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Die neue SPD...
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 03.09.07, 21:24    Titel: Die neue SPD... Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,503507,00.html

Was haltet ihr von dem Artikel?

Zitat:

Der "Vorsorgende Sozialstaat", heißt es in oft merkwürdig bellenden Imperativsätzen, wird "präventiv" in "die Menschen investieren". Die derart mit ausreichendem "Bildungskapital" ausgestatteten "Humanfaktoren" haben sodann die Aufgabe, durch lebenslange Leistungen die ihnen vorsorgend erteilten Chancen zu nutzen.

Schaffen sie das nicht, dann sind die negativen Folgen, die sie auf dem Arbeitsmarkt und in der gesellschaftlichen Hierarchie erwarten, durchaus gerecht. Denn sie hatten schließlich jede Möglichkeit, "durch Leistung" den "individuellen Aufstieg" zu realisieren - was im Buch von Platzeck und Co. tatsächlich als "ursozialdemokratisches Versprechen" charakterisiert wird.

Nach der Beschreibung würde ich ja beinahe SPD wählen, da dies genau die Werte sind für die ich stehe. Ist die SPD auf einmal gelber als die FDP? Ich glaube es wohl eher nicht...
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Andreas Hüttig
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie fehlt mir bei dem "Vorsorgenden Sozialstaat" das soziale. Sozial ist es sich um Leute in Not zu kümmern: Alte, Schwache und Kranke zum Beispiel.
Was macht der Vorsorgende "Sozial"staat mit denen? Mit dem Finger draufzeigen und sagen "tja, ihr seid ja selber Schuld, habt die Chancen nicht genutzt"...
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

rgendwie fehlt mir bei dem "Vorsorgenden Sozialstaat" das soziale.

Das soziale ist, dass der Staat für "chancengleichheit" sorgt.

Zitat:

Sozial ist es sich um Leute in Not zu kümmern: Alte, Schwache und Kranke zum Beispiel.

Wenn die Not nicht selbst verursacht ist stimme ich dir zu. Wenn die aber selbst verursacht ist (und dazu gehören Lottomillionäre die ihr Geld verpulvert haben und dann zum Amt rennen, Schulabbrecher usw...) dann ist das imho selbst schuld...

Zitat:

Was macht der Vorsorgende "Sozial"staat mit denen? Mit dem Finger draufzeigen und sagen "tja, ihr seid ja selber Schuld, habt die Chancen nicht genutzt"...

Die leben dann sozialverträglich ab. Wer den Sozialstaat "ausnutzt" sollte auch kein Anspruch haben. Er war nie teil der Gesellschaft und wird es dann auch nicht werden...
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Zuletzt bearbeitet von windalf am 04.09.07, 08:45, insgesamt 1-mal bearbeitet
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade im Hinblick auf Lottomillionäre halte ich das Beispiel aber für arg grenzwertig. Was geht es denn Gevatter Staat an, ob ich meine Zigarren mit 500-Euronen-Scheinen anzünde? Es geht ihn einen Dreck an, wie Privatleute wirtschaften, genauso wie Arbeiter und Arbeitslose anstatt ihre Kinder oder die eigene Bildung zu fördern natürlich ihr Geld in Handy, Playstation, Kippen und Bier investieren dürfen.
Freiheit! ist was hier fehlt, vor allem auch als alternativer Lebensentwurf. Ich muss mich nicht im Marxistischen Sinne zum Humankapital instrumentalisieren lassen. Wo bleibt da Diogenes in seiner Tonne?
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„Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

@SpecialAgentCooper
Beim Thema Freiheit sind wir beisamen. Genauso geht es den Staat ein Dreck an wer Killerspiele produziert (und spielt) oder wer sich krankenversichern will oder auch nciht...

Die einzige Lösung ist meines erachtens ein Bürgergeld. Über die Höhe des Bürgergeldes entscheidet man dann wie sozial man sein möchte.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Gesetzliche und Pflicht-Versicherungen haben wie im Strassenverkehr schon etwas für sich. Eine Gesellschaft sollte es sich m. E. nicht leisten, dass nur vermögende oder bildungsnahe Bürger Versicherungsschutz geniessen.
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Gesetzliche und Pflicht-Versicherungen haben wie im Strassenverkehr schon etwas für sich. Eine Gesellschaft sollte es sich m. E. nicht leisten, dass nur vermögende oder bildungsnahe Bürger Versicherungsschutz geniessen.

Sie kann es sich aber leisten, wenn jeder die Chance auf "bildungsnähe" bekommt. Wer sich dagegen entscheidet, kann dies dann ja (mit den entsprechenden Konsequenzen) tun. Gehört mit zur Freiheit...
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich darf den Lottomillionär aufgreifen: Sollen wir den Standpunkt einnehmen zu sagen, er hätte in der Vergangenheit die Chance gehabt, seine aktuelle Bedürftigkeit abzuwenden und deswegen hilft ihm der Sozialstaat heute nicht?

Oder, schon besser: "und deswegen hilft der Sozialstaat heute nicht in dem Maße wie bei jemandem, der in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat?"

Oder: "Was in der Vergangenheit war, ist unerheblich. Wenn der Exmillionär heute die Chance hat, seine Lage zu verbessern, dann hat er diese zu nutzen. Hat er heute diese Chance nicht, dann darf er allenfalls eingeschränkte staatliche Hilfeleistungen erwarten?"

Ich interpretiere das Zitat im Ausgangsposting im Sinne der letztgenannten Variante.
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Nicko
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Anmeldungsdatum: 10.03.2006
Beiträge: 335
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Gerade im Hinblick auf Lottomillionäre halte ich das Beispiel aber für arg grenzwertig. Was geht es denn Gevatter Staat an, ob ich meine Zigarren mit 500-Euronen-Scheinen anzünde?


Was geht es Gevatter Staat an, wenn der werte Herr kein Geld mehr hat und seine Miete nicht mehr zahlen kann? Nach der Logik eigentlich auch nichts.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Staat, der sich selbst seit Jahrzehnten die Frechheit zur Freiheit herausnimmt, seine Bürger immer mehr zu überschulden, will demzufolge vermögenden Bürgern vorschreiben wirtschaftlich "vernünftig" (was auch immer das sein mag) zu handeln? Und wenn sie ein solch willkürlich bestimmbares Kriterium nicht erfüllen und anschliessend verarmen, dann dürfen sie ruhig in der Gosse liegen?
Ein Schelm, wer solche Anforderungen an einen gleichgeschalteten Lebenswandel ausgerechnet bei den Sozis und nicht in Moskau unter Stalin vermutet hätte. Aber mit irgendwelchem Populismus muss man die Kientel der Linkspartei ja wieder einsammeln.
Ich bin schon gespannt auf die nötige Denuntiationsbürokratie um das ganze rechtsstaatlich überwachen zu können. Schliesslich muss ja registriert werden, wenn ich am Wochenende über meine Verhältnisse lebe.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Nicko hat folgendes geschrieben::
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Gerade im Hinblick auf Lottomillionäre halte ich das Beispiel aber für arg grenzwertig. Was geht es denn Gevatter Staat an, ob ich meine Zigarren mit 500-Euronen-Scheinen anzünde?


Was geht es Gevatter Staat an, wenn der werte Herr kein Geld mehr hat und seine Miete nicht mehr zahlen kann? Nach der Logik eigentlich auch nichts.


Und um das ganze wenn dann "konsequent" durchzudeklinieren (die beiden Aussagen stehen nämlich fakltisch nicht in kausalem Zusammenhang): Nach dieser Logik hat ein Staat, der mit Geld ohnehin auch nicht umgehen kann, auch gar keine Steuern von seinen Bürgern zu fordern.
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Cicero
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Anmeldungsdatum: 24.11.2005
Beiträge: 5793

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Ein Schelm, wer solche Anforderungen an einen gleichgeschalteten Lebenswandel ausgerechnet bei den Sozis und nicht in Moskau unter Stalin vermutet hätte. Aber mit irgendwelchem Populismus muss man die Kientel der Linkspartei ja wieder einsammeln.


Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die neue SPD-Linie das explizite Abstrafen verarmter Lottomillionäre beinhaltet.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht anders habe ich Ihren Beitrag verstanden. Ich bitte um Nachsicht, falls das durch meine postings nicht deutlich genug geworden ist.
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Nicko
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Anmeldungsdatum: 10.03.2006
Beiträge: 335
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Nicko hat folgendes geschrieben::
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Gerade im Hinblick auf Lottomillionäre halte ich das Beispiel aber für arg grenzwertig. Was geht es denn Gevatter Staat an, ob ich meine Zigarren mit 500-Euronen-Scheinen anzünde?


Was geht es Gevatter Staat an, wenn der werte Herr kein Geld mehr hat und seine Miete nicht mehr zahlen kann? Nach der Logik eigentlich auch nichts.


Und um das ganze wenn dann "konsequent" durchzudeklinieren (die beiden Aussagen stehen nämlich fakltisch nicht in kausalem Zusammenhang): Nach dieser Logik hat ein Staat, der mit Geld ohnehin auch nicht umgehen kann, auch gar keine Steuern von seinen Bürgern zu fordern.


Nein, hätte er dann auch nicht. Nach der o. g. Logik (die nicht meine ist) komme ich zu dem von mir genannten Schluss (also nicht ich selbst komme aufgrund meiner Logik zu dem Schluss, sondern die genannte Logik als "gegeben" zugrundegelegt). Wenn man das dann weiterführen würde: Richtig, dann hätte der Staat auch kein Recht, Steuern zu fordern. Aber das ist ja nur theoretischer Natur.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 04.09.07, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zugegeben: Streng logisch ist das alles nicht. Aber Sozialrecht hat eben nichts mit angeblich anrüchigem Lebenswandel zu tun.
Des Pudels Kern ist dann aber doch wohl die Frage: Wollen wir eine Sozialpolitik, die sachlich auf Bedürftigkeit abstellt oder wollen wir eine solche, die in klassenkämpferisch-populistischer Manier latent willkürliche Kriterien anwendet, um auf diese Weise in den Lebenswandel seiner freien Bürger einzugreifen, auch wenn diese soziale Netze nicht belasten?
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