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Verfasst am: 18.05.05, 22:02 Titel: Was tun bei schlechtem Betreuer???
Hallo,
ich habe ein großes Problem. Eigentlich sollte ich bis vor kurzem die Betreuung meiner Großmutter übernehmen, was auch schon fast durch war.
Nun es ist so: wir holten sie hier in ein Seniorenzentrum, damit wir uns um sie kümmern können, nachdem klar war, dass sie nach einem Krankenhausaufenthalt nicht mehr alleine zurück nach Hause kann. Wir haben uns die Hacken abgerannt, um auf die schnelle einen guten Platz für sie zu finden, was auch klappte. In dem Krankenhaus in ihrem alten Wohnort (300 km entfernt) wurde vor einigen Wochen - kurz bevor sie hier her kam- auf die schnelle eine Betreuerin vor Ort eingesetzt. Diese sagte auch schon mehrfach, dass sie die Betreuung abgibt, da meine Großmutter nun hier in der Nähe ihrer Angehörigen ist, denn außer uns hat sie niemanden mehr.
Nun ist es so, dass diese Betreuerin sich nie gekümmert hat, nie erreichbar war und ist, meine Großmutter noch nie gesehen hat, nicht über ihr Krankheitsbild informiert ist etc. und in einem Fall, wo es zu einer Eskalation kam (meine Großmutter hat schwere Demenz und schwere Depressionen) sogar behauptete, sie kenne meine Großmutter gar nicht!!! Diese Betreuerin hat nun aber veranlasst, dass meine Großmutter zurück in ihr Haus soll, obwohl sämtliche Ärzte gesagt haben, dass sie nicht mehr alleine leben kann. Das Gericht scheint das nicht zu interessieren, denn die Entscheidung liegt angeblich nur bei der Betreuerin.
Wir haben uns die ganze Zeit um meine Grpßmutter gekümmert, mussten finanziell viel vorstrecken, waren für sämtliche Ärzte Ansprechpartner, kümmerten uns um das Haus, usw. Und nun werden wir komplett übergangen und müssen zusehen, wie die Großmutter wieder zurück in ihr Haus gezerrt wird, schlimmstenfalls dort in ein Heim?? Das kann doch alles nicht rechtens sein, oder??? Dann wäre niemand mehr da, der sich um sie kümmern kann. Und da wir sie zuletzt in ihrem Haus in einem sehr desolaten Zustand vorfanden haben wir nun schwere Bedenken, dass so etwas erneut passiert. Sie droht auch sehr oft mit Suizid (über Telefon z. B.) und ich habe wirklich Angst, dass sie sich etwas antut und ich auf die Schnelle nichts machen kann, wenn sie soweit entfernt ist.
Ich verstehe auch nicht, wieso sich diese Betreuerin so sehr an diesen Fall klammert über eine Distanz von 300 km, wo sie sich ohnehin die ganze Zeit nicht gekümmert hat.
Hat man da als Angehöriger überhaupt irgendeine Chance? Bislang bin ich bei Verfahrenspflegern und Zuständigen nur auf taube Ohren gestossen und die Betreuerin ist natürlich nach wie vor nicht erreichbar und somit weiß ich nun gar nicht genau, was jetzt mit meiner Großmutter geschehen soll. Es kann doch nicht sein, dass so etwas zulässig ist und dass irgendwelche Leute über meine Großmutter entscheiden, die sie und ihr Krankheitsbild nicht mal kennen???
Schwierige Situation- grundsätzlich haben Angehörige vorrang Betreuer zu werden vor allen anderen Möglichkeiten.
Regen Sie unbedingt schriftlich einen Betreuerwechsel an, belegen Sie den Bezug zur Oma (Briefe etc), denn wenn die Oma beträchtliches Vermögen hat, dann ist das mit den INteressen so eine Sache. Erklären Sie sich bereit zu einer jählichen Rechnungslegeung gegenüber dem Amtsgericht (i.d.R werden Angehörige davon befreit, alle Ausgaben zu belegen), das beweist, dass Sie nichts verstecken wollen.
Ansonsten: schalten Sie den Verein Handeln statt Misshandeln www.hsm-bonn.de ein! Stichwort- Beschwerdetelefon.
vielen Dank für deine Antwort und den Tipp mit dem Beschwerdetelefon. Dort werde ich mich auf jeden Fall mal melden.
Meine Großmutter ist in der Tat wohlhabend. Ich möchte auch nichts unterstellen, aber ich denke, dass die Betreuerin darüber informiert ist und deswegen die Betreuung nicht der Familie überlässt. Sie wurde ja kurzfristig für 6 Monate bestellt, da wir so weit weg wohnen. Sie wurde auch, ohne dass ein ärztliches Gutachten meiner Oma vorliegen musste, bestellt. Geht das alles so einfach?
Ein weiteres Problem ist, dass diese Betreuerin eine ehemalige Anwältin ist. Sie ist wohl dafür bekannt, dass sie alle Tricks kennt in die eigene Tasche zu wirtschaften und sie "arbeitet" wohl auch nur im Sinne von Betreuungen übernehmen. Das ist alles sehr komisch und wir fragen uns auch, wieso wir als letzte Angehörige so übergangen wurden. Da kann etwas nicht mit rechten Dingen zu gehen..
Was für eine Chance hat man da überhaupt als "normaler" Mensch, denn es hört einem ja nicht mal wirklich einer zu???
Ich finde es eben auch schlimm, dass meine Großmutter nun zurück gezerrt werden soll (sie wurde gefragt und natürlich will jeder alte Mensch erstmal wieder zurück nach Hause, aber sie wird höchstwahrscheinlich dort in einem Heim landen und sie ist sich der ganzen Sache zudem nicht richtig bewusst, was ich noch viel schlimmer finde. Sie denkt, sie kommt in ihr Haus, was aber zu 95% nicht zutreffen wird).
Außer ihr und uns existiert keine Familie mehr und uns läge viel daran, dass sie in unserer Nähe bleibt.
Der Betreuerwechsel wurde angeregt, war auch schon so gut wie durch, bis die momentan vorhandene Betreuerin informiert wurde und diese sich dann wohl weigerte die Betreuung abzugeben und meine Großmutter nun in ihre Nähe holen will. Das Gericht sieht unter diesen Umständen dann keine Notwendigkeit einer neuen Betreuung, da bereits eine vorhanden ist. Das kann doch nicht rechtens sein???
Da ist man innerlich doch sehr ohnmächtig vor Wut und keiner sagt einem etwas genaues oder informiert einen.
Vielleicht hat ja noch jemand einen Tip, denn ich möchte wirklich so viel wie möglich unternehmen, um das alles zu verhindern.
Sie haben recht, das ist nicht rechtens, aber auch hier ist es wie in jeder branche seilschaften sind schwer durchschaubar- vielleicht hat die betreuerin ja den gleichen kegelverein wie der amtsrichter...
zum fehlenden ärztlichen gutachten: es ist zwingend vorgeschrieben ein solches einzuholen, nach widerspruch der angehörigen sogar ein zweites!
Tip: die betreuungssrechtsseite- lexikon von werner schell (mal googlen) und die homepage vom bundesjustizministerium- gute broschüren zum runterladen/bestellen
erneut Danke für Ihre Antwort! Das mit dem Beschwerdetelefon Bonn war ein super Tip!!! Dort waren die ersten, die wirklich zugehört haben und sich sofort begonnen haben zu kümmern etc. Sie werden die Sache nun in die Hand nehmen und ich habe wieder etwas Hoffnung, dass man dieser Betreuerin einen Strich durch die Rechnung machen kann. Ich war auch leicht geschockt, als ich gestern dann erfuhr, dass Rechtsanwälte, die eine Betreuung übernehmen, wohl keine Rechnungslegungs-Pflicht haben.
Wir werden sehen.. auf jeden Fall fühle ich die ganze Sache dort in guten Händen und möchte Ihnen nochmals für den Tip danken!!
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