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Verfasst am: 25.04.06, 22:23 Titel: Garantiefonds -wirklich mit Garantie?
Hallo!
Viele Investmentbanken bieten ihren Kunden z.Z. sog. Garantiefonds an, die sich an der allgemeinen Aktienentwicklung orientieren und den Anlegern garantieren, dass sie zum Ende der Laufzeit zumindest die angelegte Summe zurück erhalten.
Verschwiegen wird dabe ofti, dass aufgrund der Ausgabeaufschläge bzw. der Verwaltungsgebühren durchaus ein Verlustgeschäft möglich ist, z.B. dann, wenn die Aktienentwicklung negativ verläuft. Ausgabeaufschläge und Gebühren summieren sich somit leicht zu 10 %, so daß aus 10.000 Euro am Ende der Laufzeit nur noch 9.000 ausgezahlt werden.
Ein Bekannter von mir hat vor ein paar Tagen einen solchen Fond gezeichnet. Meine Fragen:
Besteht ein Widerrufsrecht nach Abschluss einer solchen Geldanlage ?
Und: Zählt der Ausgabeaufschlag nicht auch zur angelegten Summe? Ich persönlich finde es unlauter, eine Garantie auf Rückzahklung der angelegten Summe zu propagieren, obwohl Auagabeaufschläge und Gebühren -wie gesagt- eine geringere Auszahlung möglich machen.
mfg
Der Ausgabeaufschlag wird beim Kauf des Fonds fällig. Darauf wird IMO im Beratungsgespräch hingewiesen und der Kunde weiß das somit.
Als Laie würde ich hier nichts unlauteres sehen ... ich kaufe einen Fonds, sagen wir mal für 1000 Euro, Ausgabeaufschlag 5%, werden also 950 Euro angelegt. Somit hätte ich jetzt unterstellt, dass ich im Worst-Case wenigstens die 950 Euro zurückbekomme. Im Vergleich zu einem normalen Fonds, der bei einem Börsencrash vielleicht noch 300 Euro wert ist (zu dem Zeitpunkt) ein gutes Geschäft. Vielleicht täusche ich mich ja ... wo sind hier die Fondsspezialisten ?
Der Asugabeaufschlag ebenso wie evtl. Transaktionsgebühren der Depotführenden Stelle werden beim Kauf der Anteile abgezogen, die Garantie bezieht sich immer auf den tatsächlichen Depotbestand nach durchgeführtem Kauf. Das einzige, was also tatsächlich zu einem insgesamt negativen Ergebnis führen kann, sind Depotführungsgebühren, soweit vorhanden.
Sollte wider erwarten ein Kursverlust eintreten, muss die KAG dies ausgleichen, deswegen sind dort die Ausgabeaufschläge meist recht happig. Die tatsächliche Rendite lässt auch meist zu wünschen übrig. Da kann man fast genausogut nen Tagesgeldkonto oder Festgeld nehmen.
Verfasst am: 26.04.06, 13:57 Titel: Re: Garantiefonds -wirklich mit Garantie?
Hallo,
noch einige Ergänzungen.
derrick hat folgendes geschrieben::
... zumindest die angelegte Summe zurück erhalten...
Die Höhe der Garantie hängt von der Ausgestaltung des Fonds ab. Viele Fonds garantieren auch 80 oder 90 % der Anlagesumme. Auch ist grundsätzlich möglich auch mehr als 100 % zu garantieren (im Bereich der Zertifikate ist dies auch üblich).
Ich muss also als Kunde bei einem Garantiefonds schon genau hinschauen, was denn garantiert ist. Eine Gleichsetzung Garantiefonds = 100 % Kapitalgarantie ist nicht richtig.
Wie Werner Snow und noidic bereits bestätigt haben, gilt die Garantie immer für die angelegte Summe und nie für die Ausgabeaufschläge (oder Depotgebühren für die Aufbewahrung der Anteile).
Der Grund ist ein einfacher. Der Ausgabeaufschlag wird ja nicht von jedem Kunden in voller Höhe gezahlt. Aus dem Ausgabeaufschlag finanziert sich der freundliche Verkäufer. Und je nach Verhandlungsgeschick erläßt dieser mir den Ausgabeaufschlag ggf. ganz oder teilweise.
derrick hat folgendes geschrieben::
Verschwiegen wird dabe ofti, dass aufgrund der Ausgabeaufschläge bzw. der Verwaltungsgebühren durchaus ein Verlustgeschäft möglich ist, z.B. dann, wenn die Aktienentwicklung negativ verläuft.
Verschweigt dies der Vermittler, so kann leicht eine Fehlberatung (mit entsprechender Haftung des Vermittlers) vorliegen. Ob dies "oft" passiert, kann ich nicht beurteilen.
derrick hat folgendes geschrieben::
Besteht ein Widerrufsrecht nach Abschluss einer solchen Geldanlage ?
Es gibt kein gesondertes Widerrufsrecht für Garantiefonds.
noidic hat folgendes geschrieben::
Sollte wider erwarten ein Kursverlust eintreten, muss die KAG dies ausgleichen, deswegen sind dort die Ausgabeaufschläge meist recht happig.
Hier liegt ein Mißverständnis bezüglich der Funktionsweise von Garantiefonds zu Grunde. Die Garantie wird nicht über einen erhöhten Ausgabeaufschlag finanziert. Die Garantie funktioniert (stark vereinfacht) so:
Ein Teil des Geldes (z.B. 80 %) wird in sicheren festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Wenn diese sich z.B. 5 Jahre lang mit 4 % rentieren, kommen am Ende die 100 % heraus, die garantiert sind.
Mit den restlichen 20 % werden hochspekulative Derrivate gekauft. Geht der Markt in die richtige Richtung, so bekommt der Kunde dadurch einen Zusatzertrag, der sich an der Kursentwicklung der jeweiligen Basisprodukte orientiert. Geht der Mark in die falsche Richtung, verlieren diese 20 % völlig an Wert. Dann bekommt der Kunde eben genau die Garantiesumme zurück.
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