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Wie bekomme ich meinen Unterhalt?

 
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Dibelius
Gast





BeitragVerfasst am: 20.09.04, 16:29    Titel: Wie bekomme ich meinen Unterhalt? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich will mal ein paar Erkundigungen zu meinem/unserem Fall einziehen.

Erstmal vorweg:
ich bin männlich, 18 Jahre und gehe (wieder) zur Schule. Ich habe zudem eine 27-jährige Schwester. Meine Eltern sind seit 1996 geschieden. Mein Vater lebt heute mit seiner neuen Partnerin, deren 16-jähirgen Tochter und einer gemeinsamen, 5 Jahre alten Tochter in Quickborn (Nähe Hamburg) und arbeitet nun seit ca. 3 Jahren als Selbstständiger, allerdings mit kontinuierlich unterdurchschnittlichem Einkommen. Ich lebe seit ca. 3 Jahren bei meiner Mutter in Görlitz (Sachsen), nachdem ich vorher ungefähr die gleiche Zeit bei meinem Vater gewohnt hatte. Meine Mutter hat sich Anfang diesen Jahres hier in der Stadt selbstständig gemacht und führt ein Geschäft in der Tourismusbranche.
Ich habe Anfang diesen Jahres die Schulzeit am Gymnasium abgebrochen (11.Klasse, ohne Abschluss) und hab dann nach einem Ausbildungsplatz gesucht und nichts gefunden. Im Juli wurde ich 18 und im August hab ich kurzfristig beschlossen, mein Abitur nachzuholen. Ich bin jetzt beruflichem Gymnasium in Görlitz, wohne in Görlitz noch zusammen mit meiner Mutter in einer Wohnung und werde voraussichtlich im Jahr 2007 mein Abitur absolvieren.

Soviel zur Vorgeschichte, nun aber das eigentliche Problem:
Wie schon erwähnt, leben meine Eltern seit längerem geschieden. Seit meinem Umzug vor 3 Jahren nach Görlitz erhielt ich keinen monatlichen Unterhalt von meinem Vater. Meine Mutter hat zu kämpfen, dass sie uns beide überhaupt noch versorgen kann, da nicht selten der Fall eintritt, dass am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig ist, wie man so schön sagt…
Hätte ich die finanzielle Unterstützung meiner Großeltern, väterlicherseits nicht, könnte ich nicht einmal mehr meine Grundbedürfnisse, wie Kleidung decken. Denn diese geben mir monatlich 25 € , was natürlich hinten und vorne nicht reicht, aber wofür ich ihnen natürlich schon sehr dankbar bin. Was ich vermisse, ist ganz klar, den Unterhalt meines Vaters.
Vor etwa 1 1/2 Jahren gab es eine Unterhaltsklage gegen meinen Vater, wobei meine Mutter mich in der Sache vertreten hat. Der Prozess fand beim Görlitzer Familiengericht statt. Ich war aus schulischen Gründen leider nicht dabei, was mich im Nachhinein schwer ärgert. Das Urteil fiel zugunsten für meinen Vater aus. Die Richterin hat entschieden, dass meine Mutter als Alleinerziehende sich selbst und mich gut allein versorgen könne und dass bei meinem Vater nichts zu holen wäre. Ich persönlich denke, dass eine gehörige Portion Subjektivität das Urteil der Richterin beeinflusst hat, da meine Mutter akkurat und gut gekleidet (also so wie man es erwartet) vor Gericht aufgetreten ist, mein Vater gegen seine sonstigen Gewohnheiten mal nicht mit Anzug und Krawatte, sondern im Holzfällerhemd. Ein beliebtes Argument meines Vaters, warum sein Geschäft (übrigens bis zum heutigen Tag) nicht gut läuft, war seine Krankheit vor etwa 2 bis 2 1/2 Jahren, wo er einen längeren Klinkaufenthalt hatte und deswegen nicht arbeiten konnte. Dieses Argument benutzt er z.T. noch heute für sein nicht laufendes Geschäft.
Mein Vater ist seit längerer Zeit schon beim Sozialamt gemeldet. Wenn man mich fragt, ist es ein Widerspruch einerseits selbstständig und andererseits beim Sozialamt gemeldet zu sein. Ich habe schon längere Zeit den Verdacht, dass er einfach nicht arbeiten will oder nur soviel, dass es gerade so für seine Familie zum Leben reicht, aber nicht, um davon noch etwas an Unterhalt für mich abzugeben.
Ein neuerliches Gespräch mit der Anwältin meiner Mutter vor nicht allzu langer Zeit hat mir klar gemacht, dass ich absolut keine Chance hab, auch nur einen (Wortsperre: Firma) von meinem Vater zu sehen, solange er beim Sozialamt gemeldet ist und als zahlunfähig eingestuft wird. Die einzige Chance bliebe mir, wenn ich seine Großeltern um den erforderlichen Unterhalt bitte, was ich aber absolut nicht meinem Gewissen vereinbaren könnte und auch nicht will. Zumal sie meinem Vater schon monatliche Geldspritzen geben, was sie leider freiwillig tun. Blieben diese aus, müsste er sich nämlich kümmern…

Ich frage daher, ob es irgendeine andere Möglichkeit gibt, an den mir zustehenden Unterhalt zu kommen?! Es kann doch nicht sein, dass einerseits jedem jungen Menschen, der zur Schule geht oder seine Ausbildung absolviert, der Unterhalt rechtlich zusteht, bei Zahlungsunfähigkeit des Unterhaltzahlers allerdings nichts zu machen ist… in meinen Augen ist das eine gravierende Lücke im deutschen Familienrecht.
Ich wäre auch schon mit dem Mindestunterhalt zufrieden, um wenigstens meine Grundbedürfnisse und einige kleinere Rechnungen zu decken. Ich musste selbst meinen Schlagzeugunterricht an der Musikschule aus Geldmangel abbrechen und habe mir seit Monaten schon keine Sachen mehr kaufen können. Ich will nicht sagen, dass mein Vater mir noch nie etwas gegeben hat. Die Beträge beliefen sich meist auf 100 €, aber sie waren viel zu selten. Allemal zum Geburtstag und zwischendurch mal, wenn ich vorher darum gebeten habe.

Ich finde den Fall ehrlich gesagt, schon fast hoffnungslos, aber ich hoffe wenigstens, dass mir jemand weiterhelfen und mir ein paar Tipps geben kann.
Falls ich etwas vergessen habe an Daten, fragt noch mal nach.

MfG Robert
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Gast






BeitragVerfasst am: 21.09.04, 06:17    Titel: Re: Wie bekomme ich meinen Unterhalt? Antworten mit Zitat

Dibelius hat folgendes geschrieben::
Es kann doch nicht sein, dass einerseits jedem jungen Menschen, der zur Schule geht oder seine Ausbildung absolviert, der Unterhalt rechtlich zusteht, bei Zahlungsunfähigkeit des Unterhaltzahlers allerdings nichts zu machen ist… in meinen Augen ist das eine gravierende Lücke im deutschen Familienrecht.


und was sollte man deiner meinung nach mit zahlungsunfähigen vätern machen? sie in ein zwangslager stecken oder versuchen geld aus ihnen rauszuprügeln? wo kein geld ist, ist leider auch keines zu holen...
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Gast






BeitragVerfasst am: 21.09.04, 14:53    Titel: Re: Wie bekomme ich meinen Unterhalt? Antworten mit Zitat

die Sache mit dem Zwangslager ist gar nich mal so dumm... im übertragenen Sinne. Jedenfalls finde ich, dass der Unterhaltszahler das Geld (wie und womit auch immer) auftreiben muss, zumindest den Mindestsatz. Das würde mir schon genügen.
Aber es ist einfach nicht fair, dass es meinem Vater erlaubt wird, einen auf asozial zu machen, nur damit er mir nix zu zahlen braucht.

Immerhin bekommt seine Partnerin auch noch Arbeitslosengeld (oder -hilfe. bin da jetzt nich 100%ig sicher), 2x Kindergeld bekommen sie auch noch und Sozialhilfe... genaugenommen kann es ihnen also nicht schlecht gehen und ich find's einfach auf deutsch gesagt scheiße, dass er mit seiner tour immer wieder durch kommt. Ich meine, ich kenn ihn ja nunmal im gegensatz zu euch, und ich weiß wie geschickt er sich immer aus allem raushalten kann...
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