Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Funktionaliät zu gewährleisten. Auch unserer Werbepartner Google verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.
angenommen Person A hat mehrere Konten in Deutschland, ein Konto in Luxemburg und eins in Australlien. Bekommt das Finanzamt mit, wenn man wöchentlich mehrere 10.000€ bei den Konten ein und ausgehen? Wie siehts aus, wenn die Transaktionen mit den EU Ländern durchführt oder mit dem Ausland?
Das Finanzamt kann die Stammdaten deiner deutschen Konten abfragen (keine Umsätze oder Kontostände), sowie die freigestellten und die angefallenen Zinsen.
Versteuern muss man aber auch Einnahmen, von denen das Finanzamt nichts weiß. Du musst sie trotzdem in der Steuererklärung eintragen.
Dass ich Steuern zahlen muss, ist kein Problem. Nur habe ich etwas dagegen, wenn jemand mich fragt, wieso so oft so hohe Beträge rein und rausgehen. Mich hat einmal der Azubi einer Bank angerufen:
Zitat:
Bank: Herr... Ich habe gesehen, dass auf Ihrem Konto vorige Woche 40.000€ eingegangen sind.
Ich: Sagen Sie mal, woher wissen Sie eigentlich, dass ich der Besitzer des Kontos bin? Und nicht der Bruder des Kontoinhabers?
Bank: *schweig* Wir haben ganz tolle Angebote für Sie. So bringt das Geld auf dem Konto nichts, aber wenn Sie es anlegen. Dort sind bis zu 5% möglich.
Ich: Wie kommen Sie nur dazu, dass ich mein Geld bei .... anlegen würde? Ich habe kein Interesse!
Bank: Aber Sie können so viel Geld verdienen. Bla... bla... bla... 100% sicher.....
Ich: Kein Interesse
Bank: Ich lasse Ihnen mal die Unterlagen zukommen... Dann können Sie sich das ganze nochmal überlegen
Ich: Sollten Sie das tun, dann werden Sie ihr blaues Wunder erleben
zwei Tage später hatte ich Post von der Bank. Noch am selben Tag ging eine Kündigung des Kontos mit den Unterlagen und einer CD mit dem Gespräch an die Bank
die Banken sind verpflichtet, die Umsätze auf dem Konto auf Geldwäscheverdacht zu überprüfen und ggf. den zuständigen Strafverfolgungsbehörden Meldung zu erstatten.
Verdachtsfälle liegen zumindest dann vor, wenn
* mehrfach Beträge knapp unterhalb der Melde- oder Legitimationsgrenze eingezahlt oder überwiesen werden
* Umsätze getätigt werden, die dem üblichen widersprechen. Ein Import/Export-Unternehmen, dass seine Rechnungen nach Luxemburg und Australien zahlt, passiert nichts. Ein Privatmann, der mehrfach Geld nach Nigeria zahlt, macht sich verdächtig.
Hier scheint mir aber eher ein übereifriger Vertriebsmitarbeiter der Bank am Werk gewesen zu sein.
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 640 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 31.08.06, 21:17 Titel:
zur Ergänzung von Karsten:
Bei uns (deutsche Grossbank) ist es so, dass die Filialen (=Vertrieb) Listen bekommen mit hohen Überweisungseingängen. Die Filialen müssen
- prüfen, ob die Zahlung im Rahmen der normalen Umsätze des Kunden liegt (um ggf. im Rahmen der Sorgfaltspflicht Betrügerein zu erkennen)
- prüfen, ob evtl. geldwäscherelevant (wie von Karsten bereits gesagt)
- prüfen, ob der angegebene Empfänger mit der Kontobezeichnung übereinstimmt.
Die Filialen wissen zwar von dieser Prüfungspflicht (und kommen dem auch nach), man benutzt das aber in erster Linie dazu, die Kunden abzutelefonieren, ob sie ihr Geld nicht blablabla. (Ich habe dafür Verständnis, denn erstens haben die Zahlendruck, und zweitens verdienen die in den Filialen das Geld, das ich in der Zentrale verbrate...)
Wegen so eines Anrufes und der Zusendung von Material gleich das Konto zu kündigen finde ich etwas übertrieben. Letztens bekam meine Mutter eine Überweisung von knapp 60 TEUR. Da sie bei "meiner" Bank das Konto hat, konnte ich das schon am Nachmittag sehen. Ich habe sie informiert und darauf vorbereitet, dass am nächsten Tag mit Sicherheit die Filiale anruft und ihr schöne neue Anlageprodukte anbietet. So kamns dann auch, sie war grad mit dem Frühstück fertig, da klingelte das Telefon. Gefreut hat sie sich trotzdem "über die Fürsorge und den netten jungen Mann".
Ob der "Werbeanruf" bei souii zulässig war oder nicht, kann man den AGB bzw. dem Kontoeröffnungsantrag entnehmen. Seit einigen Jahren lassen die Banken sich bestätigen, dass sie Telefonmarketing betreiben dürfen, die Klausel kann man aber auch streichen.
Das Gespräch dann auch noch (unangekündigt?) aufzunehmen und der Bank zuzuschicken, finde ich nicht in Ordnung. Zum einen dokumentiert man damit ggf. selbst eine strafbare Handlung (Verletzung der Vertraulichkeit des Worts), zum anderen reitet man den stotternden Azubi da rein, der nun wirklich nichts dafür kann. Der hat sich die Aktion sicher nicht selbst ausgedacht, das wurde ihm aufgetragen.
Gruss Hans-Jürgen
*** _________________ Meine Beiträge erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.
---
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
---
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
Bei uns (deutsche Grossbank) ist es so, dass die Filialen (=Vertrieb) Listen bekommen mit hohen Überweisungseingängen.
Was sind denn eigentlich "hohe" Überweisungseingänge?
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gerade an meine zugegebenermassen lange zurückliegende Zeit als kfm. Azubi in einem deutschen Großkonzern. In der Buchhaltung war der Azubi verantwortlich für die Kontrolle der Kontoauszüge. Jeden Mittag kam ein Bankbote mit einem dicken Stapel an Kontoauszügen. Mit Lineal und Bleistift wurde dann jede Buchung mit den eigenen Unterlagen abgeglichen, was leider nicht immer besonders einfach war, da bei allen Buchungen mit zweistelligen (oder mehr) Millionenbeträgen in den Kontoauszügen der Bank ein Zeilenumbruch in der Betragszeile war. Das kann schon ganz schön nerven ...
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 640 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 31.08.06, 21:43 Titel:
@nebelhörnchen:
ich denke, das ist von Bank zu Bank verschieden. Bei uns unterscheidet sich das auch zwischen Privat und Firma, bei letzteren ist die Schwelle wesentlich höher. Wir reden hier auch über Beträge ab ca. 20 TEUR. Drunter ist es nicht so interessant/relevant.
Dasmit dem manuellen Abgleich auf Auszugskopien wird aber schon bestimmt 20 Jahre her sein...
Gruss Hans-Jürgen
*** _________________ Meine Beiträge erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.
---
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
---
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.