alt) auf dem Arm. Unsere Hunde die recht gut hören haben wir aus dem Auto gelassen und sie sind wie trainiert direkt zu unserem Tor gelaufen wo sie auf uns gewartet haben.

Dann jedoch kamen drei Radfahrer aus dem Dunkeln geschossen und der Spieltrieb packte einen unserer Hunde, der kläffend dem letzten Radfahrer hinterher lief, ihn aber nach eigenen Aussagen später nicht berührt hatte. Wir riefen unseren Hund zurück welcher dann auch umdrehte und zu uns kam schwanzwedelnd. Doch da war es bereits geschehen. Der Radfahrer stürzte. Unser Hund war zu dem Zeitpunkt bereits 5-10 Meter von ihm entfernt auf dem Rückweg.

Ich schickte meine Frau mit unserem Sohn rein und wollte das klären gehen. Der Radfahrer, ein älterer Herr gab sich sogleich „schwer verletzt“ indem er vor den anderen beiden Radfahrern und mir verkündete das er spürte wie ein sehr großer Bluterguss ensteht in seinen Bein. Ich habe dem Radfahrer dann gesagt er sollte bitte morgen bei mir vorbei kommen und wir klären die ganze Situation dann im Tageslicht. Der Radfahrer klagte weiter über den Bluterguss und ich ging in unsere Wohnung. Es klingelte keine zwei Minuten später und der Radfahrer wollte mir seine kaputte Hose zeigen (ich sah nur einen kleinen weißen Punkt und konnte ihm nicht ganz folgen) und dazu noch seine kaputten Schuhe (auch hier erkannte ich nur ältere braune Schuhe die ihre besten Zeiten weit hinter sich gelassen haben mussten). Ich meinte das ich für Schaden selbstverständlich aufkommen würde, aber das man dies bei Tageslicht besser beurteilen konnte und lud ihn ein morgen bei mir mit den Sachen vorbei zu kommen.

Er kam nicht. Stattdessen kam ein Anruf ein paar Tage später wo er davon sprach das sein Kopf und sein Fuß weh tun würde. Vom Bluterguss war keine Rede mehr, und das er noch ein CT machen lassen würde. Ich ahnte sehr schlimmes und sein verhalten ließ schwer vermuten das er in mir einen Goldesel gefunden geglaubt hat. Ich sprach ihn auf die Kleidung an, die nun beinhaltete das seine Jacke und sein Helm auch beschädigt worden sei, und er mir die Rechnungen für die bereits neu erworbenen Sachen zukommen lassen wird. Auf meinen Einwand hin das man erstmal feststellen müsse was denn wirklich kaputt sei und wie hoch der Wert war bevor man hingeht und sich neu einkleidete auf meine Rechnung, kam nur ein dezentes Schweigen. Er wollte mir aber die Sachen samt Quittung zukommen lassen.

Daraus wurde dann das ich ende Januar zwei Rechnungen von über 700Euro bekam für eine CT und eine MAT. Beim CT wurde nichts diagnostiziert, im MAT eine Vermutung auf einen Kahnbeinbruch in der Hand.

Nun waren wir vom Bluterguss im Bein, zu Schmerzen in Fuß und Kopf, zu einen Kahnbeinbruch in der Hand gewandert. Verzeiht wenn ich einfach das Gefühl habe das man versucht mich derbe auszunehmen. Ich habe eine Rechtschutz, aber wie es so ist, keine Hundehaftpflicht (ja ich weiß das war dumm von mir, und aus Fehlern lernt man. Nun haben wir eine…aber na ja, zu spät halt). Rechtlicher Beistand musste her, doch gab mir der Anwalt zu verstehen das die Rechtschutz nicht für den Fall aufkommen wird, und da meine Frau und ich zwar Akademiker sind, jedoch wirtschaftlich bedingt seid zwei Jahren arbeitslos, konnten wir uns keinen Anwalt leisten. Doch der Anwalt war sehr freundlich und beriet uns trotzdem und ließ das ganze mit einer Spende für die Kaffeekasse seiner Kanzlei gut sein.

Und jetzt kam ein Anwaltsschreiben von dem Radfahrer, wo ich aufgefordert werde den Schaden zu ersetzen, mit der Klausel das noch weitere Rechnungen folgen werden.

Wir sind ziemlich ratlos, unsere finanziellen Mittel reichen zum leben, aber nicht für so was. Gibt es irgendeinen Lichtblick für uns oder sind wir dem ganzen schutzlos ausgeliefert?

Für jeden Rat sind wir dankbar.
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Petra Paragraf
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Anmeldungsdatum: 03.12.2004
Beiträge: 47
Wohnort: Mannheim

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
nochmal zum Anwalt gehen und bitten, dass er mit ihnen einen Antrag auf Beratungshilfe beim zuständigen Amtsgericht stellt. Dann müssen sie für die Beratung einen Eigenanteil in Höhe von € 10,- leisten, den Rest zahlt dann die Staatskasse.
Oder gleich beim zuständigen Amtsgericht nachfragen und selbst Antrag auf Beratungshilfe stellen. Die mitarbeiter dort helfen dabei. Damit dann zum Anwalt und beraten lassen.

Herzliche Grüße
S. Peter
_________________
Kanzlei P3
Sabine Peter
Rechtsanwältin & Mediatorin
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wir riefen unseren Hund zurück welcher dann auch umdrehte und zu uns kam schwanzwedelnd. Doch da war es bereits geschehen. Der Radfahrer stürzte. Unser Hund war zu dem Zeitpunkt bereits 5-10 Meter von ihm entfernt auf dem Rückweg.

Das ist nicht detailliert genug.

Die Frage ist: war der Hund eindeutig die Ursache für den Sturz? Ist der Hund diesem Radfahrer hinterher gelaufen? Was war mit den beiden anderen Radfahrern gewesen? Gibt es Zeugen? Ein Hund in der Nähe muss nämlich nicht notwendigerweise einen Sturz verursachen. Wenn einer mit dem Fahrrad stürzt z.B., weil er fürchtet, zwei Hunde würden über die Straße laufen und diese Befürchtung grundlos ist, weil die Viecher so erzogen sind, dass sie am Straßenrand warten, dann ist das kein Haftungsfall für den Hundehalter, so ein Urteil.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Weltenspringer
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

also unser Hund ist einer mit einer großen Klappe, aber ein Herz aus Butter. Er ist nichtmal sonderlich groß, gehtgerade mal bis zum Knie. Auch nicht stämmig sondern eher "windschnittig".

Zeugen gab es keine. Nur halt die beiden "Freunde" des Radfahrers und meine Frau eben (ich war auch dabei, ist selbstredend).

So.....unser Hund kläfft gerne, ist auch dem Radfahrer gefolgt und auf gleicher Höhe gelaufen. Berührt hat er diesen nicht (hat er selbst bestätigt). Und der Sturz ist erst erfolgt als unser Hund schon auf dem Rückweg war.
Man verzeihe mir nun meinen persönlichen Eindruck: der gute Mann hat sich sehr theatralisch fallen lassen, aber nciht wegen dem hund. Der Hund hat ihn definitiv nicht zum fallen gebracht da er zwar auf gleicher Höhe kurzzeitig gelaufen ist, aber ihn wie gesagt nicht berührt hat oder irgendwie bedrängt.

Ich gebe zu das es nicht gerade schön ist wenn ein Hund im dunkeln einen ankläfft und hinterher läuft. Aber aus meiner Sicht der Dinge war das hinfallen lassen unnötig. Und die derzeitigen Forderungen und Geschehnisse nun zeigen deutlich das dieser Herr es wohl auf unser nicht vorhandenes Geld abgesehen hat.

Ich hoffe das das näheren Einblick in die Geschehnisse verschafft.
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Was dein Hund für einen Charakter hat, interessiert nicht, weil der Radfahrer das nicht wissen kann. Ebensowenig interessieren deine Vermutungen über die Motive des Radfahrers. Interessieren tun nur die Tatsachen. Entschuldige, wenn ich das so brutal sage, aber so isses nunmal.

Tatsache ist, dein Hund hat keinem Radfahrer hinterher zu jagen (es sei denn, der Radfahrer hat sich rechtswidrig verhalten), aus welchem Grund auch immer. Also gewöhne ihm das ab.

Bleibt also als einzig Substantielles das übrig:

Zitat:
Berührt hat er diesen nicht (hat er selbst bestätigt). Und der Sturz ist erst erfolgt als unser Hund schon auf dem Rückweg war.


Ist der Sturz erfolgt, als der Hund bereits fort war, so ist imho der Hund nicht die Ursache des Sturzes, folglich haftest du dann für gar nichts.
Es sei denn, der Radfahrer bringt vor, der Hund habe ihn zum Straucheln gebracht, was er trotz Weglaufen des Hundes nicht mehr auffangen konnte. Kann man nach deiner Darstellung nicht beurteilen.
Wichtig dürfte auch sein, wo die Radfahrer gefahren sind. Straße, Radfahrweg oder Bürgersteig? Wenn sie verkehrswidrig auf dem Bürgersteig gefahren sind, sieht die Sache wieder anders aus.

Also: noch immer nicht detailliert genug.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Weltenspringer
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

sie sind in der Mitte der Straße gefahren. Die Straße ist sehr klein und ruhig.

Laut eigenen Angaben hat der Radfahrer gesagt das er nicht berührt wurde vom Hund.
Auf meine Frage hin wieso er dann gefallen sei und nicht einfach stehen geblkieben oder gerade aus weiter, erwiderte er "Ich hatte angst davor das der Hund mich beißen würde".

Und jetzt würde es ja aussage gegen aussage stehen: er meint der Hund hat ihn zum fallen gebracht, wir meinen er hat sich fallen lassen.

Ich fürchte nur vor Gericht werden wir den kürzeren ziehen.
Die anderen Radfahrer sind angehalten nach dem Sturz. Mehr gab es da nicht zu sagen.

Sind sonst noch Informationen wichtig?
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 23.02.06, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich behaupte mal, ohne Gericht bzw. Anwalt könnte das teurer werden.
Angst, gebissen zu werden kann er nicht geltend machen, wenn der Hund schon wieder weg war. Er kann also nur geltend machen, dass er aufgrund seiner Angst die Kontrolle über das Fahrrad verlor, was kurze Zeit später zum Sturz führte.

Zitat:
Und jetzt kam ein Anwaltsschreiben von dem Radfahrer, wo ich aufgefordert werde den Schaden zu ersetzen, mit der Klausel das noch weitere Rechnungen folgen werden.


Fordern kann man viel, auch als Anwalt. Wie begründet der Anwalt denn die Forderung?

Man kann auch alle möglichen Untersuchungen machen lassen. Interessieren tun nur tatsächliche Schäden. Wie ich das mit meinem Hund mache, wenn einer behauptet, der habe seinen gebissen: is jut, aber bring mal Attest.
Also: wenn er infolge des Sturzes körperliche Schäden behauptet, muss ein Arzt sie per Attest als Folge dieses Sturzes attestieren. Anders gesagt: beweis mal.

Auch die Darstellung des Ereignisses des Anwalts würde interessieren. Der weiß schließlich nur, was der Gestürzte ihm erzählt hat.

Der Gestürzte muss zumindest glaubhaft machen (also ohne Widersprüche), dass der Hund die einzige (!) Ursache des Sturzes gewesen ist. Es gibt da nämlich nicht nur ganz oder gar nicht, sondern auch prozentuale Aufteilung einer möglichen Haftung. Deswegen sagte ich, ein Anwalt kommt u.U. billiger.

Ich würde also erst mal genau studieren, was der Anwalt geschrieben hat, welcher Hund war das, welche Zeit, welche Verhältnisse usw.

Und damit wäre ich aber auch schon am Ende, denn wenn du jetzt damit kommst, sind wir im Bereich unzulässiger Rechtsberatung. Du musst das also selber prüfen, auch, welches Risiko du eingehen willst.

Wer die Nerven hat und meint, die Forderungen seien nicht ausreichend bewiesen, wartet den Mahnbescheid des Anwaltes ab und widerspricht ihm. Klagt der Gegner dann, holt man sich nen Anwalt, dem man den ganzen Schriftkram vorlegt und die Verteidigung übernimmt. Das alleine zu machen würde ich dir nämlich nicht raten.

Nicht unvernünftig wäre es aber auch, gleich mit allem Papierkram bewaffnet zum Anwalt zu marschieren (aber bitte auch mit vollständiger, möglichst schriftlicher Schilderung des Ereignisses aus deiner Sicht, aber sachlich, ohne Erläuterungen von hündischen oder gegnerischen Charakteren, spart Arbeit und Geld) und die beiden Anwälte über einen möglichen Vergleich verhandeln zu lassen. Das wird letztlich alle beide billiger kommen, als es auf einen Prozess ankommen zu lassen, wo ja auch noch Gerichtskosten usw. hinzu kommen.
_________________
Grüße,
Abrazo
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