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Betreuung

 
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viviana
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.03.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 08.03.06, 11:26    Titel: Betreuung Antworten mit Zitat

Hallo, ich habe mit großem Interesse dieses Forum über Betreuung gelesen. Allerdings muß ich sagen, das es für meinen Geschmack alles ein wenig zu nüchtern ist. Hier geht es nicht um ein Fernseher sondern hier geht es um Menschen, die noch Leben, die noch Gefühle haben und die sicherlich nicht verstehen können, warum sie betreut werden. Mein Großmutter bekam einen Tag nach der Beerdigung meines Großvaters einen Berufsbetreuer obwohl eine Vollmacht von ihr vorlag wer sie betreuen soll. Sie wurde zwangsweise ins Heim gesteckt, wurde vollgepumpt mit Beruhigungs und Schlaftabletten, hatte durch die vielen Tabletten einen OSH-Bruch, der dann ohne mit der Wimper zu zucken operiert wurde, obwohl die alte Dame so schwer Herzkrank war, das sie gar keine Narkose hätte haben dürfen. Bekam von ihrer Betreuerin noch nicht 10 Euro in die Hand um sich im Krankenhaus eine Flasche Limo zu kaufen. Als wir nachfragten, wurde uns die Auskunft von der Betreuerin gesperrt. Zurück im Heim wurde sie ohne richterlichen Beschluß angegurtet, obwohl die alte Dame eh nicht laufen konnte. Hatte mittags um 11 weder Gebiss an, noch gefrühstückt, hatte angetrockneten Kot an den Fingern, dreckige Bettwäsche. Wir haben daraufhin vor Gericht die Betreuung beantragt. Der einzige Grund warum wir diese bekamen war das Argument, das wir Oma in ein billigeres Heim verlegen lassen wollten und dadurch Papa Staat Geld spart. Die Betreuerin hatte ja noch nicht einmal Ahnung, in welchem Zustand meine Großmutter im Heim lebte. So sieht die Wirklichkeit aus von Berufsbetreuungen. Da sind diese armen alten Menschen nicht ein Mensch mit Gefühl sondern die Nummer 54. Jeder der hier Unrecht sieht sollte sich zu Wehr setzen egal wie hart der Weg ist, denn diese alten Menschen haben auch ein Recht auf ein würdiges Leben und einen würdigen Abschied.
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AndreasHL
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.12.2004
Beiträge: 446
Wohnort: Lübeck

BeitragVerfasst am: 08.03.06, 18:55    Titel: ohne Antworten mit Zitat

Hallo,

neu hier, aber allwissend !

Es ist wohl jedem Betreuer hier bekannt, dass es sich bei Betreuten um Menschen mit Rechten (und auch Pflichten) handelt und nicht um Teddybären.

Es ist auch bekannt, dass in den Heimen immer wieder sehr schlimme Sachen passieren, die man nur als Schweinerei bezeichnen kann. Verhindern ist oft aus den unterschiedlichsten Gründen kaum möglich, meist muss erst etwas passieren, ehe reagiert wird. Dies ist fürchterlich, wird aber immer wieder vorkommen, da die Heime mit Gewalt sparen, und dies an erster Stelle am Personal. Also würde ich hier die Schuld bei dem Heimbetreiber sehen, nicht beim Betreuer.

Warum soll hier nicht nüchtern geschrieben werden ? Soll ich hier die Kolleginnen und Kollegen BetreuerInnen damit vollsülzen, wie sich die Betreute A mal wieder benommen hat und dass der Betreute B mal wieder von oben bis unten vollgesch...miert war ? Willst Du das hier lesen ? Dann ist das das verkehrte Board.

Mit solchen Berichten würden wohl die Zugriffszahlen auf diese Seite stark ansteigen, aber falls es Dir entgangen sein solte: dies ist ein seriöses Brett und nicht eine bekannt Boulevardzeitung.

Und den erwähnten Mitbetreuern brauche ich nicht zu erzählen, wie es eine Betreuung abläuft, die kennen das aus eigener Erfahrung.

Investiere doch erstmal etwas Zeit in Deine Zeichensetzung und Rechtschreibung, anstatt hier Vorschriften zu machen, wie was geschrieben werden soll.

Tschüß,

Andreas
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viviana
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.03.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 08.03.06, 19:03    Titel: Betreuung Antworten mit Zitat

Da Sie mich hier so angreifen, gehe ich davon aus, das ich voll ins schwarze getroffen habe. Es freut mich sehr, dass hier die Betreuer die Armen sind. Ich hoffe für Sie, dass Sie niemals in eine solche Lage kommen werden. Denn bei der Bezahlung, die die Betreuer erhalten, können sie sich doch gar nicht genug um die Betreuten kümmern. Aber die Wahrheit die Sie hier nicht sehen wollen, sieht doch ganz anders aus und die ist erschreckend. Ich kann Ihnen gerne mal die Bilder von meiner Großmutter schicken, da diese schon erschütternd genug für Aussenstehende waren. Aber macht immer schön weiter so. Die Wahrheit verschweigt man, weil es keinen interessiert, was die alten Leute wirklich denken.
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viviana
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.03.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 08.03.06, 19:09    Titel: Betreuung Antworten mit Zitat

Ach bevor ich es vergesse, wir waren noch nicht beim Du angelangt. Aber da man mit den alten Leuten auch so respektlos umgeht, sollten Sie vielleicht den Umgang in Höflichkeit und Respekt einmal neu lernen. Denn ich habe Respekt vor dem Alter und rede auch nicht einfach jemand mit Du an den ich nicht kenne.
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pOtH
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 3729
Wohnort: Ober-Ramstadt | Das Tor zum Odenwald

BeitragVerfasst am: 08.03.06, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

na da häng ich mich doch gleich mal rein, stelle mich aber erstmal vor um meine erfahrungen u. ansichten besser darstellen zu können.

1998 trennung der eltern
07/99 haupschulabschluss
08/99 wurde ich praktikant in einer einrichtung in der ca. 1200 geistig schwer u. mehrfachbehinderte menschen leben
06/00 mutter brach auf arbeit zusammen, wurde ins krankenhaus eingeliefert u. am selben mittag wieder heimgeschickt mit ein paar "kopfschmerztabletten".
ca. 12 stunden später brach meine mutter auf dem weg zur toilette zusammen, notarzt, schädel ct im KKH. diagnose: schlaganfall hirnblutung
...........u.s.w .. .........
im heim der kateter falsch gesetzt
im heim der arm ausgekugelt
der betreuer (ein berufsbetreuer) fragte uns (schwester u. mich) ob meine mutter lebendsverlängernde maßnahmen ablehnen würde, was wir bejahten um ihr nach knapp 2 jahren heimkarriere endlich frieden schenken zu können, 90% vom hirn geschädigt. was nach 3 1/2 jahren endlich geschah, nierenversagen, "künstliche ernährung wurde eingestellt", sie bekam schmerzmittel u. flüssigkeit. aufgrund des nierenversagens sammelte sich wasser ein, welches die lunge u. herz abdrückte.


soviel erstmal dazu u. jetzt zu meinem eigentlichen post:.
ich muss hier def. betreuer,pflegepersonal, teilweise heimleitung in "schutz" nehmen.
-> betreuer haben die aufgabe den "betreuten" zu vertreten, was aber aufgrund der ganzen gesetze, bestimmungen u.s.w immer schwieriger wird. ich denke das ein "berufsbetreuer" soviel "bestallungen" annehmen muss das er nunmal nicht die zeit hat um sich mit jedem einzelnen fall stundenlang/tagelang auseinander zusetzen. bei den "besuchen" wird nur der ist (gerade jetzt im moment) zustand festgestellt u. nicht was die letzen 6 monate war. er muss sich bei seinen besuchen meistens auf die aussagen des pflegepersonals verlassen.
-> das Pflegepersonal hat es meiner meinung ( u. erfahrung) nach nicht leichter, sie bekommen eine vielzahl von aufgaben, anweisungen u.s.w aufgebürgt. müssen ihre "arbeit" schaffen u. dürfen die "gruppe" nicht vergessen, das pflegepersonal muss sich teilweise um alles kümmern was das "versorgen" des täglichen bedarfs angeht. ob das nun lebensmittel, pflegemittel, reinigungsmittel, kleidung, "spielsachen", medikamente bestellen u.s.w angeht. muss die "bewohner" ordentlich versorgen, sei es nun physich od. psychisch, muss dokumentieren ohne ende um es dem kollegen so leicht wie möglich zu machen eventuelle veränderungen physich od. psychisch feststellen zu können.
das ganze könnte ich persönlich jetzt "stundenlang" so weiterführen. zum pflegepersonal muss aber noch eins gesagt werden das ist das unterste glied welches sich allem u. jedem gegenüber rechtfertigen muss.
-> die heimleitung bekommt immermehr auflagen u. pflichten aufgebürgt muss diese umsetzen u. delegieren bekommt im gegenzug aber immerweniger geld u. muss den "laden" trotzdem am laufen halten. muss es den "bewohnern", pflegepersonal, gerichten u.s.w immer "rechtmachen".

wer schuld ist ist meiner meinung nach der staat, der immermehr auflagen stellt (welche größten teils auch gut sind) die aber an der praxis teilweise total vorbeigehen.

ich für meinen teil kann jetzt nur von der einrichtung b.z.w eigentlich nur von den 2 wohngruppen berichten auf denen ich gearbeitet habe u. glauben sie mir man versucht erstmal alles nur am laufen zu halten u. versucht dann den bewohnern das leben so angenehm wie möglich zu machen u. sei es nur das man sich die frechheit rausnimmt den anderen kollegen 2stunden "alleine" rumwuseln lässt um den bewohnern mal was anständiges zu kochen.

wissen sie eigentlich wie "hoch" *räusper* die verpgleungssetze für lebensmittel sind???
1,30€ fürs frühstück
2,40€ (wenn ich mich nicht täusche)
1,40€ fürs abendessen
davon muss vom brot/brötchen über butter u. belag/aufstrich, fleisch, gemüse, belagen etc. bishin zum getränk alles bezahlt werden. standart mäßig wird von der einrichtung nur wasser als getränk "gestellt", alle anderen getränke wie z.b. limo, cola,säfte,kaffe etc. muss der bewohner selbst bezahlen.

als betroffener geht man an die sache ganz anders ran wie ein "betreuer" od. pflegepersonal. ich habe zum. die seite des betroffenen u. pflegepersonals kennengelernt u. habe daher nie so große ansprüche an das pflegepersonal gestellt da ich immer davon ausgegangen bin das diese die selben aufgaben u. pflichten haben wie ich selbst.

haben sie eigentlich mal überlegt wie es ist 9 "bewohner" teilweise ALLEINE zu versorgen, begleiten, unterstützen, beschützen, aufgepasst. u. imemr im hinterkopf zu haben wenn hier was schiefgeht halte ICH meinen arsch dafür hin obwohl ich eventuell garnichts dafür kann.

wissen sie eigentlich wie ein "besuch" vom richter auf der WG aussieht, wenn z.b. verlängerung von beschlüssen ansteht? richter kommt auf die wg, sieht den bweohner, stellt ihm 2 fragen, redet eventuell 2 minuten mit dem pflegepersonal u. geht dann wieder. dieser kann aber auch nix dafür das es so ist! auch dort steht immer weniger geld zur verfügung u. sie haben mehr fälle mit weniger zeit u. weniger personal.

so ich geh erstmal pennen, habe morgen frühdienst u. muss mein privatleben auch noch unterbekommen!
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viviana
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.03.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 09.03.06, 09:09    Titel: Betreuung Antworten mit Zitat

Also ich kenne mich schon aus, sicher kann man nicht nur den Pflegern die Schuld geben oder den Betreuern. Aber brauchen so alte Leute nicht etwas mehr als nur ein Bett und etwas zu essen. Außerdem ein Altenheim kostet in der Pflegestufe 2 knapp 3000 Euro im Monat. Wo soll denn das Geld her kommen? Die wenigsten alten Menschen haben soviel auf der hohen Kante oder bekommen soviel Rente. Auch ich habe in einem Altenheim einmal kurz gearbeitet, ein Mann der noch essen konnte, der aber zu langsam war beim füttern bekam eine PEG gelegt, damit das Personal Zeit gespart hat. Die alten bekamen 3 x täglich was zu trinken, damit sie nicht so oft ins Bett pinkeln. Das war vor mehr als 10 Jahren. Also kann es heute nicht besser aussehen. Die Betreuer verlassen sich auf die Aussage des Personals. In dem Heim in dem meine Großmutter saß, saßen 90% aller Bewohner mit Gurt da. Bei meiner Großmutter fehlt bis heute noch der richterliche Beschluß zum fixieren und trotzdem hat die Betreuerin es gemacht. Die Betreuerin wollte ja noch nicht einmal das wir Auskunft erhalten, als nächstes wäre uns das Besuchsrecht gesperrt worden. Der erste Schreiber fordert auf das man nichts unternehmen soll. Nein das ist der falsche Weg. Ich möchte als alter Mensch nicht so hilflos im Bett fixiert sein und auf den Tod warten. Das haben diese alten Menschen nicht verdient. Ich kann nur jedem Raten setzt Euch zur Wehr wenn ihr so ein Elend sieht. Warum gibt es denn eine Initative namens HSM oder ein Herr Fussek. Lügen die denn auch, das es keinen Pflegenotstand gibt. Die Politiker reden sich alles schön aber in Wirklichkeit sieht es anders aus.
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Vormundschaftsrichter
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 2473
Wohnort: Niedersachsen

BeitragVerfasst am: 09.03.06, 09:33    Titel: Re: Betreuung Antworten mit Zitat

Ich möchste nur einen Punkte herausgreifen:
viviana hat folgendes geschrieben::
Zurück im Heim wurde sie ohne richterlichen Beschluß angegurtet, obwohl die alte Dame eh nicht laufen konnte.

EIne Fixierung muss dann nicht richterlich genehmigt werden, wenn der Betroffene gar nicht mehr bewegungsfähig ist und die Maßnahme lediglich vor dem Herausfallen aus dem Bett schützen soll. Eine "freiheitsbeschränkende Maßnahme" liegt nur dann vor, wenn der Betroffene tatsächlich noch die Freiheit hat, sich zu bewegen. Ob dies hier der Fall ist, kann man von hier aus nicht beurteilen.

Insgesamt möchte ich im übrigen zu bedenken geben, dass vivianas Einschätzungen durchaus teilweise die Realität wiedergeben. Allerdings handelt es sich im wesentlichen um Fragen der Pflege, nicht der rechtlichen Betreuung. Dieses Forum betrifft aber nur letztere. Dies erklärt auch, warum die Diskussion hier - erfreulicherweise - nüchtern verläuft. Es geht um betreuungsrechtliche (§§ 1896 ff. BGB usw.) Fragen, nicht um Erfahrungsaustausch und Kritik am Pflegesystem.
_________________
Gruß
Vormundschaftsrichter


der stellvertretende nimmt seine nightstick und beginnt das Schlagen der daylights aus der Anwalt
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