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Das neue PISA Desaster — von Lehrern verschuldet
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Gastologe
Gast





BeitragVerfasst am: 23.11.04, 20:50    Titel: Das neue PISA Desaster — von Lehrern verschuldet Antworten mit Zitat

Bringen wir es auf den Punkt: Doofe Lehrer/-innen produzieren doofe Schüler/-innen.
Wieder mal ein Beispiel dafür, daß Lehrer/-innen zu allem fähig, aber zu nichts nutze sind.

Siehe hierzu folgenden Pressebericht:

Aus der Presse:

Pisa II: Deutschland schlechter als Durchschnitt

Ein zweites Pisa-Debakel scheint sich über Deutschland zusammenzubrauen: Nach Vorabveröffentlichungen von Ergebnissen der zweiten Pisa-Erhebung haben sich die deutschen 15-Jährigen nicht verbessert. In allen drei Teildisziplinen - Mathematik, Textverständnis und Lesen - landen sie wieder in der unteren Hälfte der Leistungstabelle.

Muss der Unterricht in Deutschland reformiert werden?
Deutschland, das Land der Dichter und Denker, scheint nun endgültig abgehängt. Nach den schlechten Ergebnissen der ersten Pisa-Studie schrillten in ganz Deutschland die Alarmglocken. Das Bildungsland schwankte zwischen Resignation und hektischem Reformismus. Doch nun, da die Ergebnisse der zweiten Erhebung durchgesickert sind, deutet sich ein Rückschlag an.
Denkernation auf den hinteren Rängen

Für die neue Studie waren im April und Mai des vergangenen Jahres an 220 deutschen Schulen jeweils 25 Schüler im Alter von 15 Jahren getestet worden. Insgesamt wurde der Test in 41 Nationen durchgeführt, 30 davon sind Mitgliedsstaaten der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In den Tests sollten die Schüler jeweils in drei Teildisziplinen nachweisen, wie die Schule sie fürs Leben wappnet. Offiziell sollten die Ergebnisse erst am 7. Dezember vorgestellt werden, doch gaben Agenturen nun erste Zahlen bekannt. Demnach konnten sich die Deutschen lediglich im Teilbereich Mathematik - dem diesjährigen Schwerpunkt - um drei Plätze auf Rang 17 verbessern. Abgeschlagen bleiben sie jedoch in den Kernkompetenzen Lesen und Textverständnis, dort sollen sie nur auf Rang 20 gelandet sein. . .
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Gast






BeitragVerfasst am: 23.11.04, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Eine statistische Verallgemeinerung. Betrachtet man sich die Aufschlüsselung, so wird erkennbar, dass die Hauptschulen und Gesamtschulen den ansonsten qualitativ durchaus konkurrenzfähigen Standard in den Keller treiben.
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Michael A. Schaffrath
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 15339
Wohnort: Rom

BeitragVerfasst am: 23.11.04, 21:13    Titel: Re: Das neue PISA Desaster — von Lehrern verschuldet Antworten mit Zitat

Gastologe hat folgendes geschrieben::
Bringen wir es auf den Punkt: Doofe Lehrer/-innen produzieren doofe Schüler/-innen.
Wieder mal ein Beispiel dafür, daß Lehrer/-innen zu allem fähig, aber zu nichts nutze sind.


Für pauschalisierte einseitige Parolen ist in einem Rechtsforum kein Platz.

Im übrigen ist das auch soziologisch Stammtischniveau:
überspitzt könnte ich genau so sagen, wenn die Schüler schon dumm und verzogen in die Schule geschickt werden, kann ein Lehrer da auch nicht mehr viel reißen - aus Sch... kann man nun mal kein Gold machen.

Sie sehen, solche Sprüche führen uns nicht weiter.
_________________
DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.

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Schulfrustrierte Mutter
Gast





BeitragVerfasst am: 24.11.04, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

War ein besseres Ergebnis zu erwarten? Hat damit jemand ernsthaft gerechnet?
Seit der letzten Pisa-Studie hat sich nichts geändert. In den Schulen ist alles beim alten geblieben. Nur der Druck auf die Schüler hat sich erhöht.
Lernen sie deshalb mehr?
Die Kuh gibt mehr Milch, wenn sei besser gefüttert wird, aber nicht weil man sie ständig überprüft.
Oder: Das Gras wächst nicht schenller, weil man dran zieht oder es ständig nachmisst. Es braucht guten Boden und guten Dünger. (Sätze eines guten und engagierten Lehrers)
Unsere Politiker reisen fü viel Steuergeld nach Finnland und schauen sich dort Schulen an. Damit haben sie ihre Arbeit erledigt. Vielleicht noch ein bißchen drüber rede, fertig!
So wird es nie besser.
Das ganze System mit Klassenarbeiten, Noten, Trennung der verschiedenen Schulzweige, Trennung nach der 4. Klasse müßte auf den Prüfstand gestellt werden.
Wir brauchen eine grundlegende Reform, aber die wird wohl leider in Deutschlan nicht möglich sein.
Bei uns wird der schwache Schüler ausortiert. Er bleibt sitzen, wird an eine andere Schule verwiesen. Wird er davon besser?
Nein, beser Leistungen kann er bringen, wenn er besser gefördert wird. Aber wo ist denn die Förderung?
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Gast






BeitragVerfasst am: 24.11.04, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Schulfrustrierte Mutter hat folgendes geschrieben::
Bei uns wird der schwache Schüler ausortiert. Er bleibt sitzen, wird an eine andere Schule verwiesen. Wird er davon besser?
Nein, beser Leistungen kann er bringen, wenn er besser gefördert wird. Aber wo ist denn die Förderung?


Da nehme ich mal an, dass Sie als Mutter die Antwort "bei den Eltern" nicht akzeptieren werden?

Schüler aus stabilen Verhältnissen, deren Eltern Sie hinreichend motivieren und unterstützen sind weit überduchschnittlich leistungsfähig in der Schule.
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Schulfrustrierte Mutter
Gast





BeitragVerfasst am: 24.11.04, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Da nehme ich mal an, dass Sie als Mutter die Antwort "bei den Eltern" nicht akzeptieren werden?

Ich fördere meine Kinder. Ich übe mit meinen Kindern. Ich habe es allerdings auch gelernt.

Zitat:
Schüler aus stabilen Verhältnissen, deren Eltern Sie hinreichend motivieren und unterstützen sind weit überduchschnittlich leistungsfähig in der Schule.

Das sind meine Kinder. Meine Tochter hat die 2. beste Abschlußprüfung der ganzen Schule gemacht, mein Sohn ist einer der Besten seiner Klase.
Aber sie wären es nicht, ohne meinen Einsatz und meine Hilfe. Sie haben das Glück, daß ihre Mutter einen vernünftigen Schulabschluß (Gym) hat, sie haben das Glück, daß ich durch meine Berufstätigkeit Erfahrung in Pädagogik habe. Sie haben das Glück, daß ich viel im Internet bin, und die Möglichkeit und das Wissen dazu habe, um auf alle Fragen eine Antwort im I-Net zu finden. Sie selbst haben diese Möglichkeit auch und eine Mutter, die es sie gelernt hat.

Aber nicht alle Kinder haben dieses Glück. Nicht alle Eltern haben Abitur, nicht alle Eltern haben eine pädagogische Ausbildung, nicht alle Eltern sind in der Lage, mit Computern und dem Internet zu arbeiten. Nicht alle Eltern haben die finanziellen Mittel, ihren Kindern das zu ermöglichen. Nicht alle Eltern, haben wegen Berufstätigkeit die Zeit dafür.

Und was wird aus deren Kinder? Wer hilft ihnen, in einem Schulsystem, in dem sie ohne Hilfe nicht weit kommen?

In einer Zeit, in der der Staat es am liebsten sieht, wenn alle Mütter arbeiten (es gibt ja Kinderhorte und Nachmittagsbetreuung Auf den Arm nehmen Auf den Arm nehmen ) kann er nicht die Verantwortung für die Schule an die Eltern übergeben.

Ergebnis der Pisa-Studie ist ja auch, daß in keinem anderen Land der Schulabschluß so sehr vom Status der Eltern abhängt, wie in Deutschland.
Und das kommt eben daher, daß die Förderung der Schüler an den Eltern hängen bleibt, und nicht von der Schule, deren Aufgabe es wäre, gemacht wird.

Und andere Länder (wie Finnland) mit weit besseren Ergebnissen in der Pisa Studie machen es uns ja vor, mit einem anderen, beseren, gerechteren Schulsytem.
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Michael Hofferbert
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 13.09.2004
Beiträge: 379
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 24.11.04, 10:14    Titel: Überparteiliche Initiativen zum Thema Schule starten! Antworten mit Zitat

Anonymous hat folgendes geschrieben::
Schulfrustrierte Mutter hat folgendes geschrieben::
Bei uns wird der schwache Schüler ausortiert. Er bleibt sitzen, wird an eine andere Schule verwiesen. Wird er davon besser?
Nein, beser Leistungen kann er bringen, wenn er besser gefördert wird. Aber wo ist denn die Förderung?


Da nehme ich mal an, dass Sie als Mutter die Antwort "bei den Eltern" nicht akzeptieren werden?
Schüler aus stabilen Verhältnissen, deren Eltern Sie hinreichend motivieren und unterstützen sind weit überduchschnittlich leistungsfähig in der Schule.


    Es gehört bei der wechselseitigen Schuldzuschreibung, die hierzulande die Diskussion prägt und letztendlich auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird, zum Standardrepertoire auf Lehrerseite, darauf zu verweisen, dass sie doch schließlich nicht die fehlende Erziehung in der Familie reparieren könnten, die die Pisa-Misere erkläre.

    - Wenn die These richtig wäre, dann müßte nicht nur in den Schulen, sondern auch in den Betrieben ein völliger Leistungsverfall erkennbar sein, denn auch in der betrieblichen Ausbildung kommt es schließlich auf Wissenvermittlung, auf Leistung, auf Kreativität und soziale Kompetenz an. Ist aber nicht so. Die Auszubildenden weisen ein Leistungsniveau auf, das sich auch international sehen lassen kann. Und das gilt häufig auch und gerade für die, die in der Schule als angeblich unfähig aussortiert worden sind . Wie kommt das?

    - Wenn die These richtig wäre, dann müßten die Kinder von Lehrern signifikant bessere Ergebnisse in der Schule erzielen als andere. Ist aber nicht so. Selbst wenn man den völlig frei erfundenen Merksatz wegläßt, wonach Lehrers Kinder und Müllers Vieh .... etc., dann stellt man fest, dass sie völlig durchschnittliche Leistungen erbringen, mal schlechte, mal gute - je nach dem, ob sie Glück haben mit der Schule und dem Lehrer oder nicht. Wie kommt das?

    Es muß also wohl doch etwas differenzierter argumentiert werden, als das in den üblichen Schuldzuweisungsschlachten der Fall ist, wenn man die überwiegend traurige Wirklichkeit in unseren Schulen erfassen und redlich analysieren und vor allem zugunster der Kinder etwas ändern will.
    Die Verantwortung für Schule liegt sicher in erster Linie bei denen, die dafür die Fachleute sind. Das sind nun einmal die Lehrer.
    Aber die "Politiker" werdern in einem demokratisch parlamentarischen System nun einmal von den vielen Eltern gewählt.

    - Wann werden Eltern sich endlich in überparteilichen Initiativen organisieren und Politiker auf ihre Bildungpläne und ihre Aktivitäten in diesem Bereich hin befragen?
    - Wann werden Wahlkreiskandidaten aller Parteien vor und nach der Wahl zu Elternabenden eingeladen, um Rechenschaft abzulegen über ihre Schulpolitik?
    - Wann werden solche überparteilichen Elterninitiativen geschlossen zu den sonst so langweiligen Wahlveranstaltungen der Parteien gehen, um dort für eine muntere Diskussion über Bildungspolitik zu sorgen?
    - Wann werden solche überparteilichen Initiativen in Zeitungsanzeigen , mit Plakaten, TV-Spots, öffentlichen Kulturveranstaltungen etc. zur Wahl solcher und nur solcher Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene aufrufen, die sich durch bildungs- und schulpolitisches Profil ausgewiesen und konkret eingesetzt haben?
    - Wann wird in den Schulen damit begonnen, Fachleute zu Veranstaltungen der Eltern einzuladen, die zunächst einmal den Stand der Forschung und der wissenschaftlichen Erkenntnisse vermitteln, anstatt sich auf unvollständige Presseberichte über "PISA" zu verlassen? Geeignete Fachleute gibt es dafür in Hülle und Fülle, die gerne solche Einladungen annehmen
    .
    U.v.a.m.

    Wenn das geschieht, wird sich zeigen, wie sich die Lehrer positionieren (schlimm genug ist schon, dass sie nicht selbst zur Bildung solcher überparteilicher Aktivitäten initiativ werden). Wenn sie solche Projekte aktiv unterstützen, würde das ihren Ruf und ihr Ansehen schlagartig verbessern, weil Schüler und Eltern das Gefühl hätten, die kämpfen für und nicht gegen uns.

    Schule und Bildung sind wieder ein Politikum ersten Ranges geworden, weil es um die Zukunft der Kinder und nicht nur "unseres" Landes geht. Dieses Thema kann man nicht alleine auf sporadischen Elternabenden mit dem Klassenlehrer diskutieren, der sich verteidigt, dass es doch nicht besser geht, als es ist und das Leben doch schon schwer genug ist.
    Und man kann es nicht dem jeweiligen Landeselternbeirat überlassen, gelegentlich einmal mit diesem oder jenem Abgeordneten aus der "eigenen" Partei zu plaudern.

    Mich würde interessieren, ob es Erfahrungen mit solchen Politiker- und Kandidatenhearings im Zusammenhang mit Schule gibt, die sich in anderen Bereichen durchaus bewährt haben.
    Sie sind gewiß kein Allheilmittel, aber sie könnten ein guter Anfang dort sein, wo die Betroffenen unmittelbar mit schulischer Realität konfrontiert sind und wissen, wovon sie reden.

_________________
Mit freundlichen Grüßen
für: Michael Hofferbert (RA)
Hofferbert-Koch@(Wortsperre: Firma).de


Zuletzt bearbeitet von Michael Hofferbert am 24.11.04, 13:27, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ref
Gast





BeitragVerfasst am: 24.11.04, 11:59    Titel: Stammtischniveau Antworten mit Zitat

Wie wäre es, wenn man sich mal die Aussage der PISA-Gruppe selbst durchliest, bevor man hier auf absolut unterstem Niveau (Gastologe) rumproletet?

http://pisa.ipn.uni-kiel.de/Presseerklaerung221104.pdf

Warum werden solche abolut niveaulosen Postings nicht gelöscht?
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Michael Hofferbert
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 13.09.2004
Beiträge: 379
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 24.11.04, 13:36    Titel: Re: Stammtischniveau Antworten mit Zitat

Ref hat folgendes geschrieben::
Wie wäre es, wenn man sich mal die Aussage der PISA-Gruppe selbst durchliest, bevor man hier auf absolut unterstem Niveau (Gastologe) rumproletet?

http://pisa.ipn.uni-kiel.de/Presseerklaerung221104.pdf

Warum werden solche abolut niveaulosen Postings nicht gelöscht?


    Der guten Ordnung halber sollten Sie allerdings dazusagen, dass sich hinter dem Link nicht der Text der PISA-Studie verbirgt, sondern einer, der schon genau weiß, dass die Schlußfolgerungen der Studie angeblich nichts taugen.
    Das ist keine seriöse Aufarbeitung der Ergebnisse von PISA.

    Aber PISA hin, PISA her.
    Wäre denn schon alles in Ordnung, wenn wir in dem Ranking eine Stufe höher wären?
    Würden davon die Schüler besser gefördert und die Lehrer mit ihrem Job zufriedener sein, weniger frustriert und nicht so schnell dienstunfähig krank?
    PISA ist ein Fingerzeig, aber nicht das Problem. Das Problem wird nicht durch immer neue Interpretationen von Testergebnissen, sondern durch grundlegende Änderungen des Schulsystems gelöst.

_________________
Mit freundlichen Grüßen
für: Michael Hofferbert (RA)
Hofferbert-Koch@(Wortsperre: Firma).de
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Ref
Gast





BeitragVerfasst am: 24.11.04, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

>Der guten Ordnung halber sollten Sie allerdings dazusagen, dass sich hinter dem Link >nicht der Text der PISA-Studie verbirgt, sondern einer, der schon genau weiß, dass >die Schlußfolgerungen der Studie angeblich nichts taugen.
>Das ist keine seriöse Aufarbeitung der Ergebnisse von PISA.

Ich denke mal, dass der deutsche Sprecher des PISA-Konsortiums doch ganz gut in der Lage sein sollte, die derzeitigen Pressemitteilungen auf ihren Aussagewert und -gehalt hin beurteilen zu können.
Es wird auch an keiner Stelle in der Pressemitteilung gesagt, dass die Schlußfolgerungen nichts taugen. Es wird nur gesagt, dass die bisherigen Pressemeldungen dazu unseiös sind une ein verzerrtes Bild der Studie leifern, die letztlich erst am 7.12. veröffentlich werden wird.
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timm
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.11.2004
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25.11.04, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist, dass ohne finanziellen Einsatz nicht mehr zu viel zu bewegen sein wird. Der Schulerfolg hängt nicht von Grundliegendem ab. PISA-Erfolgsländer haben z.T. veraltete Unterrichtsmethoden (Frontalunterricht) oder gegliederte Schulsysteme wie wir. Aber sie unterscheiden sich alle gemeinsam von Deutschland darin, dass vom BIP prozentual mehr für Bildung ausgegeben wird.
Schüler werden schon von Beginn an fit gemacht, die Landessprache sicher zu beherrschen. Später werden Schüler, die in der Leistung abfallen, sofort in Kleingruppen gefördert (und gefordert).
Ich kann die xte Fortbildung zur Leistungsdifferenzierung besuchen, der Erfolg wird aber nicht über die Grenze hinausgehen, die heißt, dass vieles von einem Kollegen allein nicht mehr geleistet werden kann.
Herr Hofferbert, Sie haben Recht: Lassen Sie uns gemeinsam auf die Straße gehen und die Politiker unter Druck setzen. Ich fürchte nur: Die, die sich engagieren könnten, sind Großteils diejenigen, die aus "bildungsnahen" Familien kommen und deren Kinder auch heute exzellente Chancen auf einen hochwertigen Abschluss haben.

Und zu meiner Ehrenrettung und der der Kollegen: Wir arbeiten an vielen Stellen, um unser Bildungssystem voranzubringen und sehen auch schon die ersten Erfolge. Aber so spannend diese Herausforderung ist, genau so zeigt sie den engagierten (!) Kollegen auch ihre Belastungsgrenzen auf!
Und geben Sie alle uns etwas Zeit: Viele Maßnahmen bauen von unten auf; Schüler aus den ersten 5. Klassen, auf die die Implentierungen der Konsequenzen aus PISA angewendet wurden, brauchen noch 3-4 Jahre, bevor sie in der 9. Klasse - und somit im "PISA-Alter" - sind.
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Snowflake
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.10.2004
Beiträge: 840
Wohnort: Frankfurt a.M.

BeitragVerfasst am: 25.11.04, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

stellt sich nicht automatisch die Frage, wie es möglich ist, dass manche Schüler trotz der als so "lernfeindlich" beschriebenen finanziellen Lage in deutschen Schulen gute Zensuren erbringen ? Wie ist das möglich, wenn die Grundlage zur Erlangung des notwendigen Wissens nicht gegeben ist ?

Herr Hofferberth sprach es an - die Statistiken bez. Auszubildenden widersprechen regelrecht jenen, die Schülerleistungen bemessen.

Woher kommen - von Jahr zu Jahr zunehmend - die jungen Menschen, die sich ohne oder mit "niederem" Schulabschluss (Hauptschule / Mittlere Reife) im Rahmen ihrer Berufsausbildung durch herrausragende Leistungen hervortun ?

Wie kommt es zu so vielen nachgeholten Schulabschlüssen auf dem zweiten Bildungsweg oder über "Umwege" und wie ist die Quote der dort Erfolgreichen zu erklären, wenn man bedenkt, dass sie aus anderen Schulen entlassen wurden, weil man zu der Ansicht kam, sie verfügten nicht über die notwendige Intelligenz oder die nötige Ausdauer, den entsprechenden Abschluss zu erreichen ?

Ich selbst war im vergangenen Jahr in der Erwachsenenbildung tätig und ich wage zu behaupten, die finanzielle Situation war nicht rosiger als die Situation im Schulsystem. Es gibt für die Erwachsenenbildung keinen Lehrberuf oder ein entsprechendes Studium und die Praxis hat gezeigt, dass mancher Arbeiter mit Ausbilderqualifikation des Unterrichtens weitaus fähiger ist als ein studierter Pädagoge. Wie kann das sein ? Wie kann es sein, dass ein Mensch, der ein Studium der Pädagogik absolviert nicht in der Lage ist, sein Wissen auf erwachsene Menschen anzuwenden, weil er vollkommen überfordert ist mit Konfliktsituationen, die sich nicht mit "Ich groß, du klein, ich recht, du nicht" lösen lassen ?

In jeder anderen Berufsgruppe spricht man von Belastbarkeit. In jeder anderen Berufsgruppe wird von den Betroffenen erwartet, dass sie entweder mit den berufsbedingten Schwierigkeiten klarkommen bzw. sich darüber bewusst sind, wenn sie den Beruf ausüben wollen, oder sich neu orientieren - weshalb spricht man bei Pädagogen beständig nur von den schweren Arbeitsbedingungen ?

Ich bin der Auffassung, es wäre wirkliche Bildung möglich an deutschen Schulen. Nicht auf Niveau dessen, was man sich wünschen sollte, doch möglich ist sie, sonst müssten tatsächlich all jene, die mit einem brauchbaren Abschluss die Schule verlassen, die Kinder von Pädagogen sein, wie bereits erwähnt, und das ist nicht der Fall.
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auch Mutter
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BeitragVerfasst am: 25.11.04, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schulfrustrierte Mutter hat folgendes geschrieben::

Ich fördere meine Kinder. Ich übe mit meinen Kindern. Ich habe es allerdings auch gelernt...

Meine Tochter hat die 2. beste Abschlußprüfung der ganzen Schule gemacht, mein Sohn ist einer der Besten seiner Klase...

Sie haben das Glück, daß ihre Mutter einen vernünftigen Schulabschluß (Gym) hat, sie haben das Glück, daß ich durch meine Berufstätigkeit Erfahrung in Pädagogik habe. Sie haben das Glück, daß ich viel im Internet bin, und die Möglichkeit und das Wissen dazu habe, um auf alle Fragen eine Antwort im I-Net zu finden. Sie selbst haben diese Möglichkeit auch und eine Mutter, die es sie gelernt hat.


Wissen Sie was? Ich kann jeden Lehrer verstehen, dem die Galle kommt, wenn er es mit einer solchen Edelmutter zu tun hat.

(Ich habe Abitur, ich habe das Wissen, meine Kinder sind die besten ...)
Fürchterlich!

Mutter
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timm
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Anmeldungsdatum: 17.11.2004
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25.11.04, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich selbst arbeite an einer Berufsschule. Zu unserem Alltag gehört es, Erwachsene und Jugendliche (auf dem zweiten Bildungsweg) zu höheren Abschlüssen zu bringen. Auch wir beklagen oft das Niveau der Abgänger von den Zulieferschulen. Deswegen steht es mir aber noch lange nicht zu, andere zu degradieren und ihnen Unwillen, Unfähigkeit und Unkenntnis zu unterstellen. Wenn ich wissen will, was Sache ist, gehe ich ad fontes und mutmaße nicht. Dazu gehört , dass ich mich z.B. um eine Hospitation an einer Hauptschule bemühe.
Ich finde es aber unerträglich, wie viel selbst ernannte Experten wissen, was im Schulsystem zu tun ist. Wenn ich mit derartigem Halb- und Facettenwissen außerhalb meiner Leidenschaft, des Schulrechts, studierte Juristen traktieren würde, würde ich wohl mit Recht in meine Laienschranken verwiesen. Wobei das keineswegs bedeuten soll, dass wir uns einer breiten gesellschaftlichen Diskussion, was Schule leisten soll, nicht stellen. Was aber das Interne angeht: Wir sind die studierten Experten - Punkt.

Die Vergleiche aus der Wirtschaft kann ich (zumindest was meine Erfahrung anbetrifft) nur mit einem müden Lächeln quittieren. Es gibt Betriebe, die eine hervorragende Lehrlingsausbildung machen. Da wird aber am Anfang so gesiebt, dass natürlich auch nur die Leute mit Potential kommen.
Bei meiner letzten Betriebsbesichtigung eines großen Automobilzulieferers aus Stuttgart habe ich z.B. mit negativen Erstaunen die Qualität von Powerpointpräsentationen und selbst angefertigten Plakaten feststellen müssen. Das wäre bei uns an einem Tag der offenen Tür nicht unters Publikum gekommen! Andererseits habe ich vieles in der Ausbildungskonzeption für sehr fortschrittlich gehalten.
In einem Ton, geprägt von gegenseitiger Akzeptanz, haben der Ausbildungsleiter und ich besprochen, wo in unseren Feldern Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

Das wirkt und bringt uns voran. Bestimmt aber nicht diese unsägliche Kritik an Schule und Lehrern im Besserwisserton.

Ich werde mich jedenfalls hier nicht entschuldigen, ein engagierter und kompetenter Lehrer zu sein. So etwas wie das Eingangsposting sollte eigentlich gelöscht werden.
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Snowflake
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FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.10.2004
Beiträge: 840
Wohnort: Frankfurt a.M.

BeitragVerfasst am: 25.11.04, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hoffe, timm, Sie sprechen nicht explizit mich an, denn ich habe, wenn Sie meinen Beitrag noch einmal lesen möchten, in keinster Weise behauptet, Lehrer seien unfähig oder ähnliches.. ich habe lediglich einige weitere Fragen aufgeworfen und meine Sicht des Schulsystems erläutert.

Und im Grunde - in Sachen Schule sind wir doch alle ein kleines bisschen Experte, denn wir waren alle mal auf mindestens einer, oder ? Winken

Gruß
Snowflake
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