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winklerkay Interessierter
Anmeldungsdatum: 28.12.2005 Beiträge: 13
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Verfasst am: 01.12.06, 08:12 Titel: Darf ein Betreuer Telefonanschluß im Altenheim kündigen? |
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Hallo,
Folgender Fall.
Einer unter Betreuung stehenden Dame,(Aufenthaltsrecht, Finanzbetreung) hat der amtliche Betreuer den Telefonanschluß gekündigt mit der Begründung, sie telefoniert eh nicht viel.
Die Dame wohnt in einem Altenheim, Heimkosten werden vom Sozialamt gezahlt.
Ist das rechtens? |
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BeRe FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 22.11.2006 Beiträge: 161
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Verfasst am: 01.12.06, 15:31 Titel: |
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Der Betreuer ist für die Finanzbetreuung zuständig und da ein Telefon durchaus eine Menge Geld kosten kann, ist er auch berechtigt, dieses zu kündigen.
Gruß |
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Michelle2512 FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 19.03.2006 Beiträge: 765 Wohnort: bei Berlin
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Verfasst am: 01.12.06, 16:13 Titel: |
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Wenn die finanziellen MIttel nicht ausreichen, kann unter Umständen der Betreuer sogar verpflichtet sein, Einsparungen vorzunehmen in dem Rahmen, in dem es erforderlich ist. Denn schließlich kann der Betreuer für seine Betreute nur soviel Geld ausgeben, wie vorhanden ist. Und da das Sozialamt die Heimkosten übernimmt, scheint die Betreute nicht über ausreichend hohe Einnahmen zu verfügen. |
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Gast
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Verfasst am: 01.12.06, 16:52 Titel: |
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Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt etwas zu weit aus dem Fenster lehne, aber insbesondere für alte Menschen (zumal wenn sie etwas immobil sind) ist der Telefonanschluss für den Erhalt eines Quentchens Lebensqualität wirklich wichtig. Vielleicht ruft sie nicht viel an, vielleicht wird sie angerufen. Und wenn es allein die Möglichkeit ist, anzurufen. Und Sozialamt hin oder her...  |
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BeRe FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 22.11.2006 Beiträge: 161
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Verfasst am: 01.12.06, 18:33 Titel: |
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Kann mich Exrichter nur anschließen. Eventuell wäre es möglich, einen Kompromiss zu finden (z.B. günstiges Handy mit Prepaid-Karte).
Die Betreuer sind ja im Normalfall auch keine Unmenschen
Gruß
BeRe |
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winklerkay Interessierter
Anmeldungsdatum: 28.12.2005 Beiträge: 13
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Verfasst am: 01.12.06, 19:49 Titel: |
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Michelle2512 hat folgendes geschrieben:: | Wenn die finanziellen MIttel nicht ausreichen, kann unter Umständen der Betreuer sogar verpflichtet sein, Einsparungen vorzunehmen in dem Rahmen, in dem es erforderlich ist. Denn schließlich kann der Betreuer für seine Betreute nur soviel Geld ausgeben, wie vorhanden ist. Und da das Sozialamt die Heimkosten übernimmt, scheint die Betreute nicht über ausreichend hohe Einnahmen zu verfügen. |
Die Dame kann ohne fremde Hilfe das Haus nicht verlassen. So weit ich in dem Fall durchblicke, hat die Dame die Telefonkosten von ihremTaschengeld bezahlt.
Sicher hat die Frau kein Geld, nur eine kleine Rente die ja zur Gänze für die Heimkosten drauf geht.
Was mich in dem Fall besonders ärgert ist, daß diese Frau viele Jahre in diesem Haus (ehemals ein kleines ländliches Krankenhaus) als Stationshilfe für einen geringen Lohn gearbeitet hat, (deshalb jetzt nur eine kleine Rente bekommt), den Bewohnern der Gemeinde und Umgebung den Dreck weggeputzt hat, und jetzt nimmt man ihr gegen ihren Willen auch noch den einzigen "Luxus" den sie sich leisten kann weg. |
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pOtH FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 3729 Wohnort: Ober-Ramstadt | Das Tor zum Odenwald
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Verfasst am: 02.12.06, 12:02 Titel: |
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bei uns ihn der einrichtung gibt es (jetzt) in jedem zimmer die möglichkeit ein telefonanschluss schalten zu lassen, falls das nicht gewünscht ist gibt es ein "bewohnertelefon" das für eingehende anrufe freigeschaltet ist.
außerdem gibt es ein "gruppentelefon"(für dienstliche gespräche der mitarbeiter), falls dort mal angehörige anrufen sind wir ganz "genervt" *räusper, hüstel, hustanfall*.
vielleicht sollten die angehörigen beim LWV (od. wer die heimkosten übernimmt) vorsrpechen u. sich beschweren denn das telefon stellt meiner meinung nach einen großen teil der lebensqualität der bewohnerin dar, außerdem gibts doch die möglichkeit vergünstigt einen telefonanschluss bekommt.
http://www.intakt.info/information/gez.htm _________________ LAIENMEINUNG! <---> Lese hier nur öfters!
Ab jetzt nurnoch Ringelpitz ohne anfassen! |
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Lichtaus FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 26.08.2005 Beiträge: 261 Wohnort: Thüringen
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Verfasst am: 03.12.06, 20:21 Titel: |
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BeRe hat folgendes geschrieben:: |
Die Betreuer sind ja im Normalfall auch keine Unmenschen
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Das ist ja mal ne Meinung  |
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BeRe FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 22.11.2006 Beiträge: 161
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Verfasst am: 04.12.06, 00:25 Titel: |
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Lichtaus hat folgendes geschrieben:: | BeRe hat folgendes geschrieben:: |
Die Betreuer sind ja im Normalfall auch keine Unmenschen
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Das ist ja mal ne Meinung  |
Aber klar
Muss man eben das Gespräch suchen und darüber quatschen.
Und damit klärt sich vieles fast von ganz allein.
Gruß
BeRe |
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Kerstin2006 FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 02.09.2006 Beiträge: 195
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Verfasst am: 04.12.06, 19:14 Titel: |
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winklerkay hat folgendes geschrieben:: | Michelle2512 hat folgendes geschrieben:: | Wenn die finanziellen MIttel nicht ausreichen, kann unter Umständen der Betreuer sogar verpflichtet sein, Einsparungen vorzunehmen in dem Rahmen, in dem es erforderlich ist. Denn schließlich kann der Betreuer für seine Betreute nur soviel Geld ausgeben, wie vorhanden ist. Und da das Sozialamt die Heimkosten übernimmt, scheint die Betreute nicht über ausreichend hohe Einnahmen zu verfügen. |
Die Dame kann ohne fremde Hilfe das Haus nicht verlassen. So weit ich in dem Fall durchblicke, hat die Dame die Telefonkosten von ihremTaschengeld bezahlt.
Sicher hat die Frau kein Geld, nur eine kleine Rente die ja zur Gänze für die Heimkosten drauf geht.
Was mich in dem Fall besonders ärgert ist, daß diese Frau viele Jahre in diesem Haus (ehemals ein kleines ländliches Krankenhaus) als Stationshilfe für einen geringen Lohn gearbeitet hat, (deshalb jetzt nur eine kleine Rente bekommt), den Bewohnern der Gemeinde und Umgebung den Dreck weggeputzt hat, und jetzt nimmt man ihr gegen ihren Willen auch noch den einzigen "Luxus" den sie sich leisten kann weg. |
Wenn die Dame das Telefon bisher von ihrem Taschengeld bezahlt hat,....wieso kann der Betreuer das dann kündigen? Taschengeld sollte doch zur freien Verfügung sein, somit kann die alte Dame doch auch selbst bestimmen was sie mit diesem Geld macht? _________________ Gruß Kerstin |
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pOtH FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 3729 Wohnort: Ober-Ramstadt | Das Tor zum Odenwald
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Verfasst am: 04.12.06, 19:53 Titel: |
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Kerstin2006 hat folgendes geschrieben:: | Wenn die Dame das Telefon bisher von ihrem Taschengeld bezahlt hat,....wieso kann der Betreuer das dann kündigen? Taschengeld sollte doch zur freien Verfügung sein, somit kann die alte Dame doch auch selbst bestimmen was sie mit diesem Geld macht? |
eventuell fallen seit kurzem erhöhte kosten an (z.b. mehrbedarf an medikamenten, reperaturen von hilfsmitteln (rollstuhl), pflegemittel etc), welche "wichtiger" sind. _________________ LAIENMEINUNG! <---> Lese hier nur öfters!
Ab jetzt nurnoch Ringelpitz ohne anfassen! |
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Kerstin2006 FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 02.09.2006 Beiträge: 195
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Verfasst am: 07.12.06, 16:53 Titel: |
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Tja....hier bei uns darf man alles werden.......nur nicht alt oder krank und schon gar nicht alt und krank.  _________________ Gruß Kerstin |
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BtRecht Account gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2006 Beiträge: 314
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Verfasst am: 09.12.06, 10:13 Titel: Re: Darf ein Betreuer Telefonanschluß im Altenheim kündigen? |
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winklerkay hat folgendes geschrieben:: | Hallo,
Folgender Fall.
Einer unter Betreuung stehenden Dame,(Aufenthaltsrecht, Finanzbetreung) hat der amtliche Betreuer den Telefonanschluß gekündigt mit der Begründung, sie telefoniert eh nicht viel.
Die Dame wohnt in einem Altenheim, Heimkosten werden vom Sozialamt gezahlt.
Ist das rechtens? |
Nein, dass ist nicht rechtens, wenn es gegen den Willen der Betreuten geschieht. Geld zu sparen ist nicht die Aufgabe des Betreuers. Er hat vielmehr das Wohl des Betreuten vorrangig nach dem Willen des Betreuten zu bestimmen ( BGH Beschluss XII ZB 2/03) . Weitere Informationen finden sich auch hier. |
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