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Ich bin Ausländerin und habe das Problem, daß ich aufgrund des Sprachproblems als "unqualifiziert" wahrgenommen werde, es sei denn der Gesprächspartner weiß, daß ich eine Ausländerin bin. Ich beherrsche die deutsche Sprache nämlich gut genug, um am Telefon und auf dem Schreiben nicht gleich als Ausländerin aufzufallen, aber nicht gut genug, daß ich für eine intelligente, deutsche Gesprächspartnerin gehalten werde.
Ich könnte mir daher sehr gut vorstellen, daß magenhafte Rechtschreibung auch bei deutschen Erwachsenen bewußt oder unbewußt als Zeichen mangelhafter Qualifikation wahrgenommen wird.
Außerdem denke ich, daß Wörter wie "parallel" schon in den Matheunterricht und daher auch in die Prüfung gehören, weil es darum geht, mathematische Fachbegriffe korrekt zu schreiben. Genau wie "Hannover" im Erdkundeunterricht.
Ich würde es allerdings übertrieben finden, wenn "Hanover" im Matheunterricht zum Punktabzug führen würde (wenn es z.B. um die Aufgabe geht, zu rechnen, ob Hannover oder Hamburg näher zu Berlin liegt).
Deshalb auch die tolle Idee zukünftig 10 Klassen gemeinsam zu unterrichten...es gibt nun mal Menschen für Haupt-, Real- u. Oberschule....irgendwann wird gesiebt...alles andere ist versuchte Gleichmacherei....dadurch werden wir bei PISA nicht besser...
Hallo Oklaf, dass die Finnen, die das Gesamtschulsystem längst eingeführt haben und vehement verfechten, bei PISA ganz an der Spitze lagen und damit um Längen vor Deutschland, gibt Ihnen wohl nicht zu denken?
Oklaf, überdenken Sie doch einmal Ihre eigene Einstellung. Dort, wo ich lebe, war vor einigen Jahren im Rahmen des Aufnahmetests für angehende StraßenbahnfahrerInnen noch ein Rechtschreibtest vorgesehen - der auch stark gewichtet wurde. LegasthenikerInnen hatten keine Chance. Erklären Sie mir einmal, wozu ein Straßenbahnfahrer über die Tücken der deutschen Rechtschreibung Bescheid wissen muss? Oder ein Zuckerbäcker? Oder ein Tischler? Oder ein Programmierer? Oder ein Architekt? Oder ein technischer Zeichner? In den meisten Berufen - auch in akademischen - kommt man heutzutage locker mit den Computerrechtschreibprogrammen aus. Und in jenen Berufen, in denen es wirklich ganz besonders auf die Rechtschreibung ankommt, wird eben so vorgegangen wie ich es oben beschrieben habe. Im Unterschied zum Rechnen mit Taschenrechnern, wodurch wirklich wichtige Fähigkeiten verkümmern können, wenn die Taschenrechner falsch eingesetzt werden (Schüler z.B. nicht mehr in der Lage sind, Überschlagsrechnungen im Kopf durchzuführen und so augenblicklich zu bemerken, wann ein mit dem Taschenrechner erhaltenes Ergebnis nicht stimmen kann) - besteht beim Verwenden von Rechtschreibprogrammen diese Gefahr nicht, sie sind einfach ein Hilfsmittel, das heutzutage schon überall eingesetzt wird und das Leben, auch das Arbeitsleben, beträchtlich erleichtert.
Es ist sehr bezeichnend für eine Gesellschaft, wenn Unterrichtszeit, die zur Förderung des analytischen Denkens und der Problemlösungsfähigkeit vorgesehen ist, statt dessen mit sinnloser Paukerei von einzelnen Wörtern verschwendet wird.
Einstein, da Vinci, Edison, Bell, Bohr, Andersen, Darwin, Disney, Churchill, Eisenhower, Agatha Christie und viele andere mehr hatten übrigens massive Probleme mit der Rechtschreibung.
Also ich möchte von jedem der genannten Personen im Bedarfsfall eine Rechnung ohne Rechtschreibfehler...und so zu tun, als ob man wegen der Textverarbeitungsprogramme künftig völlig auf das Schreibenlernen verzichtet ist schon abenteuerlich!
Deshalb auch die tolle Idee zukünftig 10 Klassen gemeinsam zu unterrichten...es gibt nun mal Menschen für Haupt-, Real- u. Oberschule....irgendwann wird gesiebt...alles andere ist versuchte Gleichmacherei....dadurch werden wir bei PISA nicht besser...
Hallo Oklaf, dass die Finnen, die das Gesamtschulsystem längst eingeführt haben und vehement verfechten, bei PISA ganz an der Spitze lagen und damit um Längen vor Deutschland, gibt Ihnen wohl nicht zu denken?
Überraschung in Finnland
Auf der Suche nach Auswegen aus dem Bildungsdilemma gewinnt das DDR-System inzwischen langsam wieder an Beachtung. Doch der Weg zu dieser Erkenntnis war weit und führte über Finnland. Das Land im hohen Norden galt den Bildungsverantwortlichen hier zu Lande nämlich als leuchtendes Vorbild. Schließlich hatten die finnischen Schülerinnen und Schüler bei PISA überall sehr gut abgeschnitten. Von Finnland lernen heißt also Lehren lernen? Nicht schlecht staunten aber die deutschen Vertreter, als sie erfuhren, dass sich die Finnen beim Aufbau ihres Bildungssystems in vielem an einem anderen Land orientiert haben - der DDR!
Seit den 60-er Jahren bereisten nämlich zahlreiche Kommissionen aus dem Norden die DDR, um deren Schulwesen zu studieren. Überzeugt davon, dass der pädagogischen Ansatz zu guten Ergebnissen führen kann, wurde die finnische Schule u.a. nach DDR-Vorbild aufgebaut. Ob dies allein zu dem hervorragen Abschneiden der Finnen bei PISA geführt hat, kann nicht nachgewiesen werden. Doch dass eine effektive Wissensvermittlung auch auf dem Wesen des Schulsystems beruht, ist aber kaum
Hallo Oklaf, dass die Finnen, die das Gesamtschulsystem längst eingeführt haben und vehement verfechten, bei PISA ganz an der Spitze lagen und damit um Längen vor Deutschland, gibt Ihnen wohl nicht zu denken?
Ich wünschte Sie hätten recht. Nur leider ist es so, dass die Deutsche "Gesamtschule" zur Finnischen bei den Rahmenbedingungen und der internen Organisation in wichtigen Punkten einige gravierende Untersciee aufweist.
Unsere Gesamtschulen versagen daher (statistisch betrachtet). Ebenso die Hauptschulen.
Wenn Sie die Mittel und sonstigen Rahmenbedingungen der Finnen aufbringen könnten - was über den Rahmen bloßer Schulpolitik hinausgeht, da dahinter auch gesellschaftliche Strukturen stehen - wäre das fein. Das ist aber leider nach dem momantanen Stand der Dinge keine realistische Option meiner Meinung nach.
Selbst an der Hauptschule in Bayern ist Deutsch ein Leitfach, d.h. die Rechtschreibleistung wird in jedem Fach bewertet.
Im vorliegenden Fall sind die Fehler in Mathematik auch keine Rechtschreibfehler, sondern es wurden einfach Fachbegriffe nicht gewusst. Das Beherrschen der jeweiligen fachbezogenen Fachbegriffe ist aber auch Lehrplaninhalt.
Sowohl im Qualifizierenden Hauptschulabschluss als auch in der Mittleren Reife des M-Zugs an Hauptschulen steht in den Korrekturhilfen, dass die äußere Form und die Rechtschreibleistung zu berücksichtigen sind. Es können bis zu drei Punkte abgezogen werden.
Ich halte es nicht für richtig das finnische System einmal mehr auf Stammtischniveau hier als Vorbild hinzustellen. Ich war kurz nach Pisa I mit einer Abordnung in Finnland und habe mir dort das Schulsystem angeschaut. Das dortige System hat mit den deutschen, oftmals gleichmachenden Gesamtschulen nichts, aber auch gar nichts zu tun. In den Fächern erfolgt eine sehr starke Binnendifferenzierung, sodass im Endeffekt in jeder Klasse und in jedem Fach Gruppen entstehen, die vollkommen unterschiedliche Aufgabenstellungen zu bewältigen haben. Das ist auch kein Problem, denn in fast jeder Stunde befinden sich mindestens zwei Lehrer im Klassenzimmer, dazu kommt meist noch eine Hilfskraft, die aber besser ausgebildet ist als mancher Lehrer bei uns.
Der Erfolg des Schulsystems in Finnland basiert meiner Meinung nach nicht auf dem Gesamtschulsystem, sondern auf der Stellung, die die Schule dort hat.
Bildung hat in der finnischen Gesellschaft einen hohen Wert und zwar nicht nur als Anspruchsdenken wie oft in Deutschland ("Mein Kind muss aufs Gymnasium") sondern als Konsens über alle Bereiche hinweg. Nicht jeder kann in Finnland Lehrer werden. Nur die Besten und Geeignetsten haben eine Chance auf einen Studienplatz. Schon im Studium ist nicht das Fachwissen sondern die Pädagogik im Mittelpunkt. (Vgl. Deutschland Gymnasiallehrer Bayern: Sie haben im Studium gerade einmal 4 Semesterwochenstunden Pädagogik, also während des ganzen Studiums 2x2 Stunden Pädagogikvorlesungen. Bis vor Kurzem waren das auch noch Sitzscheine). In Finnland liegt die Bezahlung der Lehrer unter dem Gymnasiallehrer-, aber über dem Volksschullehrerniveau in Deutschland, aber dort ist dafür das Ansehen in der Gesellschaft enorm. (Vgl. Deutschland: die Lehrer sind die Deppen der Natrion). Wenn ein Lehrer dort im Elterngespräch das Kind lobt, dann weinen nicht wenige Eltern vor Stolz und Freude. Wenn Eltern in die Schule zitiert werden, weil es Probleme mit dem Kind gibt, dann sind die Eltern hoch motiviert bei der Problemlösung zu helfen, weil sie schulische Probleme auch als Folge ihrer Erziehungsarbeit sehen. (Vgl. Deutschland: "Warum wollten Sie mit mir sprechen, vormittags haben sie die Erziehungsarbeit an meinem Kind zu leisten, also beläastigen Sie mich nicht mit Ihren Problemen." - Sprüche, die Kollegen nicht selten hören. Schauen Sie einmal am ersten und letzen Schultag vor den Ferien in die Schulen, wie hoch der angebliche Krankenstand bei den Schülern ist. Die Schüler erzählen dann freimütig, dass die Eltern auf Grund billiger Flüge oder um Staus auszuweichen eben einen Tag früher oder später in den Urlaub starten. Signalwirkung für die Kinder: Schule ist nicht so wichtig wie Urlaub).
Was aber in meinen Augen besonders ins Gewicht fällt, ist die Ausstattung der Schulen. Da fehlt es an Nichts. Neben dem Coteaching zweier Lehrer in einer Klasse mit Hilfskraft hat jede Schule spezielles Personal für verhaltensschwierige Kinder und für Kinder mit Lernstörungen. Auch die Unterrichtsmaterialien und die Medienausstattung sind vom Feinsten. (Bsp: Bayern: Stark verhaltensauffällige Schüler können wir nur mit Zustimmung der Eltern auf entsprechende Förderschulen weiterleiten. Da die Hauptschule aber die Regelschule ist, kommt es nicht selten zu der kuriosen Konstellation, dass die Schüler nach 3-6 Wochen von der Förderschule als unbeschulbar verwiesen werden - wohlgemerkt, das dortige Lehrpersonal ist für solche Fälle speziell ausgebildet - und wo landet der Schüler dann? Wieder bei uns auf der Hauptschule! Wir Hauptschullehrer sollen dann leisten, wozu speziell ausgebildete Lehrer nicht in der Lage sind! Bsp. zur Ausstattung der Schule: Der Etat für die Medienausstattung wurde uns von der Gemeinde (=Sachaufwandsträger) in den letzten drei Jahren um 70% gekürzt. Das Stundendeputat wird auch in jedem Jahr gekürzt. Dann stellt sich die Frage, welche Wahlpflichtfächer/AG-Stunden soll man kürzen? Die Streitschlichter, die das schulische Leben enorm bereichern? Die Schulsanitäter, für die Ähnliches gilt? Die zusätzlichen Sportangebote? Die Schulband? Unser Server ist im letzten Jahr kaputt gegangen. Die Kosten für den Ersatz lagen höher, als der gesamte Etat für den Erhalt unserer Computerräume in einem Jahr. Der Sachaufwandsträger weigerte sich, eine neuen Server zu bezahlen. Angeblich war kein Geld vorhanden. Aber zum Jubiläum der Partnerstadt wurden für ein Denkmal mal eben 25 000 Euro ausgegeben. Wir hätten samt Lizenzen und Ersteinrichtung 3000 Euro benötigt. Hätte ich nicht gute Kontakte ins Kultusministerium, hätten wir bis heute keinen Server. Wohlgemerkt ist an der Hauptschule der Einsatz des Computers im Lehrplan enthalten, in den arbeitspraktischen Fächern sogar Pflicht. Wir hatten in diesen Fächern sechs Wochen lang Unterrichtsausfall.)
Auch die Unterrichtsbelastungen der Lehrer werden vom finnnischen Staat aufgefangen. Flexible Arbeitszeitmodelle werden genauso angeboten wie regelmäßige qualifizierte Fortbildungen und Supervision. (Bsp.Bayern: Die Lehrer sollen zur Supervision, das aber aus der eigenen Tasche zahlen und selbst geeignete Gruppentherapeuten finden.)
Ferner ist es seltsam, dass deutsche Kinder anscheinend weniger belastbar sind als finnische und Kinder aus den meisten europäischen Ländern. Während das Schuleintrittsalter in Deutschland im Schnitt inzwischen schon näher bei 7 als bei 6 Jahren liegt, sind sie in den Ländern ab 5 beschulbar.
Bevor jeder Gesamtschule schreit, sollte man schon genauer hinsehen. Über den Erfolg von Gesamtschulen nach westdeutschem Muster muss ich nichts sagen. Da gibt es genug Untersuchungen und die sind fast alle vernichtend hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und dem Wissenserwerb der Schüler. Wenn das Gesamtschulsystem der alleinige Schlüssel zum Erfolg wäre, würden Bayern und Baden-Württemberg bei Untersuchungen in Deutschland nicht immer soweit vorne liegen, denn in den beiden Ländern wird im Schulsystem am stärksten gesiebt.
kommen wir zum Problem der Rechtschreibung zurück.
Es bestreitet niemand dass eine gleichgeartete Rechtschreibung in der Gesellschaft als wichtig angesehen wird, da hierdurch zB der Lesefluss beschleunigt wird.
Das einzige Problem, das besteht ist, dass im Zeugnis eine Deutschnote ausgewiesen wird, die _abschließend_ die Rechtschreibfähigkeit des Schülers bewerten soll.
Alle anderen Noten beinhalten einen anderen Fachbereich (Mathe = Rechnen, ...) und eben nicht den Fachbereich Rechtschreibung.
Folglich kann dieser Bereich in anderen Fachnoten nicht in die Bewertung einfließen.
Es geht einfach darum ein Zeugnis zu erstellen, das der wahren Stand der Schülerleistungen widergibt!
Es ist durchaus denkbar, dass die Rechtschreibeleistungen der Schüler in Mathearbeiten berücksichtigt werden, indem eine Rechtschreibenote erteilt wird, die zum Jahersende dem Fach Deutsch zugeordnet wird.
Möglicherweise wäre es noch sinnvoller, wenn die Note Deutsch nochmals aufgeteilt wird in Deutsch-Allgemein und Rechtschreibung. Was nützt es einem Arbeitgeber der eine Sekretärin einstellen will, wenn diese zwar gut Gedichte vortragen kann, aber nur Schreibfehler macht.
In der b-w Verwaltungsvorschrif heißt es ja ausdrücklich, dass die Hinführung zur korrekten Rechtschreibung Aufgabe aller Fächer sei.
Da der Gesetzgeber im Schulgesetz als Ermächtigungsgrundlage die inhaltliche Ausgestaltung der Fächer (z.B. in Bildungsplänen) dem Kumi übertragen hat, sehe ich das rechtliche Problem der Zuordnung nicht.
Oder gibt es übergeordnete Rechtsprinzipien, die dem entgegenstehen würden?
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