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Religiöse Bauten in D
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 08:26    Titel: Antworten mit Zitat

nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Finden Sie nicht eine 2000 Jahre alte Religion mit einer etwas mehr als 20 Jahre alten Sekte zu vergleichen ist etwas abstrus?

Wieso? Bei beiden geht es doch um Macht und Geld. Und bei der 2000 Jahre alten Religion zudem um die Verbreitung des Glaubens (die Sicherung der eigenen Macht) mit Gewalt. Letztere bietet also viel mehr Anlässe für ein Verbot ...


Auch wenn ich es im Prinzip aehnlich sehe, sollte man doch nicht uebersehen, dass die 2000 Jahre alte Religion seit ca. 200-400 Jahren die Verbreitung des Glaubens mit Gewalt sein laesst(Z.b. wurde Kant obwohl er alle bekannten Gottesbeweise widerlegte nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt). Waere die katholische Kirche immer noch so wie vor 1600 faende ich Massnahmen gegen sie ebenfalls bedenkenswert.

Und was sich meines Wissens seitdem geaendert hat ist genau der Punkt, die katholische Kirche behauptet nicht mehr, dass jedes Wort der Bibel wahres Wort Gottes ist und genau dass hat eine Anpassung an die moderne erlaubt und die Zahl der Ketzerverbrennungen auf 0 reduziert.

Und genau deswegen finde ich Zeugen Jehovas und die meisten islamischen Glaubensrichtungen gefaehrlich, alle haben irgendwelche Buecher von denen sie behaupten, dass sie unverfaelscht die Worte des Schoepfers wiedergeben - damit ist im Falle des Widerspruchs des Buches zum GG die logische Konsequenz fuer diese Glaubensrichtungen, dass sie auf eine Aenderung des GGs hinarbeiten.
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::
Cicero hat folgendes geschrieben::


Dann ist also das Christentum bereits deshalb eine verfassungsfeindliche Religion, weil es Bibelstellen gibt, deren wörtliche Befolgung verfassungswidrig wäre.


Wie sagt hier immer jemand:
Wer liest ist klar im Vorteil.
carn hat folgendes geschrieben::

Jemand glaubt das jedes Wort der Bibel wahres Wort Gottes ist.


Das glaubt die katholische Kirche schon seit Jahrhunderten nicht mehr, deswegen machen mir 30-40 Millionen Katholiken keine Sorgen. Denn selbet wenn einigen auffaellt, dass die Bibel die Todesstrafe fuer Homosexuelle fordert, wird es keine einheitliche Bewegung dafuer geben, da ein Teil immer sagen wird, dass diese Bibelstelle jetzt nicht woertlich zu nehmen ist.


Sorry, ich verstehe es immer noch nicht. Ich dachte, es kommt gerade nicht darauf an, ob es eine solche Bewegung tatsächlich gibt, denn dann würden die vorhandenen rechtsstaatlichen Instrumente ausreichen. Ich dachte, es kommt nur darauf an, dass es eine solche Bewegung geben könnte.
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Cicero hat folgendes geschrieben::
carn hat folgendes geschrieben::
Cicero hat folgendes geschrieben::


Dann ist also das Christentum bereits deshalb eine verfassungsfeindliche Religion, weil es Bibelstellen gibt, deren wörtliche Befolgung verfassungswidrig wäre.


Wie sagt hier immer jemand:
Wer liest ist klar im Vorteil.
carn hat folgendes geschrieben::

Jemand glaubt das jedes Wort der Bibel wahres Wort Gottes ist.


Das glaubt die katholische Kirche schon seit Jahrhunderten nicht mehr, deswegen machen mir 30-40 Millionen Katholiken keine Sorgen. Denn selbet wenn einigen auffaellt, dass die Bibel die Todesstrafe fuer Homosexuelle fordert, wird es keine einheitliche Bewegung dafuer geben, da ein Teil immer sagen wird, dass diese Bibelstelle jetzt nicht woertlich zu nehmen ist.


Sorry, ich verstehe es immer noch nicht. Ich dachte, es kommt gerade nicht darauf an, ob es eine solche Bewegung tatsächlich gibt, denn dann würden die vorhandenen rechtsstaatlichen Instrumente ausreichen. Ich dachte, es kommt nur darauf an, dass es eine solche Bewegung geben könnte.


Nicht koennte, sondern in der Konseuquenz ist.

Z.b. Buch x enthalte Verfassungsfeindliches, wie die Forderung Homosexuelle zu steinigen.

Die Aussage "Buch x wurde durch Menschen geschrieben, die von Gott inspiriert waren." ist nicht GG-feindlich soweit ich sehe.
Wenn man bei der Interpretation den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund der Schreiber bedenkt, kann man aus dem Buch x den Willen Gottes erkennen." ist nicht zwangslaeufig verfassungsfeindlich. Z.b. koennte man argumentieren, dass Gottes eigentlicher Gedanke ist, dass Homosexualitaet "moralisch ein Fehler ist", der Schreiber aber hat aufgrund dessen, dass die Steinigung fuer ihn etwas voellig normales war und er uebereifrig war, Homosexualitaet gleich als Schwerstverbrechen eingestuft.
Dementsprechend ist die Botschaft nicht, dass Homosexuelle gesteinigt werden muessen, sondern dass man Homosexuellen helfen muss sich diesem "falschen" Verhalten zu widersetzen.

Das mag zwar daemlich sein, gegen aktuelle Erkenntnisse sprechen und auch beleidigend fuer Homosexuelle, aber es ist meines Wissens nicht GG-feindlich.

Hingegen die Aussage "Jedes Wort in Buch x stammt unmittelbar von Gott und ist moralisch richtig und wahr." heisst in der Konsequenz, dass die Steinigung von Homosexuellen von Gott vorgeschrieben und moralisch richtig ist. Das ist offensichtlich vollkommen gegen das GG und in keiner Weise mit diesem vereinbar.
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Dann bitte für mich zum Verständnis: Sind die Zeugen Jehovas und der Islam in Dänemark verboten?
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nebelhoernchen
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Anmeldungsdatum: 02.01.2005
Beiträge: 6900

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Wie wäre die Vorgehensweise von Scientology anno 1095 gewesen?
Geht die Kirche auch heute noch mit Gewalt vor?
Wer ist heute Menschenverachtender und krimineller?
Aus der Kirche kann ich ganz einfach austreten, wenn ich keine Lust mehr habe.
Probieren Sie das mal bei Scientology.......

Das ist falsch!

Zu Scientology: Ich kann weder ein- noch austreten. Es gibt kein Glaubensbekenntnis wie bei anderen Kirchen/Religionen, weshalb auch niemand (weder intern noch extern) die "Mitgliederzahlen" kennt.

Zur katholischen Kirche: Ich wurde ungefragt katholisch getauft und kann zwar gegenüber dem Staat (dem Amtsgericht) meinen Austritt aus der Kirche erklären, jedoch ist diese Erklärung gegenüber der Kirche selbst nicht wirksam. Das Kirchenrecht der katholischen Kirche erlaubt keine Kirchenaustritte, die Erklärung meinerseits ist einfach nur eine "Sünde", ich bleibe aus deren Sicht also ein Leben lang christlich/katholisch getauft und ihrer Kirche zugehörig. Würde ich morgen wieder eintreten, müsste ich nur Busse für meine Sünden leisten, würde jedoch nicht erneut getauft werden. Würde ich der evangelischen Kirche beitreten wollen, würde ich auch nicht erneut getauft, da diese die Taufen anderer christlichen Kirchen anerkennt.

Einem (Ex-)Christen hängt der Makel der ungefragten Taufe also zwangsweise bis zu seinem Tode an.
Die katholische Kirche behauptet gegen meinen erklärten Willen, dass ich dieser Kirche angehöre.

Die Erklärung des Kirchenaustritts gegenüber dem Staat bewirkt nur, dass diese Erklärung dem Staat gegenüber Wirkung entfaltet.
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nebelhoernchen
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Anmeldungsdatum: 02.01.2005
Beiträge: 6900

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Werden Sie von der Kirche genötigt/bedroht?

Ja, ich empfinde es als Menschenrechtsverletzung, ungefragt getauft zu werden, ohne dies rückgängig machen zu können!
Die katholische Kirche erkennt einen Austritt nicht an und das Sakrament der Taufe lässt sich nach katholischem Kirchenrecht nicht rückgängig machen.
Ich bin nicht damit einverstanden, daß die katholische Kirche mich zu ihren Mitgliedern bzw. zur Sippe der Christen zählt.

Die Scientologen könnte ich wenigstens noch auf zivilrechtlichem Wege verklagen, bei der katholischen Kirche nützt dies allerdings nichts, da das Kirchenrecht von der Bundesrepublik Deutschland anerkannt wird (so eine Kungelei in einem angeblich säkulären Staat ...).
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Cicero hat folgendes geschrieben::
Dann bitte für mich zum Verständnis: Sind die Zeugen Jehovas und der Islam in Dänemark verboten?


Nein, aber in Daenemark waere der Verbot rechtlich moeglich, wenn sie sich dazu bekennen, dass Bibel/Koran woertlich dem entspricht was Gott will, womit sie effektiv ausdruecken, dass es gerecht ist Homosexuelle zu steinigen/hinzurichten, da es ja Gottes Wille ist.
Da aber Homosexuelle hinrichten gegen die Sitten Daenemarks ist, waere ein Verbot der Verbreitung solcher Glaubensrichtungen moeglich.

In D koennte meines Wissens niemand verboten werden, zu sagen, dass ein Buch woertlich von Gott stammt, selbst wenn einige Dinge darin unvereinbar mit unserer Verfassung sind
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nein, aber in Daenemark waere der Verbot rechtlich moeglich, wenn sie sich dazu bekennen, dass Bibel/Koran woertlich dem entspricht was Gott will


Das tun sie.

Zitat:
womit sie effektiv ausdruecken, dass es gerecht ist Homosexuelle zu steinigen/hinzurichten, da es ja Gottes Wille ist.


Wenn man sie direkt mit dieser Frage konfrontiert, tun sie sich ziemlich schwer und sagen: "nicht hier und heute, aber in einer idealen Gesellschaft muss das so sein."

Zitat:
In D koennte meines Wissens niemand verboten werden, zu sagen, dass ein Buch woertlich von Gott stammt, selbst wenn einige Dinge darin unvereinbar mit unserer Verfassung sind


Ich wette um eine Kiste Bier, dass man auch in Dänemark niemandem verbieten kann zu sagen, der Koran sei Gottes unverfälschte, direkte Botschaft.
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Werden Sie von der Kirche genötigt/bedroht?

Ja, ich empfinde es als Menschenrechtsverletzung, ungefragt getauft zu werden, ohne dies rückgängig machen zu können!


Tut mir leid, aber das ist einfach ueberzogen, dass als Menschenrechtsverletzung zu bezeichnen. Ich hoffe sie sehen einen unterschied zwischem dem wie die katholische Kirche Abtruennige behandelt und dem wie sie Abtruennige vor 500 Jahren behandelt hat oder wie Abtruennige in einigen islamischen Gesellschaften heute behandelt werden.

nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::

Die katholische Kirche erkennt einen Austritt nicht an und das Sakrament der Taufe lässt sich nach katholischem Kirchenrecht nicht rückgängig machen.
Ich bin nicht damit einverstanden, daß die katholische Kirche mich zu ihren Mitgliedern bzw. zur Sippe der Christen zählt.


Ok, dass ist natuerlich schlecht, aber ist das wirklich so dramatisch?
Tut die Kirche ihnen den irgendetwas an, ausser dass in irgendeinem Buch steht "Nebelhoernchen ist katholik"?

nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::

Die Scientologen könnte ich wenigstens noch auf zivilrechtlichem Wege verklagen


Gut, wenn sie den Wohnort und Telefon oft genug wechseln ist das wirklich problemlos moeglich.
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nebelhoernchen
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Anmeldungsdatum: 02.01.2005
Beiträge: 6900

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::
Tut die Kirche ihnen den irgendetwas an, ausser dass in irgendeinem Buch steht "Nebelhoernchen ist katholik"?

Nein, aber eine negative Feststellungsklage täte mich ja schon mal reizen ... Winken
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Cicero hat folgendes geschrieben::


Zitat:
womit sie effektiv ausdruecken, dass es gerecht ist Homosexuelle zu steinigen/hinzurichten, da es ja Gottes Wille ist.


Wenn man sie direkt mit dieser Frage konfrontiert, tun sie sich ziemlich schwer und sagen: "nicht hier und heute, aber in einer idealen Gesellschaft muss das so sein."


Das Ziel ist doch wohl die Errichtung der idealen Gesellschaft und somit ist unter anderem die Verfolgung von Homosexuellen Ziel und somit ist es eine Bewegung, wurscht ob man das jetzt Religion, Sekte oder Ideologie nennt, mit verfassungsfeindlichen Zielen. Warum sollte der Staat eine solche Bewegung und vor allem ihre oeffentliche Verbreitung nicht verbieten duerfen, sofern sie zu stark wird?
(Die Zeugen sind natuerlich viel zu wenige, aber je nachdem haben wir in 20-30 Jahren 10-20% Muslime)

Cicero hat folgendes geschrieben::

Zitat:
In D koennte meines Wissens niemand verboten werden, zu sagen, dass ein Buch woertlich von Gott stammt, selbst wenn einige Dinge darin unvereinbar mit unserer Verfassung sind


Ich wette um eine Kiste Bier, dass man auch in Dänemark niemandem verbieten kann zu sagen, der Koran sei Gottes unverfälschte, direkte Botschaft.


Wie wollen wir denn das Ergebnis der Wette feststellen?
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie wollen wir denn das Ergebnis der Wette feststellen?


So schnell wollte ich nicht durchschaut werden...

Zitat:
Das Ziel ist doch wohl die Errichtung der idealen Gesellschaft und somit ist unter anderem die Verfolgung von Homosexuellen Ziel und somit ist es eine Bewegung, wurscht ob man das jetzt Religion, Sekte oder Ideologie nennt, mit verfassungsfeindlichen Zielen. Warum sollte der Staat eine solche Bewegung und vor allem ihre oeffentliche Verbreitung nicht verbieten duerfen, sofern sie zu stark wird?
(Die Zeugen sind natuerlich viel zu wenige, aber je nachdem haben wir in 20-30 Jahren 10-20% Muslime)


Nehmen wir doch mal die Türken. Aus deren Sicht ist der Islam mit seinem Idealbild der Einheit von Staat und Religion und der Vereinigung aller Moslems unter der gemeinsamen Herrschaft eines Kalfien absolut verfassungsfeindlich. Ist der Islam dort verboten? Nein. Sind dort mindestens 20 % der Bevölkerung Moslems? Ähm... ja? Werden dort Homosexuelle gesteinigt?

Ich möchte dann bitte doch lieber bei unserem Wischiwaschiweicheischönwetterrecht bleiben. Danke.
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Cicero hat folgendes geschrieben::
Zitat:
Wie wollen wir denn das Ergebnis der Wette feststellen?


So schnell wollte ich nicht durchschaut werden...

Zitat:
Das Ziel ist doch wohl die Errichtung der idealen Gesellschaft und somit ist unter anderem die Verfolgung von Homosexuellen Ziel und somit ist es eine Bewegung, wurscht ob man das jetzt Religion, Sekte oder Ideologie nennt, mit verfassungsfeindlichen Zielen. Warum sollte der Staat eine solche Bewegung und vor allem ihre oeffentliche Verbreitung nicht verbieten duerfen, sofern sie zu stark wird?
(Die Zeugen sind natuerlich viel zu wenige, aber je nachdem haben wir in 20-30 Jahren 10-20% Muslime)


Nehmen wir doch mal die Türken. Aus deren Sicht ist der Islam mit seinem Idealbild der Einheit von Staat und Religion und der Vereinigung aller Moslems unter der gemeinsamen Herrschaft eines Kalfien absolut verfassungsfeindlich. Ist der Islam dort verboten? Nein. Sind dort mindestens 20 % der Bevölkerung Moslems? Ähm... ja? Werden dort Homosexuelle gesteinigt?


Jaja, das "es gibt doch einen demokratischen muslimischen Staat" Argument.

Schaun wir mal:
-1920-25: Atatuerk putscht und setzt als Diktator eine Trennung von Religion und Staat durch, einen Aufstand den es deswegen gibt laesst er blutig niederschlagen
- http://de.wikipedia.org/wiki/Adnan_Menderes Menderes wird 1950 Regierungschef und macht Dinge wie Erlauben von Koranunterricht, Religioesen Parteien und islamischen Sender und sagt sogar" Wir haben unsere bis jetzt unterdrückte Religion von der Unterdrückung befreit. ... Alles, was der Islam fordert, wird von der Regierung eingehalten werden." Das Militaer stuertzt und toetet ihn.

-"Im selben Jahr wurde Erbakan zum Vorsitzenden der Wohlfahrtspartei (RP) gewählt, mit der er von 1996 bis 1997 Ministerpräsident war. Seine Koalitionsregierung, geriet mit ihrer Politik schnell in Widerspruch zu der von Kemal Atatürk begründeten laizistischen Staatsdoktrin, als deren Stützen sich vor allem die Militärs sehen. Am 30. Juni 1997 musste er auf Druck der Militärs zurücktreten, die RP wurde verboten und Erbakan erhielt erneut ein fünfjähriges Politikverbot."

Tut mir leid, aber das wirkt auf mich so, als muesste das tuerkische Militaer, damit die Tuerkei eine saekulaere Republik bleiben kann, regelmaessig den Knueppel aus dem Sack holen, um ordentlich auf die Islamisten einzudreschen - die Tuerkei ist also kein nahezu westliche Demokratie, weil Islam und westliche Demokratie vereinbar sind, sondern weil das Militaer diese "Vereinbarkeit" mit Gewalt und Drohungen erzwingt.
Und diese Aussicht, das Militaer muss von Zeit zu Zeit putschen, damit die Islamisten keinen Quatsch machen koennen, gefaellt mir ganz nicht.

Also, wo sind die demokratischen islamischen Staaten mit hiesigen Menschenrechten?
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nebelhoernchen
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Anmeldungsdatum: 02.01.2005
Beiträge: 6900

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

In Deutschland ist der Dalai Lama mittlerweile beliebter als der (deutsche!) Papst:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,494452,00.html

Und bei der Frage nach den friedliebendsten Religionen kam der Islam am schlechtesten weg (nur 1 % der Deutschen glauben, der Islam sei eine friedliebende Religion).
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 16.07.07, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Alles, was der Islam fordert, wird von der Regierung eingehalten werden


Das hört sich aber für mich so an, als wäre der Militärputsch erst erfolgt, nachdem ein amtierender Regierungschef offen gefordert hat, die Trennung von Staat und Religion wieder aufzuheben. Aber auf die Idee, den Islam an sich zu verbieten, weil man ja auf solche Ideen kommen könnte, ist die türkische Armee anscheinend noch nicht gekommen. Was du also für Deutschland forderst geht weiter als alles, was in der Türkei passiert.
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