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[Gast]

"Die Rechtswissenschaften bringen mich um, verblöden und lähmen mich, es ist mir unmöglich, dafür zu arbeiten. Wenn ich drei Stunden meine Nase in das Gesetzbuch gesteckt habe, während derer ich nichts begriffen habe, ist es mir unmöglich, noch weiter fortzufahren: ich würde sonst Selbstmord begehen (was sehr betrüblich wäre, denn ich berechtige zu den schönsten Hoffnungen). (...) Wie dem auch sei, ich scheiße auf die Rechtswissenschaften. Das ist mein 'Delenda Carthago'. Das Studium der Rechte verbittert meinen Charakter in höchstem Maße: ich knurre unaufhörlich, wettere, murre und brumme sogar gegen mich selbst und auch wenn ich ganz allein bin. Vorgestern abend hätte ich hundert Francs (die ich nicht besaß) darum gegeben, wenn ich irgend jemand eine Tracht Prügel hätte verabreichen können. Zahnschmerzen sind noch gar nichts, und die Tränen, die mir bei den schlimmsten Anfällen in die Augen kommen, sind nicht mit den furchtbaren Krämpfen zu vergleichen, die mir diese reizende Wissenschaft verursacht, die ich studiere." (Gustave Flaubert, Briefe, 1842)

[Philipp G. Beyer]

Das Problem, was hinter den Äusserungen von Flaubert steht, zieht sich bis in die Gegenwart:

Es studieren viel zu viele Leute Rechtswissenschaften, die wesentlich besser in einem anderem Bereich aufgehoben wären oder aber im Grunde zum Studieren ungeeignet sind. Ich frage mich immer, weshalb die Leute sich sowas antun.

Aus meinem Studium sind mir Leute bekannt, die sich nicht -nachdem ich oder Kommilitonen schon das 2. Examen absolviert und im Berufsleben standen-in der Lage sahen, sich für das 1. Examen anzumelden.

Der Prof. in der allersten Vorlesung sagte schon ganz richtig: "Schauen Sie sich gut Ihre Nachbarn auf der rechten und linken Seite an, am Ende Ihres Studiums werden Sie sie nicht mehr wiedersehen!"... (Zu dem Zeitpunkt haben da noch alle darüber gelacht...)

Gruss
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[Gast]

Flaubert hat deshalb auch abgebrochen.
Soweit ich weiss.