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Wehrpflicht ist unfair weil...
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Precision
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Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 261

BeitragVerfasst am: 20.10.07, 18:22    Titel: Wehrpflicht ist unfair weil... Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

in diesem Thread möchte ich mit euch eine möglichst vollständige Liste aller mit der Wehrpflicht einhergehenden Unfairnisse erstellen und mit euch durchdiskutieren:

Ich fange gleich mal an:


Die Allgemeine Wehrpflicht ist unfair, unnsinnig und sollte abgeschafft werden weil:

1. keine Frauen zum Zwangsdienst herangezogen werden. Dies diskriminiert alle Männer gegenüber diesen. --> Es gibt keine gesellschaftsumfassende Wehrgerechtigkeit!

2. Von den Männern werden nur maximal 20% eingezogen. Der Rest erhält einen unschätzbaren Vorteil gegenüber den Verpflichteten, da sie früher in den Beruf starten können. Es wird also eine wahllose Minderheit gegenüber dem Rest diskriminiert. --> Wehrgerechtigkeit herrscht nicht einmal geschlechtsintern!

3. Der dritte Sohn muss grundsätzlich nicht zur Bundeswehr sofern bereits zwei Geschwister gedient haben. Es gibt keinen logischen nachvollziehbaren Grund warum das so ist. Diese Regelung diskriminiert Geschwister untereinander und ist zum Nachteil all derjenigen, die weniger männliche Geschwister besitzen. Was kann ein Kind dafür, dass es weniger Geschwister hat, als seine Altersgenossen. --> Keine Wehrgerechtigkeit familienintern.

4. Angehörige ehemals verfolgter Gruppen müssen nicht zum Bund. Dies führt dazu, dass manche Kinder gegenüber gleichaltrigen einen historischen Vorteil erlangen, für denen diese Generation zu lebzeiten jedoch niemals ein Opfer erbracht hat. --> historische Wehrungerechtigkeit

5. Arbeitgeber benachteiligen nicht Ausgemusterte sofern diese ihren Dienst noch nicht abgeleistet haben in Stellenanzeigen, die nur auf erfüllten (oder ausgemusterten)Wehrdienst zugeschnitten sind. --> Arbeitsmarktbedingte Wehrungerechtigkeit

6. Bestimmte Berufsgruppen scheinen gleicher zu sein als andere. Mit welchem Grund kann man rechtfertigen, dass die Arbeit in einer Polizei für die Gesellschaft wichtiger ist, als die Arbeit eines Kaufmanns. Dem Polizisten oder Offizier wird keine zeitraubende und berufsfremde Wehr- oder Ziviltätigkeit in den Weg gelegt. Er erfüllt die Wehrpflicht bereits durch seinen Beruf, erleidet also keine Nachteile. Durch diese Regelungen werden viele andere Berufsgruppen benachteiligt. Wer darf sich das Recht nehmen, zu entscheiden, ob Polizisten wichtiger sind, als z.B. Kaufmänner, Ingenieure, Anwälte etc.? Fairness gäbe es nur, wenn entsprechende Möglichkeiten geschaffen werden, berufsnah die Wehrpflicht zu erfüllen. Nur weil jemand in der Privatwirtschaft arbeitet, ist dessen Tätigkeit nicht weniger wert als die eines Polizisten, dennoch wird die Berufsgruppe des Polizisten, Offiziers bevorteilt. --> berufsfelddifferenzierende Wehrungerechtigkeit ist festzustellen

7. Zum Dienst herangezogen wird man wahrscheinlicher, wenn man den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Insofern werden bekennende Pazifisten gegenüber gewaltbereiten Kriegsanhängern diskriminiert.

8. Zivildienstplätze kosten reguläre Arbeitsstellen.

9. Die Bezahlung während der Zivildienstzeit ist unter aller Sau. Pro Tag verdient man weniger als 15 Euro bei einer 40 Stunden Woche. Das kann bereits mit einem 10 Stunden Aushilfsjob erreicht werden. Der Zivildienstleistende ist daher cronisch unterbezahlt. er muss häufig vollwertige Arbeiten erledigen, die sonst examinierte Pflegekräfte zu tätigen hätten.

10. Während der Musterung wird betrogen und gelogen bis sich die Balken biegen. Die Ärzte entscheiden in der Regel nicht nach Gesundheitszustand, sondern nach eine mehr oder weniger wahren Geschichte, die der zu Musternde auftischt. Damit wird die Musterung zur Farce. Es gibt genügend Hochleistungssportler, die es geschafft haben T3 oder schlechter zu erhalten. Dies zeugt von absoluter Inkompetenz der musternden Ärzte, bzw. sofern man den Ärzten genügend Fachverstand unterstellen möchte, von einem wahllosen und unfreiwilligen Glücksspiel innerhalb von Verwaltungsanweisungen.


Soviel fällt mir spontan ein. Die Liste ist jedoch noch nicht vollständig. Ich würde mich freuen, wenn sich genügend Betroffene hier zu Wort melden und weitere Missstände offenbaren, damit nach und nach eine vollständige Aufzählung entsteht. Dies kann man machen um seinen eigenen Frust loszuwerden und einen Schritt in die richtige Richtung, nämlich die Abschafung der Wehrpflicht zu bewirken!
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Mount'N'Update
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Anmeldungsdatum: 17.09.2007
Beiträge: 1177
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 20.10.07, 21:08    Titel: Re: Wehrpflicht ist unfair weil... Antworten mit Zitat

Precision hat folgendes geschrieben::
1. keine Frauen zum Zwangsdienst herangezogen werden. Dies diskriminiert alle Männer gegenüber diesen. --> Es gibt keine gesellschaftsumfassende Wehrgerechtigkeit!

Das Argument halte ich nicht für gerechtfertigt, da es "im wahren Leben" immer noch zu deutlichen Benachteiligungen des weiblichen Geschlechts kommt. Gleichberechtigung rechtfertigt daher nicht die zusätzliche Belastung für Frauen. Damit entfällt allerdings das Argument, die Bundeswehr sei Teil der Gesellschaft. Hinzu kommen Westberliner, die zwischen 1955 und 1990 von der Wehrpflicht ausgenommen waren.
Zitat:
2. Von den Männern werden nur maximal 20% eingezogen. Der Rest erhält einen unschätzbaren Vorteil gegenüber den Verpflichteten, da sie früher in den Beruf starten können. Es wird also eine wahllose Minderheit gegenüber dem Rest diskriminiert. --> Wehrgerechtigkeit herrscht nicht einmal geschlechtsintern!

Das ist richtig, aber Deutschland hat sich 1990 zur personellen Begrenzung seiner Armee verpflichtet. Insofern schwierig.
Zitat:
3. Der dritte Sohn muss grundsätzlich nicht zur Bundeswehr sofern bereits zwei Geschwister gedient haben. Es gibt keinen logischen nachvollziehbaren Grund warum das so ist. Diese Regelung diskriminiert Geschwister untereinander und ist zum Nachteil all derjenigen, die weniger männliche Geschwister besitzen. Was kann ein Kind dafür, dass es weniger Geschwister hat, als seine Altersgenossen. --> Keine Wehrgerechtigkeit familienintern.

Ich vermute mal den Grund hierfür in der Familienpolitik. Familie soll gefördert werden, und wer die Angst der Mütter um die Söhne kennt, wird vielleicht hier Verständnis aufbringen.
Zitat:
4. Angehörige ehemals verfolgter Gruppen müssen nicht zum Bund. Dies führt dazu, dass manche Kinder gegenüber gleichaltrigen einen historischen Vorteil erlangen, für denen diese Generation zu lebzeiten jedoch niemals ein Opfer erbracht hat. --> historische Wehrungerechtigkeit

Im Umkehrschluss müssten sich dann all jene schuldig bekennen, die die "Gnade der späten Geburt" genießen? Wollen wir Gleichbehandlung bis es quietscht?
Zitat:
5. Arbeitgeber benachteiligen nicht Ausgemusterte sofern diese ihren Dienst noch nicht abgeleistet haben in Stellenanzeigen, die nur auf erfüllten (oder ausgemusterten)Wehrdienst zugeschnitten sind. --> Arbeitsmarktbedingte Wehrungerechtigkeit

Dafür kann der Bund nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Zitat:
6. Bestimmte Berufsgruppen scheinen gleicher zu sein als andere. Mit welchem Grund kann man rechtfertigen, dass die Arbeit in einer Polizei für die Gesellschaft wichtiger ist, als die Arbeit eines Kaufmanns.

Weil der Polizist - im Gegensatz zum Kaufmann (hoffentlich Geschockt ) - bereits Dienst mit der Waffe leistet.
Zitat:
7. Zum Dienst herangezogen wird man wahrscheinlicher, wenn man den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Insofern werden bekennende Pazifisten gegenüber gewaltbereiten Kriegsanhängern diskriminiert.

Zumindest aus eigenem Erleben kann ich sagen, dass das nicht stimmt (ist aber schon länger her).
Zitat:
8. Zivildienstplätze kosten reguläre Arbeitsstellen.

100% richtig!
Zitat:
9. Die Bezahlung während der Zivildienstzeit ist unter aller Sau. Pro Tag verdient man weniger als 15 Euro bei einer 40 Stunden Woche. Das kann bereits mit einem 10 Stunden Aushilfsjob erreicht werden. Der Zivildienstleistende ist daher cronisch unterbezahlt. er muss häufig vollwertige Arbeiten erledigen, die sonst examinierte Pflegekräfte zu tätigen hätten.

Das kann ich nicht beurteilen, spricht aber meines Erachtens nicht unbedingt gegen die Wehrpflicht, weil diese nicht an die Bezahlung der Zivis gekoppelt ist.
Zitat:
10. Während der Musterung wird betrogen und gelogen bis sich die Balken biegen. Die Ärzte entscheiden in der Regel nicht nach Gesundheitszustand, sondern nach eine mehr oder weniger wahren Geschichte, die der zu Musternde auftischt. Damit wird die Musterung zur Farce.

Auch das kann icht aus eigenem Erleben nicht bestätigen. Im Gegenteil - mein Musterungsarzt hat mir erst die Augen geöffnet, wie schlecht ich sehen kann Ausrufezeichen Sehr glücklich
Ich bin generell gegen die Wehrpflicht, halte aber eine allgemeine Dienstpflicht für sinvoll. So könnte z.B. die Wehrpflciht gleichberechtigt neben Zivildienst oder Freiwilliges Ökologisches/Soziales Jahr stehen. Das erspart Bürokratie und verpflichtet jeden für die Gesellschaft.
_________________
Ich habe zu diesem Thema vor 15 Jahren eine Langzeitstudie anfertigen lassen, die ist allerdings noch in Arbeit.
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Metzing
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Anmeldungsdatum: 29.01.2006
Beiträge: 8913
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BeitragVerfasst am: 20.10.07, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
3. Der dritte Sohn muss grundsätzlich nicht zur Bundeswehr sofern bereits zwei Geschwister gedient haben. Es gibt keinen logischen nachvollziehbaren Grund warum das so ist. Diese Regelung diskriminiert Geschwister untereinander und ist zum Nachteil all derjenigen, die weniger männliche Geschwister besitzen. Was kann ein Kind dafür, dass es weniger Geschwister hat, als seine Altersgenossen. --> Keine Wehrgerechtigkeit familienintern.

Ich denke, das ist eine Ausprägung der US-amerikanischen Sole-Survivor-Policy.
Beste Grüße

Metzing
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
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BeitragVerfasst am: 21.10.07, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

3. Der dritte Sohn muss grundsätzlich nicht zur Bundeswehr sofern bereits zwei Geschwister gedient haben. Es gibt keinen logischen nachvollziehbaren Grund warum das so ist. Diese Regelung diskriminiert Geschwister untereinander und ist zum Nachteil all derjenigen, die weniger männliche Geschwister besitzen. Was kann ein Kind dafür, dass es weniger Geschwister hat, als seine Altersgenossen. --> Keine Wehrgerechtigkeit familienintern.

Das Ding halte ich auch für eine riesen Sauerei. Ich wurde 10 Monate mit mehr oder weniger nichts abgespeist und mein Bruder verdient 10 Monate früher deutlich mehr Euronen (mit der Begründung ich hätte das ja für ihn ableistet). Die Scheisse hat mich mal locker 40.000 Euro gekostet...

Jetzt frage ich mich doch glatt. Kann ich zu meinem Bruder laufen und nen Anspruch von 20.000 Euro gegen den geltend machen. Wohl kaum...

Ich kenne da sogar einen noch lustigeren Fall von Drillingen von denen einer nicht musste weil er sitzen geblieben ist. Schön das in Deutschland sitzen bleiben belohnt wird. Da raufen sich einem die Haare...
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Toastbrot
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Anmeldungsdatum: 18.01.2006
Beiträge: 98
Wohnort: Uslar/Niedersachsen

BeitragVerfasst am: 21.10.07, 07:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zu 10. :

Es gibt auch einige haarsträubende Vorschriften, denen die Ärzte unterworfen sind und die nicht-nachvollziehbare Entscheidungen zur Folge haben. Beispiel:

T1 verweigert wegen einer Zahnspange, die in weniger als 2 Wochen entfernt wird - aus diesem Anlass T3 (einziger Grund !).
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Precision
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Anmeldungsdatum: 09.09.2005
Beiträge: 261

BeitragVerfasst am: 21.10.07, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Es freut mich, dass dieser Thread auf Resonanz stößt. Leider bin ich erschüttert, in wie weit insbesondere Mount'N'Update versucht meinen Argumenten zu widersprechen.

Zu 1. sagst du, Frauen seien anderso ebenfalls benachteiligt und meinst dies wäre Anlasspunkt, Männer ebenfalls zu benachteiligen?
dazu sage ich: Nur weil Frauen in manchen anderen Bereichen (angeblich) benachteiligt sind, ist dies kein Grund in anderen Bereichen nicht für Gleichberechtigung zu sorgen. Das versuchen ausgewählte Exemplare wie Allice-Schwarzer schließlich auch permanent zum Nachteil der Männerwelt. Man kann schließlich nicht ein Unrecht damit rechtfertigen, dass es anderso auch Unrecht geben mag.

Zu 3. sagst du im Umkehrschluss, Mütter müssten sich damit abfinden, zwei Ihrer Kinder im Krieg zu verlieren? Man hat also die A-karte, wenn man zu den beiden Erstgeborenen gehört. Mit welcher Begründung möchtest Du ernsthaft den beiden älteren Brüdern erklären, dass deren Leben weniger wert, weniger schutzbedürftig ist, als das ihrer jüngeren Geschwister?

Zu 5. Sagst du, der Bund könne nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn private Arbeitgeber nicht Gediente benachteiligen würden.
Dieses Problem muss man mal vom Ursprung her beleuchten: Wer meinst du trifft letztendlich die Entschiedung, ob man in die benachteiligte Gruppe gehört oder in die Privilegierte? Der Ursprung liegt in der Ausgestaltung der Bundeswehr mit seiner verdammten Wehrpflicht, die nicht alle erfasst. Wenn zuwenig wehrtaugliche eingezogen werden, so hat der Bund verdammt nochmal für einen vollwerigen Ausgleich zu sorgen. Windalfs Zahlen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Der Zivi vegetiert für 9 Monate vollwertiger Arbeit am Existenzminimum und bekommt dafür nicht mal genug um sich eine eigene Wohung leisten zu können.

Zu 6. behauptest du, der Polizist hätte hoffentlich bereits an der Waffe gedient... Grundsätzlich falsch dein Argument. Wenn jemand nach der Schule eine Ausbilung im Polizeidienst absolviert, so wird ihm dies als Wehrdienst anerkannt. Dies ist nicht nachvollziehbar, denn somit wird einigen Berufsgruppen der Start ins Berufsleben ungleich leichter gemacht. Womit bitte möchtest du rechtfertigen, dass die Tätigkeit des Polizeibeamten wichtiger wäre, als die des Verwaltungsbeamten, für den entsprechende Regelungen nicht gelten? Woran bitte machst du fest, dass die Tätigkeit des Kaufmanns weniger wert wäre als die eines Polizisten oder Offiziers?

Zu 7. widersprichst du aufgrund subjektiver Wahrnehmung.
Ich hingegen beziehe mich in diesem Punkt auf die allgemeinen Musterungsgeflogenheiten in den KWEA. Äußert man dort nämlich, dass man beabsichtigt Zivildienst zu leisten, so durchläuft man eine kürzere Musterung. Folge: Es gibt objektiv weniger Stationen, an denen man sich ein T3 einfangen kann, da z.B. die psychologische Station in der Musterung komplett wegfällt.

Zu 9. behauptest du, die Bezahlung eines Zivis wäre nicht an die Wehrpflicht gekoppelt. Dies ist falsch! Die wehrdienstleistenden Soldaten werden nach dem BBesG bezahlt. An diesen Zahlen orientiert sich auch die Bezahlung der Zivildienstleistenden. Hinzu kommen Zuschläge, die jedoch nur den eigenen Verschleiß von privaten Aufwendungen ersetzen, jedoch viel zu gering sind.

Soweit zu deinem schwachen Versuch meine Argumentationsbasis ins Wanken bringen zu wollen.



Weiterhin möchte ich ergänzen: die Allgemeine Wehrpflicht ist unfair, unnsinnig und sollte abgeschafft werden weil:

11.: Die Dienstleistenden nicht ihren Qualifikationen entsprechend eingesetzt werden. Selbst fertig ausgebildete Gesellen oder gar diplomierte Akademiker müssen in der Dienstzeit im Schlamm herumwühlen. Es wird so gut wie garnicht darauf geachtet, die berufliche Weiterentwicklung während der Dienstzeit zu fördern. Stattdessen werden Tätigkeiten ausgeführt, die keinerlei Qualifikation entsprechen.
--> Die Wehrzeit ist folglich eine qualifikatorische Rückentwicklung in einem ohnehin von PISA und Ingenieur- und Fachkräftemangel gebeutelten Land!


Weitere Punkte dürfen jederzeit ergänzt werden!
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Dirty Sanchez
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Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 363

BeitragVerfasst am: 21.10.07, 19:59    Titel: Re: Wehrpflicht ist unfair weil... Antworten mit Zitat

Mount'N'Update hat folgendes geschrieben::

Das Argument halte ich nicht für gerechtfertigt, da es "im wahren Leben" immer noch zu deutlichen Benachteiligungen des weiblichen Geschlechts kommt. Gleichberechtigung rechtfertigt daher nicht die zusätzliche Belastung für Frauen.


Das Problem wäre leichter zu lösen, indem auch Männer von der Wehrpflicht ausgenommen würden, meinen Sie nicht? Dann wird sich bestimmt kein Mann mehr gegenüber einer Frau benachteiligt fühlen, weil er Wehrdienst leisten muss.


Zitat:
Dafür kann der Bund nicht zur Verantwortung gezogen werden.


Aber der Verteidigungsminister, der noch immer an der Wehrpflicht festhält.

Zitat:

Weil der Polizist - im Gegensatz zum Kaufmann (hoffentlich Geschockt ) - bereits Dienst mit der Waffe leistet.


Der Zivildienstleistende leistet auch keinen Dienst an der Waffe.


Zitat:

Zumindest aus eigenem Erleben kann ich sagen, dass das nicht stimmt (ist aber schon länger her).


Es werden mehr Zivis als GWD-Leistende gebraucht, deshalb gibt es unter den Nichtverweigerern mehr "Untaugliche". Das ist politisch so gewollt.



Zitat:
Ich bin generell gegen die Wehrpflicht, halte aber eine allgemeine Dienstpflicht für sinvoll. So könnte z.B. die Wehrpflciht gleichberechtigt neben Zivildienst oder Freiwilliges Ökologisches/Soziales Jahr stehen.


1. Würde das auch für Frauen gelten?
2. Diese Dienstpflicht wäre rein rechtlich gar nicht durchsetzbar; schließlich hat sich die BRD in internationalen Verträgen selbst das Verbot von Zwangsarbeit auferlegt. Auch verstehe ich nicht, was an RAD-ähnlichen Frondiensten so begrüßenswert sein soll. Diese "Dienstpflicht" ist ein Merkmal totalitärer Systeme (bspw. Birma) und hat m. E. in einem Land mit demokratischer Kultur, das seinen Bürgern per Verfassung freie Entfaltung der Persönlichkeit zusichert, nichts verloren.

Zitat:
Das erspart Bürokratie und verpflichtet jeden für die Gesellschaft.


Sie meinen doch wohl nicht ernsthaft, dass eine allgemeine Dienstpflicht Bürokratie abbauen würde? Geschockt
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Mount'N'Update
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Anmeldungsdatum: 17.09.2007
Beiträge: 1177
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Precision hat folgendes geschrieben::
Es freut mich, dass dieser Thread auf Resonanz stößt. Leider bin ich erschüttert, in wie weit insbesondere Mount'N'Update versucht meinen Argumenten zu widersprechen.

Hui, da hast du wohl nicht mit gerechnet, dass jemand seine Meinung kundtut. Cool

Zitat:
Zu 1. sagst du, Frauen seien anderso ebenfalls benachteiligt und meinst dies wäre Anlasspunkt, Männer ebenfalls zu benachteiligen?
dazu sage ich: Nur weil Frauen in manchen anderen Bereichen (angeblich) benachteiligt sind, ist dies kein Grund in anderen Bereichen nicht für Gleichberechtigung zu sorgen.

Ist aber leider so, hat auch das Bundesverfassungsgericht so festgestellt.

Zitat:
Zu 3. sagst du im Umkehrschluss, Mütter müssten sich damit abfinden, zwei Ihrer Kinder im Krieg zu verlieren? Man hat also die A-karte, wenn man zu den beiden Erstgeborenen gehört. Mit welcher Begründung möchtest Du ernsthaft den beiden älteren Brüdern erklären, dass deren Leben weniger wert, weniger schutzbedürftig ist, als das ihrer jüngeren Geschwister?

Was ich da schrieb, war nicht auf Logik aufgebaut, deshalb greift dein vermuteter Umkehrschluss nicht.

Zitat:
Zu 5. Sagst du, der Bund könne nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn private Arbeitgeber nicht Gediente benachteiligen würden.
Dieses Problem muss man mal vom Ursprung her beleuchten: Wer meinst du trifft letztendlich die Entschiedung, ob man in die benachteiligte Gruppe gehört oder in die Privilegierte? Der Ursprung liegt in der Ausgestaltung der Bundeswehr mit seiner verdammten Wehrpflicht, die nicht alle erfasst.

Und du glaubst, die Abschaffung der Wehrpflicht würde die Ungleichbehandlung mit einem Schlag beseitigen? Glaube ich nicht.

Zitat:
Zu 6. behauptest du, der Polizist hätte hoffentlich bereits an der Waffe gedient... Grundsätzlich falsch dein Argument. Wenn jemand nach der Schule eine Ausbilung im Polizeidienst absolviert, so wird ihm dies als Wehrdienst anerkannt.

Also, ich kenne keinen Polizisten, der keine Dienstwaffe hat. Damit umzugehen, muss er lernen.
Zitat:
Womit bitte möchtest du rechtfertigen, dass die Tätigkeit des Polizeibeamten wichtiger wäre, als die des Verwaltungsbeamten, für den entsprechende Regelungen nicht gelten? Woran bitte machst du fest, dass die Tätigkeit des Kaufmanns weniger wert wäre als die eines Polizisten oder Offiziers?

Mit welchem Wort habe ich das behauptet?

Zitat:
Zu 7. widersprichst du aufgrund subjektiver Wahrnehmung.
Ich hingegen beziehe mich in diesem Punkt auf die allgemeinen Musterungsgeflogenheiten in den KWEA. Äußert man dort nämlich, dass man beabsichtigt Zivildienst zu leisten, so durchläuft man eine kürzere Musterung. Folge: Es gibt objektiv weniger Stationen, an denen man sich ein T3 einfangen kann, da z.B. die psychologische Station in der Musterung komplett wegfällt.

Wie ich schon schrieb, ist es bei mir länger her. Daher mag ich dir nicht widersprechen, kann es einfach auch nicht beurteilen. Du etwa?

Zitat:
Zu 9. behauptest du, die Bezahlung eines Zivis wäre nicht an die Wehrpflicht gekoppelt. Dies ist falsch! Die wehrdienstleistenden Soldaten werden nach dem BBesG bezahlt. An diesen Zahlen orientiert sich auch die Bezahlung der Zivildienstleistenden. Hinzu kommen Zuschläge, die jedoch nur den eigenen Verschleiß von privaten Aufwendungen ersetzen, jedoch viel zu gering sind.

In welchem Gesetz steht denn, dass Wehrsold und Zivibezahlung nicht erhöht werden darf, so lange die Wehrpflicht besteht?

Zitat:
Soweit zu deinem schwachen Versuch meine Argumentationsbasis ins Wanken bringen zu wollen.

Also, ich fand den Versuch stark. Sehr glücklich Davon abgesehen finde ich es nicht nett, dass du hier verschweigst, dass ich die Wehrpflicht dennoch ablehne. Weinen


Zitat:
Weiterhin möchte ich ergänzen: die Allgemeine Wehrpflicht ist unfair, unnsinnig und sollte abgeschafft werden weil:

11.: Die Wehrzeit ist folglich eine qualifikatorische Rückentwicklung in einem ohnehin von PISA und Ingenieur- und Fachkräftemangel gebeutelten Land!

Hm... ob neun Monate Wehrdienst einen so extremen Fachkräftemangel begründen können? Da lege ich mich mal nicht fest.
_________________
Ich habe zu diesem Thema vor 15 Jahren eine Langzeitstudie anfertigen lassen, die ist allerdings noch in Arbeit.
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Mount'N'Update
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Anmeldungsdatum: 17.09.2007
Beiträge: 1177
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 00:14    Titel: Re: Wehrpflicht ist unfair weil... Antworten mit Zitat

Dirty Sanchez hat folgendes geschrieben::
Mount'N'Update hat folgendes geschrieben::

Das Argument halte ich nicht für gerechtfertigt, da es "im wahren Leben" immer noch zu deutlichen Benachteiligungen des weiblichen Geschlechts kommt. Gleichberechtigung rechtfertigt daher nicht die zusätzliche Belastung für Frauen.


Das Problem wäre leichter zu lösen, indem auch Männer von der Wehrpflicht ausgenommen würden, meinen Sie nicht? Dann wird sich bestimmt kein Mann mehr gegenüber einer Frau benachteiligt fühlen, weil er Wehrdienst leisten muss. :

Stimmt, das wäre die leichteste Lösung. Smilie


Zitat:
Zitat:
Dafür kann der Bund nicht zur Verantwortung gezogen werden.


Aber der Verteidigungsminister, der noch immer an der Wehrpflicht festhält.

Keine Ahnung, welche/r Minister/in ist zuständig für Ungleichbehandlungen (bzw. dessen Abschaffung)?

Zitat:
Zitat:

Zumindest aus eigenem Erleben kann ich sagen, dass das nicht stimmt (ist aber schon länger her).


Es werden mehr Zivis als GWD-Leistende gebraucht, deshalb gibt es unter den Nichtverweigerern mehr "Untaugliche". Das ist politisch so gewollt.

Ist das auch rechtlich irgendwo festgelegt worden?


Zitat:
Zitat:
Ich bin generell gegen die Wehrpflicht, halte aber eine allgemeine Dienstpflicht für sinvoll. So könnte z.B. die Wehrpflciht gleichberechtigt neben Zivildienst oder Freiwilliges Ökologisches/Soziales Jahr stehen.


1. Würde das auch für Frauen gelten?

Nur unter der Voraussetzung, dass Frauen wirklich gleichberechtigt in der Gesellschaft wären.
Zitat:
2. Diese Dienstpflicht wäre rein rechtlich gar nicht durchsetzbar;
schließlich hat sich die BRD in internationalen Verträgen selbst das Verbot von Zwangsarbeit auferlegt. Auch verstehe ich nicht, was an RAD-ähnlichen Frondiensten so begrüßenswert sein soll. Diese "Dienstpflicht" ist ein Merkmal totalitärer Systeme (bspw. Birma) und hat m. E. in einem Land mit demokratischer Kultur, das seinen Bürgern per Verfassung freie Entfaltung der Persönlichkeit zusichert, nichts verloren.

Das sehe ich ein, es ist mir aber neu, dass es in Diktaturen so etwas gibt. Ich dachte immer, da gäbe es gar keine Ersatzdienste.

Zitat:
Zitat:
Das erspart Bürokratie und verpflichtet jeden für die Gesellschaft.


Sie meinen doch wohl nicht ernsthaft, dass eine allgemeine Dienstpflicht Bürokratie abbauen würde? :shock

Doch, das glaube ich, lasse mich aber gern eines Bsseren belehren.
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Ich habe zu diesem Thema vor 15 Jahren eine Langzeitstudie anfertigen lassen, die ist allerdings noch in Arbeit.
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windalf
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BeitragVerfasst am: 22.10.07, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Nur unter der Voraussetzung, dass Frauen wirklich gleichberechtigt in der Gesellschaft wären.

Also meistens sind Frauen doch deswegen benachteiligt, weil Sie nicht das gleiche Verhalten wie ein Mann an den Tag legen. Frauen die das allerdings tun, sind beruflich nicht weniger erfolgreich als Männer und bekommen auch das gleiche Geld...

Wenn eine Frau beruflich erfolgreich sein will muss Sie einfach nur ohne Rücksicht auf ihre eigene Familie ihre Karriere vorantreiben und schon klappt das auch mit der Gleichberechtigung. Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist dahingehend doch nur, dass tendenziell weniger Frauen dazu bereit sind und Frauen sich auch tendenziell eher Berufe suchen in denen die Vergütung schlechter ist.

An sonsten kann ich nun wirklich nicht mehr erkennen an welcher Stelle Frauen benachteiligt sind. Die wenigen Frauen mit denen ich beruflich zu tun habe, sehen das genauso wie ich. Es gibt die Gleichberechtigung schon, nur viele Frauen wollen die einfach nicht haben.
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Dirty Sanchez
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BeitragVerfasst am: 22.10.07, 18:43    Titel: Re: Wehrpflicht ist unfair weil... Antworten mit Zitat

Mount'N'Update hat folgendes geschrieben::

Keine Ahnung, welche/r Minister/in ist zuständig für Ungleichbehandlungen (bzw. dessen Abschaffung)?


Verteidigungsminister Jung hält jedenfalls an der Wehrpflicht fest, womit auch die von Jahr zu Jahr größer werdenden Ungerechtigkeiten weiterhin bestehen.

Zitat:

Ist das auch rechtlich irgendwo festgelegt worden?


Nein, aber es ist Fakt, wenn man die Zahlen der GWD-Leistenden und Zivildienstleistenden miteinander vergleicht. Der Zivildienst wird ausschließlich durch die Wehrpflicht gerechtfertigt und ist nur für Leute gedacht, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, unter Umständen andere Menschen erschießen zu müssen. Nun ist es aber heutzutage so, dass diese Wehrdienstausnahmen längst der Regefall sind, schließlich gibt es doppelt so viele Zivis wie Wehrdienstleistende - die absolute Mehrheit jedoch leistet gar keinen Dienst, die werden auch nirgends mehr gebraucht bzw. können nicht mehr finanziert werden.


Zitat:

Nur unter der Voraussetzung, dass Frauen wirklich gleichberechtigt in der Gesellschaft wären.


Der Gleichbehandlung kämen wir näher, indem wir keine "Ausgleichsdiskriminierungen" für Männer mehr hätten.

Zitat:

Das sehe ich ein, es ist mir aber neu, dass es in Diktaturen so etwas gibt. Ich dachte immer, da gäbe es gar keine Ersatzdienste.


Keine Ersatzdienste, sondern Zusatzdienste. Der RAD ersparte schließlich auch nicht die Einberufung in die Wehrmacht.

Zitat:

Doch, das glaube ich, lasse mich aber gern eines Bsseren belehren.


Hat denn die Einführung der Wehrpflicht für Bürokratieabbau gesorgt? (Erfassung, Musterung etc.)
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Biber
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BeitragVerfasst am: 22.10.07, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
Also meistens sind Frauen doch deswegen benachteiligt, weil Sie nicht das gleiche Verhalten wie ein Mann an den Tag legen. (...)
Ich habe schon nach dem ersten Satz den Ironie-Smiley gesucht und hätte dann wohl auch nichts dazu geschrieben. Allerdings habe ich mittlerweile das Gefühl, der Beitrag ist ernst gemeint, also doch ein Kommentar: im Wettbewerb um den Stuss des Tages liegt das wirklich gut im Rennen! Sehr böse
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windalf
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Beiträge: 7499
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BeitragVerfasst am: 23.10.07, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Biber hat folgendes geschrieben::
windalf hat folgendes geschrieben::
Also meistens sind Frauen doch deswegen benachteiligt, weil Sie nicht das gleiche Verhalten wie ein Mann an den Tag legen. (...)
Ich habe schon nach dem ersten Satz den Ironie-Smiley gesucht und hätte dann wohl auch nichts dazu geschrieben. Allerdings habe ich mittlerweile das Gefühl, der Beitrag ist ernst gemeint, also doch ein Kommentar: im Wettbewerb um den Stuss des Tages liegt das wirklich gut im Rennen! Sehr böse

Es steht dem Biber natürlich frei weiterhin in seinen Denkstrukturen in denen seines archaischen Jahrganges zu bleiben Sehr böse
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ThomasS
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Beiträge: 1050

BeitragVerfasst am: 24.10.07, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
7. Zum Dienst herangezogen wird man wahrscheinlicher, wenn man den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Insofern werden bekennende Pazifisten gegenüber gewaltbereiten Kriegsanhängern diskriminiert.


Ich kann das meiste des ersten Posts nachvollziehen, dass jedoch alle diejenigen, die die Wehrpflicht ableisten, pauschal als
Zitat:
gewaltbereite Kriegsanhänger
diffamiert werden nicht. Wer beim Bund war, weiß, dass das absoluter Quatsch ist und diese Aussage passt so gar nicht zu den ansonsten vernünftigen Argumenten..

Es gibt in meinen Augen noch weitere Argumente:

Für einige Bereiche der Bundeswehr sind Wehrpflichtige doch wohl inzwischen eher Ballast, weil einerseits die Ausrüstung bei einigen Waffengattungen komplizierter wird und somit auch die Ausbildung bei der derzeit kurzen Wehpflicht kaum sinnvoll möglich ist.

Außerdem hat sich durch die Auslandseinsätze der BW ein Tätigkeitsfeld ergeben, für das Wehrpflichtige kaum zur Verfügung stehen. AUßerdem vermute ich, dass hierdurch zumindest in Teilbereichen, über die Strukturen der BW neu nachgedacht werden müsste. Ich denke, gerade in diesem Bereich würde eine Berufsarmee die Effektivität erhöhen.

Dazu käme vermutlich eine höhere Motivation in der Truppe, die man bei Wehrpflichtigen nicht vorraussetzen darf.

Ob das am Ende jedoch kostengünstiger und weniger bürokratisch wird? Ich glaube es eher nicht.

Das Argument der Gleichberechtigung sticht (wie eigentlich immer Ironie Smiley ) nicht. Über dieses Thema könnte man ernsthaft diskutieren, wenn sich die männliche Welt gebärenderweise aktiv an der "Bevölkerungsexplosion" beteiligt. Ironie Smiley

Ich weiß allerdings nicht, was dagegen sprechen sollte, geschlechtsunabhängig jeden zu einem sozialen Jahr zu verpflichten. Aber auch dann wird keine Gleichberechtigung herrschen, weil das im Zweifelsfall alle hier lebenden Nichtdeutschen bevorteilt. Die wird man kaum verpflicten können. Also wird man de facto nie eine 100%ige Gerechtigkeit erzielen.

Aber grundsätzlich denke ich, dass es sehr viele gute Gründe für den Wandel der BW zu einer Berufsarmee gibt und ich wäre auch dafür. Allerdings wird vermutlich bis zum Sanktnimmerleinstag darauf rumgeritten, dass die Wehrmacht als Staat im Staate mit den Nazis paktiert hat und man deswegen über die Wehrpflicht gewissermassen "Otto-Normalverbraucher" bei der BW als "gutes Gewissen" einschleusen müsse. Sticht aber auch nicht: die Wehrmacht war auch eine Armee mit Wehrpflichtigen!

Also bei der Abschaffung der Wehrpflicht bin ich dabei, nur diejenigen die dem "Vaterland" dienen (Achtung: wieder Ironie Smiley ), pauschal zu diffamieren, ist halt kein Argument.
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Na, Herr Chapuisat, hat denn Berti Vogts schon bei Ihnen angeklopft?
(Christine Reinhart wollte erfahren, wann der Schweizer in der deutschen Nationalelf spielt)
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ZetPeO
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Anmeldungsdatum: 14.07.2006
Beiträge: 2166

BeitragVerfasst am: 24.10.07, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Nur zur Info.
Über das Thema wurde schon ernsthaft diskutiert.

http://www.recht.de/phpbb/viewtopic.php?t=121094&start=0



Gr.
ZetPeO
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David Hilbert

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