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Verfasst am: 13.03.06, 17:54 Titel: Woran erkennt man einen Wolf im Schafspelz?
Sicher gibt es hier einige Leute, die tolle Anwälte hatten. Solche wie in amerikanischen Filmen, die sich sechs Beine rausreißen, damit ihnen die Göttin der Gerechtigkeit ihre Flügel verleihen muß ...
Ist ein kompetenter Rechtsanwalt einer, der Fachbücher schreibt und einen Teppich im Büro hat mit seinen Initialen? Oder ist einer ein fähiger Anwalt, wenn er seine Mandanten so aufklärt, daß sie jederzeit überprüfen können, ob der kürzestn und sicherste Weg zum Ziel der ganzen Veranstaltung beschritten wird?
Ist ein Anwalt dann klasse, wenn er wie Rolf Bossi seinen Mandanten klarmacht, daß Richter nur das fragen und protokollieren, was ihr Urteil unangreifbar macht, man also dafür sorgen muß, daß sie die Wahrheit erkennen und alles im Protokoll festhalten, was wesentlich ist zur Beseitigung der Rechtsverletzung?
Wer hatte es schonmal mit einem Wolf im Schafspelz zu tun? Was hat den von schwarzen Schafen und einäugigen oder blinden Krähen unterschieden?
Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 13.03.06, 21:33 Titel: Re: Woran erkennt man einen Wolf im Schafspelz?
Staatswürger hat folgendes geschrieben::
Ist ein Anwalt dann klasse, wenn er wie Rolf Bossi seinen Mandanten klarmacht
Klar, deswegen hat Bossi ja auch so "viele" Prozesse gewonnen... _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 14.03.06, 00:47 Titel:
Metzing hat folgendes geschrieben::
Kinder, bitte nicht den "Fahrerlaubnis-Bossi"
Doch, auf den beruft sich unsere geliebte Querulanten-Fraktion doch so gerne, weil er - neben dem ominösen Herrn Plantiko - der einzige RA ist, der (scheinbar) auf ihrer Seite steht, weil er auch über die Justiz schimpft... Strange coalitions, wenn Sie mich fragen. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 8913 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 14.03.06, 00:56 Titel:
Michael A. Schaffrath hat folgendes geschrieben::
Doch, auf den beruft sich unsere geliebte Querulanten-Fraktion doch so gerne, weil er - neben dem ominösen Herrn Plantiko - der einzige RA ist, der (scheinbar) auf ihrer Seite steht, weil er auch über die Justiz schimpft.
Aber erst, seit der geschätzte Berliner Kollege Plöger tot ist: http://www.jurablogs.com/meldungen/2005/05/23/13900/
Fällt mir noch einer zu dem geschätzten Berliner Kollegen Klaus G. ein (nicht fiktiv): Der Vorsitzende Richter der Großen Strafkammer fragt eine Prostituierte (natürlich mit dem Hintergedanken, daß diese den Hauptangeklagten identifizieren sollte): "Kennen Sie hier in diesem Saal irgend jemanden?". Zeigt die Prostituierte auf den geschätzten Kollegen Klaus G., der der Verteidiger des Hauptangeklagten war, und sagt: "Ja, den kenn ick, det is doch der Gummi-Klaus!" - Es entspann sich ein reges Frage-Antwort-Spiel, weil der Vorsitzende unbedingt wissen wollte, warum sie ihm den Spitznamen "Gummi-Klaus" gab - den Rest erspare ich dem Forum... Jedenfalls kennt man den Kollegen in Berlin jetzt - man kann sich halt Lorbeeren auf verschiedenste Weise erwerben.
Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 14.03.06, 01:16 Titel:
Zitat:
"Können Sie in mein Hirn hineinsehen?", hatte Plöger da die Anwältin gefragt. Diese antwortete: "Da ist ja nichts", woraufhin Portius noch drauf setzte, dass sich das als wahr beweisen lasse.
Genial!
In den USA habe ich Querulanten unter den Anwälten nur bei einigen (anderen) Jungspunden erlebt, die offenbar für jedes "objection!" extra bezahlt wurden (oder das glaubten). Und dann meinten, nach einer freundlichen Ermahnung des alten und weisen Richters diesem gleich mit einem appeal drohen zu müssen (das Schlagwort "Verweigerung des rechtlichen Gehörs" kennt man ja nur allzu gut...). Meist waren sie danach bei keinem weiteren Termin mehr zu sehen. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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Doch, auf den beruft sich unsere geliebte Querulanten-Fraktion doch so gerne, weil er - neben dem ominösen Herrn Plantiko - der einzige RA ist, der (scheinbar) auf ihrer Seite steht, weil er auch über die Justiz schimpft... Strange coalitions, wenn Sie mich fragen.
Aber bei Bossi ist wenigstens Action Beim Staranwalt Uwe M. zum Beispiel muss man immer "genau" hinhören, was er sagt.
Als ehemaliger Praktikant einer großen Strafrechtskanzlei habe ich viele Anwälte "kennen gelernt", indem ich Prozesse "beobachtete", welche meine "Betreuer" beiwohnten. Manche - die Gegneranwälte - sind derart schüchtern, insbesondere Frauen, die gerade Anwältin wurden, die verunsichert Fragen stellen bis auf eiskalte ältere Anwälte, die hinter jeder Frage des Richters ein Komplott gegen ihren Mandanten vermuten, und entsprechend mit einem Befangenheitsantrag reagieren.
Bei der Anwältin, die mich "betreute", war natürlich alles im grünen Bereich. Ja, das waren noch Zeiten, in den ich stets unter Vier-Augen mit ihr gegen ihren Mandanten setzte, und häufiger ein Essen in der Gerichtskantine gewann _________________ Du kommst eigentlich mit jedem zurecht, auch wenn manche Situationen mitunter schwierig sind, weil deine Mitschüler dich sehr mögen und dich mit ihrer Zuneigung gar nicht in Ruhe lassen können.
Das stimmt, dass einige Anwälte zu schüchtern sind. Dazu kommt noch, dass sie nicht durchsetzbar sind, weil sie an dem Fall nicht interessiert sind. Wenn eine Anwältin im Termin gegenüber Richter derart schüchtern wirkt und vergiß alle Anträge zu stellen, trotz Beweisen und Argumenten versucht das Gericht nicht überzeugen, dann sollte sich einen anderen Beruf suchen.
M. E. sind die meisten Anwälte ziemlich unsicher, weil sie sich mehr am Tun ihrer Kollegen orientieren, als an unseren Gesetzen. Die oft nur aufgesetzte Sicherheit fällt durch die Frage nach der Rechtsvorschrift und wird dann von der Gerichtsputzfrau in den Eimer gewischt.
Es muß ja auch verwirren und vor allem sehr viel Arbeit machen, sich an Vorschriften und den Ergebnissen juristischer Bemühungen zu orientieren, weil beim Lesen von Urteilen auch noch überprüft werden muß, welche Informationen dem Gericht zugegangen sind, welche Informationen das Gericht wahrgenommen hat, und ob sich die Entscheidungen dann auch mit den Gesetzen decken.
Nnatürlich ist es ganz angenehm, wenn man Parteien weismachen kann, sich im Rechtsdschungel auszukennen. Diese Lüge kann aber in der Verhandlung schnell offenkundig werden. Darum sind Anwälte auch ganz froh, wenn Richter nur das protokollieren, was das vorher abgesprochene Urteil unangreifbar macht.
Ich habe schon selbst mitbekommen, wie gegnerische Anwälte verhandelt haben, auf welche Weise sie ihre Mandanten erledigen, um schnell abrechnen zu können. Da sich die meisten Mandanten überhaupt nicht auskennen und alles fressen, was man ihnen hinhält, ist ja auch alles in Ordnung. Gefährlich wird es immer dann, wenn Juristen mit aufgeklärten Bürgern konfrontiert sind.
Da hilft dann meist nur noch, sie für unzurechnungsfähig zu erklären. Und dann kann es natürlich auch mal einen Richter erwischen, wenn sein Verstand zu schwach war, um zu begreifen, daß es auch sehr gut informierte Bürger gibt, die ohne Studium der Rechtswissenschaft auf dem Boden der Tatsachen geblieben sind ...
Kann ja sein, daß die Bürger damals wußten, was Anwälte alles tun müssen für ihr Geld. Heute wissen es die Bürger jedenfalls nicht mehr. Und das ist ihr Problem. Wenn man bei einem Möbelhaus was bestellt, und hinterher nicht weiß was, wird jedenfalls nicht so blöd sein, und eine dicke Rechnung des Möbelhauses zu bezahlen, ohne jemals irgendwas vom Möbelhaus erhalten zu haben. Bei Mandanten funktioniert sowas. Also ist Aufklärung ziemlich nötig, oder?
Sie haben wohl schon mal etwas in einem Möbelhaus bestellt und wußten hinterher nicht mehr, was? Das kann natürlich zu peinlichen Situationen führen. Die Möbelpacker sind ja im allgemeinen auch nicht zimperlich.
Wenn man einem Vergleich die Beine absägt, kann er nicht mal hinken ...
Ich vergleiche Mandanten mit Leuten, die ins Möbelhaus gehen und nur wissen, daß sie Möbel brauchen. Beispielsweise nach einem Brand. Im Möbelhaus werden sie dann vom "Anwalt" beraten, der ihnen das aufschwätzt, was im Lager ist. Statt ihnen zu sagen, daß sie so gestellt werden müssen wie vor dem Brand, kann das Möbelhaus mit Teilaufklärung all das loswerden, was es loswerden will. Und das schöne daran ist, daß es nicht mal liefern muß und dennoch abrechnen kann, und daß die meisten Kunden dann auch brav bezahlen.
So geht es im Rechtssytem zu nach meinen Erfahrungen und nach den Erfahrungen vieler anderer, die man nur mal erfassen müßte, um zu erschrecken, wie wenig weiße Schafe es gibt.
Wenn man einem Vergleich die Beine absägt, kann er nicht mal hinken ...
Was, Ihre Vergleiche hinken? Wie soll man die dann noch ernst nehmen?
Staatswürger hat folgendes geschrieben::
Ich vergleiche Mandanten mit Leuten, die ins Möbelhaus gehen und nur wissen, daß sie Möbel brauchen. Beispielsweise nach einem Brand. Im Möbelhaus werden sie dann vom "Anwalt" beraten, der ihnen das aufschwätzt, was im Lager ist. Statt ihnen zu sagen, daß sie so gestellt werden müssen wie vor dem Brand, kann das Möbelhaus mit Teilaufklärung all das loswerden, was es loswerden will.
Das Möbelverkaufsgespräch bei einem Ihrer Meinung nach redlichen Möbelverkäufer müßte dann etwa so aussehen:
Möbelkäufer: "Guten Tag, bei mir hat es gebrannt. Ich hätte gern neue Möbel."
Möbelverkäufer: "Moment. Ich weise Sie darauf hin, daß Sie so zu stellen sind, wie vor dem Brand. Wie alt waren Ihre Möbel denn?"
Möbelkäufer: "Na, so 5 bis 6 Jahre, die Schrankwand war übrigens ein Erbstück aus der Biedermeierzeit."
Möbelverkäufer: "Wissen Sie, ich kenne da einen guten Antik-Handel gleich um die Ecke ..."
Zitat:
So geht es im Rechtssytem zu nach meinen Erfahrungen und nach den Erfahrungen vieler anderer, die man nur mal erfassen müßte, um zu erschrecken, wie wenig weiße Schafe es gibt.
Aber das Erfassen dieser Erfahrungen ist doch vollkommen überflüssig, weil Ihrer Meinung nach fast jeder die gleichen schlechten Erfahrungen mit Rechtsanwälten gemacht hat. Da würden Sie sich doch gegenseitig furchtbar langweilen, oder?
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