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Würde das der Lehrer meines Kindes im Unterricht machen, würde ich ihn allerdings in der Sprechstunde aufsuchen und ihn bitten, die wertvolle Unterrichtszeit nicht für solche sinnlosen Fleißaufgaben zu verschwenden, die mit Mathematik aber auch nicht das Geringste zu tun haben.
Ihre Meinung, aber eben nicht der gängigen rechtlichen Interpretation der Verwendung von Fachbegriffen entsprechend. Sorry. Fachbegriffe sind Werkzeuge deren Beherrschung durchaus abverlangt werden kann. Das hat eine andere rechtliche Qualität als ein schlichter Rechtschreibfehler.
Den absoluten Oberhammer habe ich gestern gehört:
in unserem Bundesland soll es so werden, daß ab nächstem Schuljahr Rechtschtreibfehler in allen! Fächern zu Punkteabzug führen[b] müssen[/b].
Die Note darf dadurch aber nur um eine Note nach unten gehen.
Was sitzen da nur für Leute im Ministerium?
Ich bin immer noch etwas fassungslos über so einen unverantwortlichen, eher schädlichen als nützlichen Unsinn.
Wird die Rechtschreibung besser, weil sie jetzt auch vom Bio- und Musiklehrer kontrolliert werden muß?
Wieso gibt man nicht zusätzliche Stunden in Rechtschreibung? Würde sicherlich mehr bringen, aber kostet ja Geld.
Also erhöhen wir mal wieder den Druck auf die Schüler (kostet ja nichts) und wundern uns über Pisa.
Rechtschreibung müssen die Schüler nunmal im Leben beherrschen. Wieso sollte man dann in der Ausbildung schlampen und es Ihnen nicht in allen Unterrichtsfächern beibringen?
Wird die Rechtschreibung besser, weil sie jetzt auch vom Bio- und Musiklehrer kontrolliert werden muß?
Wieso gibt man nicht zusätzliche Stunden in Rechtschreibung? Würde sicherlich mehr bringen, aber kostet ja Geld.
Also erhöhen wir mal wieder den Druck auf die Schüler (kostet ja nichts) und wundern uns über Pisa.
Zitat:
Rechtschreibung müssen die Schüler nunmal im Leben beherrschen. Wieso sollte man dann in der Ausbildung schlampen und es Ihnen nicht in allen Unterrichtsfächern beibringen?
Code:
Bitte richtig lesen!
Es wird ihnen nicht in allen Fächern beigebracht, sondern nur in allen Fächern kontrolliert.
Werden sie dadurch besser?
Nein, sie werden besser, indem sie es besser lernen, nicht durch mehr Kontrollen!!!!
Also dieses "Gerücht" ist, wie bereits angedeutet, in Hessen in der Oberstufe bereits Realität.
Natürlich ist es nicht Aufgabe der sonstigen Fachlehrer, das zu lehren, was man im Deutschunterricht lernen sollte. Allerdings gehört es eben zur Allgemeinbildung richtig schreiben zu können.
Fachbegriffe richtig schreiben zu können, was ja Ausgangspunkt dieser Diskussion war, gehört meiner Meinung nach neben faktischem Wissen ebenso zu den Bewertungskriterien in den einzelnen Fächern.
Es bleibt jedoch das angesprochene Problem, dass die Rechtschreibung ab einer gewissen Klassenstufe einfach vorrausgesetzt wird und sich selbst der Deutschunterricht nur noch auf die Korrektur derselben beschränkt.
Das ist aber in anderen Bereichen ähnlich. Es ist eben nicht möglich völlig frei von Überschneidungen zu unterrichten.
Argumentieren lernt man in Deutsch, braucht es aber in allen anderen Geisteswissenschaften.
Mathematik ist Grundlage der Physik.
Chemie und Biologie überschneiden sich quasi regelmäßig.
Und so weiter...
Rechtschreibung ist eben auch Teil des Faches Deutsch, wird aber zunehmend in anderen Fächern benötigt.
Über den Sinn, Rechtschreibung fächerübergreifend schon ab der Sexta zu bewerten lässt sich streiten. Ab der Mittelstufe, spätestens aber in der Oberstufe halte ich es jedoch für durchaus angebracht. _________________ Dass Laien am Rechtsverkehr teilnehmen ist zwar ärgerlich aber eben unvermeidbar. spraadhans (cave: Ironie) Forenregeln!
Von "Beibringen" war ja nicht die Rede, sondern bloß von Punkteabzügen für RS-Fehler.
Und RS wurde schon immer extrem überbewertet, ob jemand die Rechtschreibung gut oder schlecht beherrscht, sagt rein gar nichts über seine Intelligenz und auch nichts über seine fachliche Leistung aus. Heutzutage ist deren Beherrschung sogar wesentlich weniger wichtig geworden - wer wirklich viel mit Texten zu tun hat, diktiert sie jemandem, der die Rechtschreibung gut beherrscht, lässt sie sich von anderen schreiben oder lässt, nachdem er einen Text verfasst hat, ein Computer-Rechtschreibprüfprogramm drüber laufen, oder wenn es besonders wichtig ist, weil der Text etwa veröffentlicht werden soll, dann wird er von einem Lektor korrekturgelesen. Ein handelsübliches Rechtschreibprogramm übersieht zwar auch noch manche Fehler - allerdings bin ich sicher, dass derartige Fehler auch von vielen LehrerInnen und StudentInnen gemacht und übersehen werden. Es ist echt absurd, ausgerechnet in einer Zeit, in der es im Berufsleben weniger denn je auf Rechtschreibung ankommt, dieser eine so übermäßige Bedeutung zuzumessen - aber wenn man dies schon tut, dann müsste die Rechtschreibung von Fachbegriffen, wie gesagt, "gedrillt" werden (anders kann man Rechtschreibung nämlich nicht vermitteln - man lese hierzu einmal die Ratschläge von Arnd Stein), und nicht bloß einfach abgeprüft.
Oklaf, überdenken Sie doch einmal Ihre eigene Einstellung. Dort, wo ich lebe, war vor einigen Jahren im Rahmen des Aufnahmetests für angehende StraßenbahnfahrerInnen noch ein Rechtschreibtest vorgesehen - der auch stark gewichtet wurde. LegasthenikerInnen hatten keine Chance. Erklären Sie mir einmal, wozu ein Straßenbahnfahrer über die Tücken der deutschen Rechtschreibung Bescheid wissen muss? Oder ein Zuckerbäcker? Oder ein Tischler? Oder ein Programmierer? Oder ein Architekt? Oder ein technischer Zeichner? In den meisten Berufen - auch in akademischen - kommt man heutzutage locker mit den Computerrechtschreibprogrammen aus. Und in jenen Berufen, in denen es wirklich ganz besonders auf die Rechtschreibung ankommt, wird eben so vorgegangen wie ich es oben beschrieben habe. Im Unterschied zum Rechnen mit Taschenrechnern, wodurch wirklich wichtige Fähigkeiten verkümmern können, wenn die Taschenrechner falsch eingesetzt werden (Schüler z.B. nicht mehr in der Lage sind, Überschlagsrechnungen im Kopf durchzuführen und so augenblicklich zu bemerken, wann ein mit dem Taschenrechner erhaltenes Ergebnis nicht stimmen kann) - besteht beim Verwenden von Rechtschreibprogrammen diese Gefahr nicht, sie sind einfach ein Hilfsmittel, das heutzutage schon überall eingesetzt wird und das Leben, auch das Arbeitsleben, beträchtlich erleichtert.
Es ist sehr bezeichnend für eine Gesellschaft, wenn Unterrichtszeit, die zur Förderung des analytischen Denkens und der Problemlösungsfähigkeit vorgesehen ist, statt dessen mit sinnloser Paukerei von einzelnen Wörtern verschwendet wird.
Einstein, da Vinci, Edison, Bell, Bohr, Andersen, Darwin, Disney, Churchill, Eisenhower, Agatha Christie und viele andere mehr hatten übrigens massive Probleme mit der Rechtschreibung.
[quote="Anonymous"
Bitte richtig lesen!
Es wird ihnen nicht in allen Fächern beigebracht, sondern nur in allen Fächern kontrolliert.
Werden sie dadurch besser?
Nein, sie werden besser, indem sie es besser lernen, nicht durch mehr Kontrollen!!!![/code][/quote]
Sie scheinen sich der Realität zu Versperren, dass Kontrollen eine erhebliche Leistungsmotivation sind.
Von "Beibringen" war ja nicht die Rede, sondern bloß von Punkteabzügen für RS-Fehler.
Was auf das gleiche hinauskommt - hierdurch entsteht eine erhebliche Motivation.
Zitat:
Und RS wurde schon immer extrem überbewertet, ob jemand die Rechtschreibung gut oder schlecht beherrscht, sagt rein gar nichts über seine Intelligenz und auch nichts über seine fachliche Leistung aus.
Es sagt etwas über die fachliche Leistung aus, sich entsprechend der anerkannten Rechtschreibregeln auszudrücken. Nicht mehr, nicht weniger.
Zitat:
Heutzutage ist deren Beherrschung sogar wesentlich weniger wichtig ...
Lassen Sie es mich einfach ausdrücken: Sie haben von der Realität des Berufslebens keine Ahnung oder reden es sich einfach schön. Es mag Arbeiterberufe geben, in welchen auf die Rechtschreibung keinen gesteigerten Wert gelegt wird. Nur können Sie wohl schlecht als Lehrer argumentieren : "Das Mädel wird eh Putzfrau und Mutter, die braucht später kein Deutsch".
Persönlich reut es übrigens auch die meisten Schüler später, wenn Sie keine ordentliche Rechtschreibung zu Wege bringen. Es ist ja nicht so, dass diese dann später im Alltag nicht peinlich berührt sind, wenn ihre Texte vor Fehlern nur so strotzen.
Wieviele Texte "im Alltag" schreiben Sie denn, in denen Wörter wie "parallel" und "orthogonal" vorkommen? Und wieviele Texte im Alltag (von Urlaubsansichtskarten und Einkaufszetetln einmal abgesehen) schreiben Sie denn ohne Verwendung eines PCs? Weltfremd sind wohl eher Sie. Und Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass gute Rechtschreibleistungen etwas mit hoher Motivation zu tun haben?
Wieviele Texte "im Alltag" schreiben Sie denn, in denen Wörter wie "parallel" und "orthogonal" vorkommen? Und wieviele Texte im Alltag (von Urlaubsansichtskarten und Einkaufszetetln einmal abgesehen) schreiben Sie denn ohne Verwendung eines PCs? Weltfremd sind wohl eher Sie. Und Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass gute Rechtschreibleistungen etwas mit hoher Motivation zu tun haben?
Wenn Sie wegen Ihrer Rechtschreibung keine Lehrstelle erhalten, bin ich mir sicher, dass es Ihnen völlig egal sein wird, ob der künftige PC ein Rechtschreibprogramm gehabt hätte.
Wenn Sie im Beruf in Folge Ihrer fehlenden Rechtschreibkenntnisse als 2te Wahl eingeordnet werden, haben Sie auch nichts davon.
Der Einsatz eines Rechtschreibprogramms ist für viele Fehler ebensowenig eine Universallösung. Der Einsatz anderer Personen ist geradzu naiv, wenn Sie keine Führungskraft sind. Und als Führungskraft können Sie sich Rechtschreibschwächen auch nur unter Nachteilen leisten.
Und falls Sie davon ausgehen, dass Worte wie "parallel" oder "orthogonal" in der Berufssprache vieler Berufe nicht vorkommen - ist Ihre Einschätzung der Dinge schlciht bedauerlich. Bildung ist nunmal auch eine Vorbereitung aus eine berufliche Zukunft, deren konkreter Inhalt sich noch nicht abzeichnet.
Falls Sie nicht davon ausgehen, dass Noten motivierend wirken - bitte. Ich werde keine Diskussion zum Sinn und Unsinn von Noten losbrechen.
Es geht hier um die Aussagekraft eines Zerugnisses. Was spiegelt ein Zeugnis noch wider, wenn Schüler mit Super-Rechtschreibkenntnissen in jedem Fach durchschnittlich eine Note besser sind, nur weil die anderen überall Punktabzug wegen Rechtschreibfehlern hatten.
Wenn ein Arbeitgeber jemanden sucht, der in Geografie begabt ist (zB Reiseverkehrskaufleute), dann schaut dieser nach der Zensur in Geo. Wenn die gut ist und die in Deutsch durchschnittlich, dann wird er diese Person bevorzugen, genauso in anderen Fächern.
Es geht hier um die Aussagekraft eines Zerugnisses. Was spiegelt ein Zeugnis noch wider, wenn Schüler mit Super-Rechtschreibkenntnissen in jedem Fach durchschnittlich eine Note besser sind, nur weil die anderen überall Punktabzug wegen Rechtschreibfehlern hatten.
Falls es in dem besagten Schulsystem auch mündliche Noten gibt, wird der Anteil etwas geringer sein. Zählen die mündlichen Noten die Hälfte, wirkt sich selbst eder Verlust einer vollen Note in den Klausuren - was ja schon ein gravierendes Versagen in Rechtschreibung voraussetzt - nur als halbe Notenstufe der Gesamtnote aus.
Und da sie für die Berücksichtigung der Rechtschreibung maximal eine Notenstufe verwenden dürfen, werden nur wirklich extrem schlechte Rechtschreiber eine volle Note einbüßen. Daher sind die Auswirkungen derartiger Maßnahmen durchaus weniger gravierend, als Sie annehmen.
Des weiteren können Sie getrost davon ausgehen, dass ein Arbeitgeber, der einen Reiseverkehrskaufmann sucht und feststellen muss, dass der Betreffende zwar weiss, wo auf der Karte bestimmte Orte zu finden sind, aber dann die Namen der Orte für die Kunden nicht korrekt niederschreiben kann...genau beweist, warum auch in Geografie Rechtschreibung wichtig gewesen wäre.
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