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Aufgaben eines Notars!

 
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hubert.braun
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.09.2005
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 13:28    Titel: Aufgaben eines Notars! Antworten mit Zitat

Zu folgendem Sachverhalt hätte ich gerne mal eine paar Aussagen:
Termin beim Notar, Kauf eines Grundstücks. Es ist der zweite Termin da in der ursprünglichen Fassung des Vertrages eine Fälligkeit des Kaufpreises nach Wirksamkeit des Vertrages vorgesehen war. Das konnte ich nicht, da die meine Bank das Geld erst freigibt wenn ich als Eigentümer im Grundbuch vorgesehen bin. Die Verkäuferin ist 86 Jahre alt und kann den mit monotoner Stimme vom Notar verlesenen Inhalt der Urkunde offensichtlich nicht erfassen. Sie fragt den ebenfalls anwesenden Makler noch recht hilflos ob nun alles in Ordnung sei und unterschreibt nachdem dieser und der Notar sie beruhigt haben. Nach zwei Wochen ruft sie mich ziemlich verzweifelt an, es währe immer noch kein Geld auf dem Konto und sie hätte doch fest damit gerechnet.
Jeder fachkundige kann abschätzen wieviel Geld der Notar für diese Beurkundung erhalten hat. Wofür?
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Auch mir verleiht unsere Rechtsordnung Macht, ich will sie in Demut ausüben weil ich weiss wie verlockend dieses Gefühl ist.
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Rembrandt
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Anmeldungsdatum: 06.08.2005
Beiträge: 2634
Wohnort: Saarbrücken

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Gerne gebe ich hier meine Auffassung kund.

Der Notar ist verpflichtet, den Vertragstext vorzulesen. Dies tut er Tag um Tag und Jahr um Jahr. Da kann der Tonfall schon einmal monoton werden.

Selbst wenn er der älteren Dame alles genau erklärt hat, ist es trotzdem möglich, dass sie zwei Wochen später nicht mehr alles genau weiss. Das ist bei alten Leuten nun mal so.

Notare tragen in hohem Masse zur Rechtssicherheit bei. Ich kann Ihre Vorwürfe nicht verstehen.
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hubert.braun
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.09.2005
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 16:40    Titel: Eindeutig nein! Antworten mit Zitat

Bei beiden Terminen war ich durchgehend anwesend. Der alten Dame ist nicht deutlich erklärt worden wie sich die Zahlungsmodalitäten ändern. Mir selbst war völlig klar das sie das nicht verstanden hat. Ich war deshalb sehr wütend und hätte die Sitzung abgebrochen wenn ich nicht so unter Druck gestanden hätte.
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Michael A. Schaffrath
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 15339
Wohnort: Rom

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 17:55    Titel: Re: Eindeutig nein! Antworten mit Zitat

hubert.braun hat folgendes geschrieben::
Der alten Dame ist nicht deutlich erklärt worden wie sich die Zahlungsmodalitäten ändern. Mir selbst war völlig klar das sie das nicht verstanden hat.


Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten:
Entweder war die Frau nicht mehr geschäftsfähig, dann hätte sie gar keinen Vertrag schließen dürfen. Oder sie war es, dann gibt es natürlich Grenzen, wie weit man jemandem "alles erklären" muß. Bzw. sie müßte dann mündig genug gewesen sein, eine Unterschrift zu verweigern, wenn ihr nicht alles klar war.

hubert.braun hat folgendes geschrieben::
Ich war deshalb sehr wütend und hätte die Sitzung abgebrochen wenn ich nicht so unter Druck gestanden hätte.


Ich sage mal so: erst alles abnicken und dann hinterher sagen "ach ne, das fand ich doch nicht so richtig" ist schon eine komische Rechtsauffassung. Da könnte man ja jeden Vertrag nachträglich anfechten.

hubert.braun hat folgendes geschrieben::
es währe immer noch kein Geld auf dem Konto und sie hätte doch fest damit gerechnet


Wie schnell Geld überwiesen wird, ist doch nicht im Einflußbereich des Notars.
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Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.

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questionable content
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Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 6312
Wohnort: Mein Körbchen.

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 23:07    Titel: Re: Eindeutig nein! Antworten mit Zitat

hubert.braun hat folgendes geschrieben::
Bei beiden Terminen war ich durchgehend anwesend. Der alten Dame ist nicht deutlich erklärt worden wie sich die Zahlungsmodalitäten ändern. Mir selbst war völlig klar das sie das nicht verstanden hat. Ich war deshalb sehr wütend und hätte die Sitzung abgebrochen wenn ich nicht so unter Druck gestanden hätte.


Das ist doch Heuchlerei. Wenn sie dabei waren und dies sicher so sahen, war es ja im Interesse der alten Dame sicher geboten, dieser zu raten, nachzufragen.

Aber das war ja sicher zu viel verlangt? Statt desse: Ausgesessen und nachher rummäkeln?

Nebenbei: Forenregeln.
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Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
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Michael A. Schaffrath
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 15339
Wohnort: Rom

BeitragVerfasst am: 10.09.05, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzend:
der Notar beurkundet lediglich den Vertragsschluß. Zu inhaltlichen Fragen dürfte er sich größtenteils heraushalten. Von daher hätte den Parteien der Inhalt des Vertrages bereits vor dem Notartermin klar sein sollen, ansonsten wäre es sinnlos gewesen, einen solchen anzuberaumen. Die notarielle Verlesung ist lediglich eine Formalie, mit der sichergestellt werden soll, daß der zu beurkundende Vertrag auch wirklich derjenige ist, von dem die Parteien ausgehen (und nicht etwa irgendwie durch einen anderen Text ersetzt worden ist). Sie ist nicht dazu gedacht, einer Partei den Inhalt überhaupt erstmals nahe zu bringen oder gar zu erläutern.
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hubert.braun
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Anmeldungsdatum: 07.09.2005
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 11.09.05, 17:32    Titel: Tut mir leid! Antworten mit Zitat

Natürlich hatte ich ja auch mal selbst nachforschen sollen bevor ich hier was ins Forum stelle.
Nun habe ich § 11 und § 17 des Beurkundungsgesetzes gelesen und weiss also das mich mein ungutes Gefühl nicht getrogen hat. Also hat er den Vertragsparteien nicht nur einen Text vorzulesen sondern auch über die rechtliche Tragweite zu belehren und auf offensichtliche Zweifel an der Geschäftsfähigkeit zu reagieren.
Erstaunlich nur wie sich hier alle Antwortenden um eine Aussage herumdrückten, die doch auch nach dem gesunden Menschenverstand auf der Hand lag.
Nicht der hochbezahlte Jurist, der nicht machte was ihm auferlegt ist und wofür er bezahlt wurde, ist ja hier in die Ecke gestellt worden, sondern ich der sich doch darauf verlassen durfte dass der Herr Notar die Interessen beider Parteien wahrnimmt.
Ist das hier ein offenes Forum ein Krähenstall, in dem keine Augen ausgehackt werden?
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questionable content
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Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 6312
Wohnort: Mein Körbchen.

BeitragVerfasst am: 11.09.05, 22:57    Titel: Re: Tut mir leid! Antworten mit Zitat

hubert.braun hat folgendes geschrieben::

Also hat er den Vertragsparteien nicht nur einen Text vorzulesen sondern auch über die rechtliche Tragweite zu belehren und auf offensichtliche Zweifel an der Geschäftsfähigkeit zu reagieren.


Sie scheinen sich aus irgendeinem Grund einzubilden, dass dies in Ihrem Fall nicht eingehalten worden sein soll. Dumm nur, dass (1) dies ja kein abstrakter Fall zu sein scheint und (2) der Berichterstattende massiv befangen zu sein scheint und weniger kompetent, eine neutrale Einschätzung der Dinge zu liefern.

Mal wieder ein Fall von "Laie interpretiert sich Realität und Gesetz so zurecht, wie er es gern hätte"?

Mal im Ernst: Jede Wette, dass Sie keine Ahnung haben und/oder haben wollen, was offensichtliche Zweifel an der Geschäftsfähigkeit voraussetzen. Geschweige denn, wie besagte Belehrungspflichten sich praktisch gestalten. Also gehts doch primär darum ,dass Sie mal gepflegt nörgeln wollen und sich das keinesfalls von abweichenden Stellungnahmen ruinieren lassen wollen, oder?

Daher: Sachdiskussion bringt mit solchen Fragestellern nichts.
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Gast






BeitragVerfasst am: 12.09.05, 08:19    Titel: Re: Tut mir leid! Antworten mit Zitat

questionable content hat folgendes geschrieben::
[Also gehts doch primär darum ,dass Sie mal gepflegt nörgeln wollen...

Diese Art von Nörgeln ist imho aber neu. Normalerweise hätte sich ja die alte Dame melden müssen mit: "Der Käufer hat mich mit Hilfe des Notars über den Tisch gezogen". Das es hier anders rum ist, entbehrt m.E. nicht einer gewissen Komik.

Folgendes
Zitat:
Ich war deshalb sehr wütend und hätte die Sitzung abgebrochen wenn ich nicht so unter Druck gestanden hätte
ist doch recht bemerkenswert. Ganz offensichtlich ist der TE der Meinung, er hätte die Verkäuferin hintergangen. Und nun beschwert er sich, weil der Notar den Vertrag so beurkundet hat, wie er es wollte. Und darüber war er ja auch noch sooooooo wütend. Konnte aber nix machen. Es ging ja schließlich um seinen eigenen Vorteil. Da konnte er nun wirklich nicht einschreiten. Aber der Notar, der Lump, der hätte das doch merken müssen.
Manchmal fragt man sich... Mit den Augen rollen
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kdtimm
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Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 1858
Wohnort: Aachen

BeitragVerfasst am: 12.09.05, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe das Problem nicht ganz.

Der Notar hatte sich offensichtlich davon überzeugt, dass sowohl die Verkäuferin als auch der Käufer....
Also hat er den Vertrag beurkundet.

Wenn das mangelte Verständnis von banktechnischen Abläufen für eine Entmündigung ausreichen würde, könnte wir wohl alle von der Pflegeversicherung leben.

Was den “hochbezahlten Juristen” angeht. Ich wage zu bezweifeln, dass er wirklich 8 Stunden am Tag, 200 Tage pro Jahr nur beurkundet und kassiert. Soooviel hat der Mann auch nicht. Und bedenken Sie die Steuern, Abgaben und Beiträge zur Pflegeversicherung. Nix Urlaubsgeld, Nix Kündigungsschutz. Gar nix was er sich nicht selber erarbeitet.
Trotzdem wollen Sie doch auf seine Unbefangenheit vertrauen. Nur weil Sie ihn so gut bezahlt haben, können Sie auch sicher sein, dass ihm die alte Dame keine 200,- für ne klein Gefälligkeit zugesteckt haben konnte.

Doch lese ich auch, dass Sie die nette alte Dame nicht beunruhigt sehen wollen.
Wieso rufen Sie sie nicht an und erklären ihr das alles mit viel Farbe in der Stimme?

MfG
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