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Verfasst am: 05.08.07, 16:11 Titel: Anschlußflug früher als Hinflug
Hallo zusammen!
Ich möchte Euch mal eine Sachverhalt schilden und um Euro Meinung bitten:
Im Januar bucht Fam. G einen Flug von D über T nach B und zurück. Ablug von D ist am 8.8. um 11 Uhr, Ankunft in T um 18 Uhr, Weiterflug von T um 20 Uhr. Soweit so gut, Tickets bezahlt und an Fam. G ausgehändigt..
Im März ändert die Fluggeselschaft die die Abflugzeiten. Maschine startet nun um 21 Uhr von D und erreicht T um 4 Uhr (9.8.). Weiterflug wäre nun um 6 Uhr (9.8.).
Bei der Überprüfung der Flugdaten im Internet fiel Fam. G auf, dass die Uhrzeiten zwar geändert wurde, allerding nicht das Datum!!! Das bedeutet, dass nun der Anschlußflug von T nach B viel früher startet als der erste Flug von D nach T. Die Fluggeselschaft sagt dazu, dass nur das entsprechende Reisebüro hier Auskunft drüber erhält. Das Reisebüro kann auch nur schriftliche Eingaben bei der Fluggesellschaft machen und bekam bis heute keine Antwort. Fam. G steht unter Druck. Die Reise ist seit über einem halben Jahr geplant, was kann nun passieren. Wie soll Fam. G sich verhalten?
Es wäre durchaus denkbar, dass Fluglinien ihre Flugpläne so umstellen, dass ein Anschlussflug früher startet als der Zubringer landet.
Allerdings irritiert mich die Zeile <<startet nun um 21 Uhr von D und erreicht T um 4 Uhr (9.8.). Weiterflug wäre nun um 6 Uhr (9.8.). >> Denn ich gehe davon aus, dass die Fluglinie täglich diesen Anschlussflug anbietet und somit nächster Tag ja auch klappen sollte.
Weiters irritiert mich der Satz <<Die Fluggeselschaft sagt dazu, dass nur das entsprechende Reisebüro hier Auskunft drüber erhält>> denn wer sonst als die Fluggesellschaft kann Auskunft über ihr eigenes Flugnetz geben?
das passiert regelmäßig, nicht zu oft aber es passiert doch. Der Flug wird automatisch geändert und die Fluggesellschaft überprüft nicht, ob die Anschlussflüge abgestimmt werden.
Diese Änderung wird elektronisch an das Reisebüro durch die so genannte "Queue" mitgeteilt. Leider versäumen viele Reisebüros regelmäßig nachzuschauen.
Klären Sie das unbedingt mit dem Reisebüro bzw. mit der Buchungsstelle. Ist die Reservierung mit einer Reservierungsnummer getätigt worden, dann wird es kein Problem sein, eine Änderung des Anschlussfluges vorzunehmen.
Ist aber die Reservierung des Anschlussfluges getrennt vorgenommen worden, dann gelten die Stornobedingungen der jeweiligen Fluglinie. Dadurch kann natürlich passieren, dass Sie die Anschlussstrecke neu buchen und bezahlen müssen. _________________ LG Leonardo
Es gibt nur eine Reservierungsnummer
Es gibt aber immer noch keine Antwort der Fluggesellschaft
Das Reisebüro sagt, ich solle zum Anwalt gehen
Was soll der bewirken? Wir sind ziemlich ratlos. Am 8.8. würde der Flug starten, sollen wir jetzt so tun als wäre Nichts und einfach nach D. zum Start fahren?
Parkolatz ist gebucht und bezahlt...Hund und Katze schon in Pflege...die Post wird schon eingelagert...die Zeitung und die Brötchen sind schon abbestellt...Schulferien und Urlaub gibt es in dieser Konstellation nicht mehr in diesem Jahr...was sollen wir machen?
und unter der ist die Buchung im Reservierungscomputer der Fluggesellschaft gespeichert. Dort kann man alle Änderungen mit Datum, Uhrzeit oder Bearbeiter nachvollziehen, und feststellen, wer das schwarze Schaf war, weil...
Haneken hat folgendes geschrieben::
Das Reisebüro sagt, ich solle zum Anwalt gehen
Was soll der bewirken? s
...dieser damit im Fall des Falles jemandene einen Fehler nachweisen kann und dieser jemand ist dann Schadenersatz pflichtig. Meist bewirkt der eingeschaltene Anwalt schon durch sein Auftreten im Fall, dass Bewegung in die Sache kommt.
Vielen Dank für Eure Beiträge...die Fluggesellschaft hat sich jetzt direkt mit mir in Verbindung gesetzt und mir die richtigen Flüge bestätigt. Jetzt kann die Vorfreude weiter gehen. Hat mir ein bischen Schweiß gekostet.
Natürlich nicht Ich hab nur "viele" geschrieben nicht "alle"
....aber manchmal muss man sich wundern, das Reisebüro hätte doch kurz telefonisch mit der Airline sprechen sollen, dann wäre doch alles in 2 Minuten erledigt gewesen.
Wieso schriftlich ? Wieso die Airline beantwortet nicht ? Man hätte doch im PNR die Änderung selbst vornehmen können und dann die Airline informieren.....oder?
Naja ist doch alles gut gegangen _________________ LG Leonardo
...das Reisebüro hätte doch kurz telefonisch mit der Airline sprechen sollen, dann wäre doch alles in 2 Minuten erledigt gewesen.
Wieso schriftlich ? Wieso die Airline beantwortet nicht ? Man hätte doch im PNR die Änderung selbst vornehmen können und dann die Airline informieren.....oder?
Dazu kann ich dir eine teilweise Antwort geben:
Früher, das war so bis Ende der 1990er Jahre, erhielten Reisebüros bis zu acht Prozent Kommission auf verkaufte Flugtickets. Die Fluglinien hatten fast überall lokale örtliche eigene Vertretungen und wenn es zwickte, rief man - Stadtgespräch - dort an.
Heute zahlen die Fluglinie fast alle keine Provisionen mehr. Die Reisebüros müssen sich ihren "Verdienst" quasi mit dem Kunden mittels Bearbeitungsgebühr aushandeln. Heute haben aber fast alle Fluglinien auch keine eigenen Vertretungen mehr, sondern Callcenter. Und - fast alle Fluglinien haben Mehrwertnummern dazu eingerichtet.
Das heißt, ein Reisebüro, das an einem Flugticket, sagen wir mal € 25.-- verdienen kann, muss sich in die kostenpflichtige Warteschleife beim Callcenter einreihen und ZAHLT dafür! Mit zwei Minuten, so zeigt die Praxis, is da nix - fünf, 10 oder mehr Minuten bis man dran ist.
Und dann landet man beispielsweise, Lufthansa, in Neufundland oder Irland im Callcenter. Beim nächsten Mal aber im Callcenter in Indien.
Daher macht es viel mehr Sinn, alles im PNR zu schreiben. Dann hat man es schwarz auf Bildschirm und kann alles nachvollziehen.
Warum nun die Fluglinie selbst nicht auf die Änderung nicht reagiert, kann ich allerdings nicht sagen.
möglich, aber ich nehme an, dass eine Flatrate auch die Reisebüros erreicht hat Eine 01803 oder 01805 Leitung kosten bei 20' so um die € 2,50.
Wäre es nicht wichtiger diese zu investieren, damit der Kunde zufrieden ist und wieder kommt? Während der Verkaufsseminare erkläre ich es immer und immer wieder, dass in Ausnahmefällen wie diese hier, die Provisionen zweitrangig sind. Kundenzufriedenheit hat in diesem Fall eine unbestrittene und absolute Priorität. _________________ LG Leonardo
Natürlich hast du Recht mit deiner Meinung, zwei oder drei Euro investiert hift dem Kunden weiter.
Ich habe das bewusst so formuliert, denn der heutige Kunde ist ein "Wechselwähler" und nur die wenigsten bleiben einem Büro heut-zu-tage treu (wenigsten... das Pendant zu deinen "viele Reisebüros", gell!).
Und wenn ich zuerst für die Buchung vielleicht schon mal telefonieren muss, dann vielleicht noch den Kunden zwischendurch anrufe, die Arbeitszeit, die Kosten für das Onlinesystem... was bleibt einem da von 20 oder 30 oder 40 Euro?
Schon klar, hat den Kunden nicht zu interessieren. Aber wenn ein Büro auf allen Seiten unter Druck steht, wird gespart wo es nur geht. Nochmals - du hast schon Recht: Kundeninteresse sollten vorgehen. Aber ich behaupte einmal, als nunmehr über 25 Jahre im Reisebüro und davon 14 Jahre selbst ein Reisebüro besessen: es wird im Moment die Leistung nicht mehr oder zumindest nicht mehr gerecht belohnt, im Reisebüro.
Der Konsument verlangt (immer mehr) Service, das weder er bereit ist zu bezahlen, noch der Leistungspartner Fluglinie (aber auch schon manche Reiseveranstalter).
Ein Teufelskreis: biete ich kein oder wenig Service verliere ich (noch mehr) Kunden, biete ich gutes Service, geht das stark zu Lasten der eh schon geringen Margen (Verdienstspannen), was einen wiederum unter Druck setzt, Umsatz zu machen - um jeden Preis...
Es geht mir hier auch nicht um das eine Telefonat. Aber ich sehe es nüchtern aus meinem Alltag: es gibt Tage, da hast du nur solche und ähnliche "Servicetelefonate", wo sonst nix geht. Und das hast du manchmal Wochenlang gehäuft, bleibst in endlosen Warteschleifen hängen, bekommst inkompetente Personen an den Hörer, wartest vergeblich auf Antwort vom Leistungserbringer und wirst mit ständigem Nachfragen vom Kunden genervt. Der natürlich nicht verstehen kann oder will, warum jetzt des Reisebüro nix machn kann, wo er, der Kunde, dort extra ins Reisebüro gegangen ist und net direkt zur Fluglinie (oder hat er schon geahnt, dass da Nerven und Zeit auf ihn zukommen ).
Ich habe Kundenzufriedenheit auch immer oben hingestellt. Und um dies zu erreichen, musste ich auch schon mal Produkte "aus dem Angebot nehmen". Sprich, dort, wo ich nicht mehr kostendeckend anbieten konnte, habe ich schlicht und einfach Kunden mitgeteilt, dass wir dieses Produkt leider nicht mehr anbieten können - z. B. Flugtickets oder Bahntickets oder individuelle Hotelanfragen per Fax oder Mail.
Lufthansa hat vor einigen Jahren mal erhoben, welche Kosten pro Flugticket im Reisebüro an Strom, Kommunikation, Papier, Personal usw. von der Fluganfrage in einem Reisebüro bis zum Ablegen des Kontoauszuges der Abrechnung mit der Fluglinie in der Buchhaltung anfallen: so um die € 30.-- ....
Das heißt im ganz-Klartext- und bei allem guten Willen zur Kundenpflege und Kundenzufriedenheit und Aussicht auf vielleicht irgendwann einmal eine größere Buchung: Alle (Flug)Umsätze, bei denen ein Reisebüro weniger als € 30.-- Deckungsbeitrag bekommt, ist ein Verlustgeschäft oder zumindest ein Netto-Netto-Geschäft.
Das heißt aber auch, wenn ein Büro tagaus tagein nur Tickets verkaufen würde, die € 30.-- Deckungsbeitrag brächten, es defacto in Konkurs gehen wird...
Kostenrechnung ist in den Konzernen schon längst zur beinharten Routine geworden. Nur beim schwächsten Glied in der Verkaufsketten beißen jetzt recht kräftig die Hunde, nämlich beim Reisebüro: das steht im Dilemma: gutes Kundenservice contra mageren Verdienstchancen.
Ein schier unendliches Kapitel, das wir hier aber nicht weiter verfolgen wollen. Denn ich kann nicht von Laien, von Konsumenten erwarten, dass es Verständnis für die Probleme der Reisebranche hat. Er will ein Produkt, möglichst günstig, möglichst mit umfangreichen Service und wer es bezahlt, ist ihm egal.
Soweit der Ausflug ins Backoffice und schöne Grüße
Peter
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