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Hund gequält !
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Wullewutz
Interessierter


Anmeldungsdatum: 21.12.2005
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 02.05.06, 16:08    Titel: Hund gequält ! Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
wir sind ein Tierschutzverein mit Tierheim, folgendes hat sich ereignet:

Der Nachbar eines alten Mannes führte immer dessen jungen Hund aus. Es fiel dem Nachbar beim Gassi gehen auf, dass der Hund sehr geschwollene Hoden hatte und ist mit ihm zum Tierarzt gefahren. Der Tierarzt hat festgestellt, dass bei dem Rüden wohl versucht wurde, ihn eigenhändig zu kastrieren. Der Rüde musste auf Grund der Verletzungen Not-kastriert
werden. Der Tierarzt hat uns verständigt und wir haben den Rüden bei uns im Tierheim aufgenommen. Tags darauf wollte der alte Mann den Rüden bei uns abholen, wir haben ihn aber nicht herausgegeben. Wir haben den Mann zur Rede gestellt (2 Zeugen) und nachgefragt, was er mit ihm angestellt hätte. Der alte Herr hat sofort zugegeben, dass er versucht hätte, den Rüden zu kastrieren, indem er ihm einen Draht um die Hoden gebunden hat. Sehr schockierend für uns. Der alte Herr meinte, das hätte man früher immer so gemacht. Wir haben diesen Vorfall dem Veterinäramt gemeldet und darum gebeten, den Hund sozusagen zu beschlagnahmen, bei uns zu belassen, um ihn nach seiner Genesung in gute Hände zu vermitteln. Das Veterinäramt hat jedoch gesagt, wir müssten den Hund an den Besitzer herausgeben, könnten jedoch eine Strafanzeige erstatten. Wir fragen uns da allen ernstes, ob das rechtens ist. Den Hund mussten wir heute an den Besitzer aushändigen. Was können wir tun, um ihn so schnell wie möglich dort rauszuholen?

Vielen Dank im Vorraus

Wullewutz
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viviana
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 08.03.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 03.05.06, 07:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin sprachlos, aber so scheint es in Deutschland zu sein. Ausländische Hunde hilft man und die eigenen dürfen gequält werden. Wo bleibt denn hier der Tierschutz. Beim Vet-Amt hab ich eh den Eindruck das die vieles übersehen.
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Gast






BeitragVerfasst am: 03.05.06, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

viviana hat folgendes geschrieben::
Ich bin sprachlos, aber so scheint es in Deutschland zu sein. Ausländische Hunde hilft man und die eigenen dürfen gequält werden. Wo bleibt denn hier der Tierschutz. Beim Vet-Amt hab ich eh den Eindruck das die vieles übersehen.


Ich bin sprachlos, aber so scheint es in Deutschland zu sein. Stets findet sich jemand, der das offensichtlich rechtswidrige Verhalten eines Einzelnen gleich als staatliche Erlaubnis interpretiert. Wo bleibt denn hier der Rechtsstaat. Dem wohltuend sachlichen Beitrag des TE folgt Stammtischkotze, bei der vieles übersehen wird. Sehr böse

@wullewutz:

"Das Veterinäramt hat jedoch gesagt, wir müssten den Hund an den Besitzer herausgeben, könnten jedoch eine Strafanzeige erstatten. Wir fragen uns da allen ernstes, ob das rechtens ist. "

So bedauerlich es ist - es ist! Entsprechen Sie dem Rat des Amtes und/oder sprechen Sie mit dem Tierhalter, ob er den Hund nach der Traumatisierung nicht besser abgeben will - zum Wohle des Tieres. Hängen Sie sich da rein und berichten Sie!

Viel Glück!!
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Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 03.05.06, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Auch eine Strafanzeige dürfte kaum lohnen. Früher ging man anders mit Tieren um, so dass ein alter Mann sich im Zweifelsfalle immer auf Irrtum berufen könnte. Mehr als eine Ermahnung wäre da kaum drin - und die hat er ja wohl schon bekommen.

Ich würde ihn eher fragen, warum er den Hund denn kastrieren wollte (für die Operation hatte er wohl kein Geld). Da könnten nämlich auch aufschlussreiche Antworten heraus kommen, z.B.:

- der Hund ist aggressiv (= er kann ihn nicht beherrschen)
- der Hund ist zu lebhaft (= er ist zu lahm dafür)
- der Hund läuft immer hinter Weibern her (= er kann ihn nicht beherrschen und ist zu lahm)

Und wenn etwas derartiges als Motiv heraus kommt, könnte man ihn eventuell davon überzeugen, dass er für einen anständigen Köter einfach zu alt ist.
_________________
Grüße,
Abrazo
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lulu66
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Wolkenkukucksheim h.d. Mond

BeitragVerfasst am: 03.05.06, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo !


Zitat:
Auch eine Strafanzeige dürfte kaum lohnen. Früher ging man anders mit Tieren um, so dass ein alter Mann sich im Zweifelsfalle immer auf Irrtum berufen könnte



Da bin ich mir nicht ganz so sicher und meine schon, es wäre zumindest einen Versuch wert. Zum Glück gilt Tierquälerei nicht mehr nur noch als "Kavaliersdelikt". Verlieren kann man bei dem Versuch jedenfalls nichts, meine ich.

Herzliche Grüsse

Lulu
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Jeder Satz, den ich äussere, muss als Frage verstanden werden, nicht als Behauptung.(Niels Bohr)

viel wichtiger jedoch und keine Frage :
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Gast






BeitragVerfasst am: 04.05.06, 06:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die Argumentation "ham' wir immer so gemacht" dürfte nicht mehr greifen, aber iÜ glaube ich dass Ferkel immer noch ohne Betäubung kastriert werden dürfen Mit den Augen rollen
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lulu66
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Wolkenkukucksheim h.d. Mond

BeitragVerfasst am: 04.05.06, 07:51    Titel: Antworten mit Zitat

*scnr*
Zitat:
glaube ich dass Ferkel immer noch ohne Betäubung kastriert werden dürfen

...na, da muss der quälende Hundebesitzer ja jetzt ziemlich vorsichtig sein Winken
_________________
Jeder Satz, den ich äussere, muss als Frage verstanden werden, nicht als Behauptung.(Niels Bohr)

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BeitragVerfasst am: 04.05.06, 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

lulu66 hat folgendes geschrieben::

...na, da muss der quälende Hundebesitzer ja jetzt ziemlich vorsichtig sein Winken


Geschockt Lachen
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Abrazo
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 04.05.06, 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Im Normalfalle würde ich Dir ohne weiteres Recht geben, Exrichter, aber bei einem älteren Mann aus eventuell ländlichen Verhältnissen halte ich es durchaus für möglich, dass hier § 17 StGB greift. Wie bei den Ferkeln: das ist zwar nicht schön, aber als vorüber gehender Schmerz zum Wohle des Menschen leider unvermeidbar - und außerdem wird das Tier ja trotzdem gut gepflegt, so die Argumentation. Man sollte die eingewachsene Brutalität beachten, mit der Menschen früher mit Tieren umgingen, was für sie normal war und eben keine Tierquälerei; fehlt also der Vorsatz. Und an manchen älteren Leuten gehen Neuerungen spurlos vorbei, die kriegen das gar nicht mit.

Was wäre das mögliche Ergebnis eines Strafverfahrens? Jo, habbisch nich gewusst, dass das so schlimm is, habbisch mir nix bei gedacht, hammer früher immer so gemacht (kannste ihm allerdings u.U. entgegen halten, dass das dann aber Könner gemacht haben und keine Dilettanten). Tut mir leid, werd das auch nie wieder tun.

Na schön. Der Hund ist kastriert und einen Nachfolger wird es je nach Alter sowieso nicht mehr geben.

Weswegen ich es für besser halte, den Mann durch geschicktes Gespräch davon zu überzeugen, dass so ein alter Idiot nicht mehr die Verantwortung für einen Hund übernehmen kann.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Wullewutz
Interessierter


Anmeldungsdatum: 21.12.2005
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 04.05.06, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Erst einmal vielen Dank für Eure Resonanz und Unterstützung! Es hat sich ein positiver Wandel ergeben! Gestern hat unsere Tierheimleiterin noch einmal telefonisch mit dem Dr. des Veterinäramtes sprechen wollen, hat diesen aber nicht erreicht. Sie hat diesen Fall dann einem anderen Mitarbeiter des Veterinäramtes geschildert. Der war total geschockt, wußte von dem Fall nichts und hat gesagt, er wird heute zu dem alten Mann fahren und sich die Situation mit dem Rüden anschauen. Heute nachmittag waren dann alle dort erschienen (Tierheimleitung und Veterinäramt). Der alte Herr hatte dem Rüden den Trichter falsch herum aufgestülpt. (Heul!). Lange Rede, kurzer Sinn, der Rüde wurde sofort vom Veterinäramt beschlagnahmt und ist nun bei uns im Tierheim in guter Obhut. Weiterhin hat das Vet. eine Strafanzeige gegen den alten Herrn gestellt. Es nimmt nun alles seinen Lauf. Es gibt wohl doch noch vernünftige Angestellte in unseren staatlichen Ämtern, die ihren Beruf ernst nehmen und auch so handeln. Wir waren jedenfalls sehr begeistert und angenehm überrascht. Bei neuen Erkenntnissen melde ich mich wieder. Vielen Dank euch allen!

LG
Wullewutz
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 04.05.06, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Na, dann wird die Strafanzeige erst recht nichts bringen.
Macht aber nichts.
Der Hund ist da weg und den wird er wohl nicht mehr zurück bekommen. Nicht wegen Tierquälerei, sondern weil er offenkundig intellektuell nicht mehr in der Lage ist, ein Tier zu halten.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Gast






BeitragVerfasst am: 05.05.06, 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Dann gibts halt nen Owi-Verfahren nach § 18 TierSchG...
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 05.05.06, 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

Auch das OWiG hat, neben § 11, seinen § 12 Abs. 2.
Und wer seinem operierten Hund den Trichter verkehrt herum aufsetzt (in Empfang genommen hat er den gewiss mit richtig aufgesetztem Trichter), der ist kein Tierquäler, der ist einfach zu blöd. Kommt bei alten Leuten hier und da schon mal vor.
Folge: der wird nicht bestraft. Darf aber - und das ist hier das Entscheidende - keinen Hund mehr halten. Weil er dazu zu blöd ist.
(So mal einfach gesagt)
_________________
Grüße,
Abrazo
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begosch.xy
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Anmeldungsdatum: 19.06.2005
Beiträge: 229

BeitragVerfasst am: 05.05.06, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,
@abrazo
ich finde dich ein bisschen gemein. was gibt dir das recht, einen alten mann für blöd zu betiteln?
da ist ein alter mensch, einsam, der sich einen hund halten möchte, es aber aus altersgründen nicht mehr kann. der alte mann ist nicht zu blöd, sondern einfach nicht mehr in der lage. das der hund jetzt im tierheim ist, ist schon richtig und ich bin froh drum, dass nicht mehr passiert ist.

doch was sonst hier geschrieben wird, ist einfach zum kotzen!

ich habe echt das gefühl, dass hier ein tier über den menschen gestellt wird. das darf so nicht sein. wo sind jetzt die menschenschützer, die dem alten mann beistehen? na? wo?
traurig... Traurig
schreit ruhig weiter nach eine strafe fürs altwerden, ihr werdets ja auch mal...

begosch
_________________
ich hab von nix ne ahnung und davon viel.
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 05.05.06, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist da gemein dran?

Tatsache ist, dass es altersbedingte Demenzerkrankungen gibt. Nicht nur Alzheimer. Und durch diese Hirnerkrankung wird man nun mal blöd. Was gibt es daran zu beschönigen?

Demenzkranke (und das trifft noch lange nicht alle alten Leute - uns Oma ist mit 91 geistig topfit!) können für nichts und niemanden Verantwortung übernehmen, nicht für einen Menschen, nicht für einen Hund, noch nicht einmal für ihr Bügeleisen.

Deswegen lässt man sie selbstverständlich nicht im eigenen Saft schmoren.

Nichts desto trotz:alles, woran sie aufgrund ihrer Demenz Schaden anrichten können, muss aus ihrem Wirkungsbereich heraus.
_________________
Grüße,
Abrazo
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