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Horrende Werkstattkosten nicht angekündigt - Was nun?

 
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power-gamer
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Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Waltrop bei Dortmund

BeitragVerfasst am: 08.12.08, 20:23    Titel: Horrende Werkstattkosten nicht angekündigt - Was nun? Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich bin total am k0tzen... Weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll.

Folgender Sachverhalt:


Hmm, ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll.

Ich habe am vergangenen Donnerstag Abend meinen Wagen in einer KFZ-Werkstatt abgegeben, um eine Hauptuntersuchung (TÜV), die dafür notwendige Abgasuntersuchung(Au) und eine Eintragung eines Tuningteils durchführen zu lassen. Der fast 18 Jahre alte Wagen ist abgemeldet, da er für den letzten TÜV zuviele dem Vorbesitzer bekannte Mängel hatte. Die meisten der vielen Mängel habe ich eigenhändig beheben können, da ich KFZ-Mechatroniker Lehrling im 3. Lehrjahr bin und eine Schrauber-Halle mit entsprechendem Werkzeug habe.

Der Tuner und ich sind so verblieben, dass er mich freitags telefonisch über den Verbleib des Wagens und eventuell anfallender Mängel informieren sollte.

Am Freitag Vormittag rief mich der Tuner an. Die Aussage war, dass der Mechaniker an dem Wagen dran sei und er aber erst Montag fertig werden würde. Auf meine Nachfrage hin, ob er mir einen ungefähren Preis sagen könnte, bekam ich die Antwort "Es wird dich schon nicht umbringen." , womit ich gar nichts anfangen konnte. Auf eine nochmalige Nachfrage nach einem konkreten Preis konnte er mir keine Aussage machen "Das kann ich dir nicht sagen.".

Stattdessen wurde mir mitgeteilt, dass der Wagen noch mehrere Mängel hätte, die TÜV-relevant waren. Die Buchsen der Längslenker hinten seien rissig, die Bremsschläuche vorne seien lose und nicht befestigt, die Kennzeichen Beleuchtung hinten wäre ohne Funktion und die Spurstange vorne rechts hätte Spiel.

Ich sagte, dass er die Mängel beheben solle, die TÜV-relevant wären und fragte dann nochmal nach einem Preis. Wieder bekam ich die Antwort, dass er mir das nicht sagen könne.

Wir verblieben wieder auf telefonische Rück-Antwort seinerseits.

Freitag Abend kurz vor Ladenschluss rief ich bei ihm an und fragte nach, wie es denn aussähe, worauf ich nur die Antwort bekam, dass der Wagen Montag erst fertig werden würde und mich der Preis schon nicht umbringen würde. (Ich bin Azubi und habe das Geld nicht in der Schublade liegen.)

Heute Mittag fuhr ich dann zu dem Tuner, um schonmal Informationen über den Preis der Rechnung einzuholen, damit ich heute Abend dann den Wagen abholen und die Rechnung bezahlen kann.
Der Mann an seinem Schreibtisch schaute mich an, grinste und sagte mir abermals, dass er mir noch immer (nach 2 Tagen Arbeit!!) keinen Preis sagen könne und die Karte (Werkstattkarte mit Auftragsdaten, Arbeitswerten usw.) ja sowieso noch hinten in der Werkstatt liegen würde. Der Wagen wäre aber soweit fertig bis auf die Zuteilung der TÜV-Plakette, die noch im Laufe des Tages folgen sollte.
Mit dem Verweis, später noch mal wiederzukommen, ging ich ohne weitere Informationen aus dem Geschäft.

Heute abend dann fuhr ich abermals zu dem Tuner und wollte den Wagen nun abholen.

Mal vorneweg, womit ich persönlich preislich gerechnet hatte:
TÜV/AU - 100 Euro (seine Aussage im Annahmegespräch)
Spurstange vorne rechts - 50 Euro (laut seiner Aussage am Telefon "Die habe ich bestellt, kostet ca. 50 Euro.")
Beide Gummibuchsen an der Hinterachse - 60 Euro (eigene Recherche auf Internetseiten, bei denen man Ersatzteile bestellen kann)

Seine Arbeitspreise und der Preis für eine eventuell notwendige Fahrwerksvermessung nach dem Einbau der Spurstange waren mir seitens dieser Werkstatt nicht bekannt und wurden mir auch von dem Herrn nicht mitgeteilt (siehe obriger Text).

Für alles in allem hatte ich mir so etwa 400 Euro ausgerechnet. Das wäre in meinem finanziellen Rahmen gewesen und würde meinen Vorstellungen von "Das wird dich schon nicht umbringen." entsprechen.

Die letztendliche Rechnung der Werkstatt, die ich heute bekommen habe, beläuft sich auf sage und schreibe 797 Euro. Das Auto ist wie gesagt 18 Jahre alt und ich bin Azubi (das weiß der Herr auch).

Darin enthalten sind laut seiner Aussage 81 AW (!!!) bzw. umgerechnet 405 Minuten bzw. 6,75 Stunden an Arbeit, das sind ca. 477 Euro für Arbeitslohn (inbegriffen ist eine Fahrwerksvermessung, über die auch ein Protokoll vorliegt), 200 Euro für Ersatzteile, knapp 100 Euro für TÜV/Au und hier und da noch ein paar Euro für Kleinteile.

Ich möchte diese Rechnung in dem Umfang nicht akzeptieren, weil mir von vornherein NICHT klar war, dass die Reparatur solche Summen in Anspruch nehmen würde. Ich gebe ja nicht mein Auto in die Werkstatt, wenn ich weiß, dass ich nicht so viel Geld zur Verfügung habe, wie die Reparatur jetzt kostet.
Solche Summen waren mir nicht klar und auch so nicht abgesprochen.

Der Herr kam mir auch keineswegs entgegen, lies sich weder auf eine von mir angebotene Ratenzahlungen, noch auf sonst etwas ein, sondern gab mir lediglich beim Hinausgehen aus der Tür die Aussage mit: "Wenn du mir heute Abend noch 500 Euro bringst, kannst du schonmal die Papiere des Wagens haben, damit du ihn anmelden kannst." Das halte ich für Nötigung.

Ich habe ihm natürlich noch kein Geld gegeben, sondern lediglich gesagt, dass ich mich im Laufe des morgigen Tages bei ihm melde.

Wie ist die Rechtslage?? Hab auch ICQ...

Liebe Grüße und Danke für´s Durchlesen...

der am Boden zerstörte felix

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ktown
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Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 4210
Wohnort: Auf diesem Planeten

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich kann keine Verfehlung der KFZ-Werkstatt erkennen.
Ich weiß auch nicht was man als Mechatroniker bis zum 3 Leerjahr so lernt. Aber es sollte doch einem bewußt sein, wenn der Wagen von Donnerstag bis Montag in der Werkstatt steht, dass er da nicht steht damit er warm hat.

Der größte Fehler war, sich immer mit der Aussage abspreisen zu lassen, dass es schon nicht teuer wird. Die Vorgaben waren für die Werkstatt fasst ein Freibrief.
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power-gamer
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Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Waltrop bei Dortmund

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

ja dass der wagen da nicht steht, damit er´s warm hat, ist mir schon klar... ich wollte nur wissen, wie ich vorgehen kann.

ich habe die rechnung mittlerweile bezahlt und den wagen anmelden können. das geld musste ich mir natürlich

ein großer deutscher allgemeiner automobil club, bei dem ich plus mitglied bin, hat mir geraten, ich solle die rechnung "unter vorbehalt der rückforderung" zahlen, um das pfandrecht der werkstatt auszulösen und den wagen zu bekommen. das habe ich nun gemacht und werde die rechnung zur überprüfung an eben diesen club schicken.

vielleicht kann ich ja so doch noch etwas retten.

ich habe daraus gelernt, dass ich jetzt bei jedem auftrag einen verbindlichen kostenvoranschlag machen lasse und den auch nur bis zu dem und dem preis überschreiten lassen werde und das vorher schriftlich festhalten werde.

lg
felix
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ktown
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Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 4210
Wohnort: Auf diesem Planeten

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ob die geleisten Arbeiten wirklich zwingend erforderlich waren läßt sich von hier aus schlecht prüfen. Ich denke das der von Ihnen eingeschlagene Weg nicht der schlechteste ist.
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Pünktchen
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Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 2634

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

power-gamer hat folgendes geschrieben::

ich habe daraus gelernt, dass ich jetzt bei jedem auftrag einen verbindlichen kostenvoranschlag machen lasse und den auch nur bis zu dem und dem preis überschreiten lassen werde und das vorher schriftlich festhalten werde.

Dann ist es aber auch kein verbindlicher KV mehr. Bei einem Verbindlichen steht die Summe fest. Auch bei einem unverbindlichen KV darf der Preis den KV nur eine gewisse Höhe (i. d. R. 15-20%) übersteigen.
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KurzDa
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Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 3304
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

power-gamer hat folgendes geschrieben::
Stattdessen wurde mir mitgeteilt, dass der Wagen noch mehrere Mängel hätte, die TÜV-relevant waren. Die Buchsen der Längslenker hinten seien rissig, die Bremsschläuche vorne seien lose und nicht befestigt, die Kennzeichen Beleuchtung hinten wäre ohne Funktion und die Spurstange vorne rechts hätte Spiel.
Ich denke, dass ein fast ausgelernter Kfz-Mechatroniker abschätzen könnte, wieviele AW´s hierfür nötig sind. Warum dann so überrascht?

Grüße
KurzDa
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power-gamer
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Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Waltrop bei Dortmund

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

überrascht, weil 81 AWs dafür eben nicht notwendig sind!

81 AW entsprechen bei 5 minuten pro AW 405 minuten oder umgerechnet 6,75 stunden.

und DAS ist definitiv zuviel für eine "freie" werkstatt, in der eben nicht vertragswerkstattliche vorgaben zur werkstattinternen lohnverrechnung der AWs gelten..

ich werde die rechnung prüfen lassen und hoffe, dass sich daraus dann etwas ergibt.

lg
felix
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Matthew
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Anmeldungsdatum: 20.04.2005
Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Die Vorgehensweise finde ich auch gut, wußte gar nicht das diese Leistung dort im Beitrag enthalten ist.

Ansonsten: 6,75 Stunden finde ich zwar nicht gerade wenig, aber für den Umfang der ausgeführten Arbeiten noch akzeptabel. Eher hätte mich da der Stundensatz von ca. 70,00 € gestört. Ist das in Dortmund wirklich schon so teuer oder handelt es sich um einen Spezialbetrieb? Zumindest den Stundensatz hättest du auch vorher wissen/erfragen können.
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power-gamer
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Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 4
Wohnort: Waltrop bei Dortmund

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

die vorgabe für einen kompletten längslenker tausch an der hinterachse bei diesem wagen sind 2 stunden pro seite.

aber es wurden ja eben nur die achslager gummis getauscht. und dafür darf er eben nicht den ein-/ausbau des kompletten längslenkers berechnen.

DAS ist sein fehler.

lg
fEElix
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Anlemadaco
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Anmeldungsdatum: 10.12.2008
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, Du wirst bezahlen müssen.

Wir haben ähnliches erlebt. Allerdings haben wir vorher gefragt, was die Reparatur kostet. Es hieß wörtlich - aber eben nicht schriftlich: "bring 200 euro mit, das reicht!"

Die Rechnung belief sich auf 421 Euro. Da wir den mündlichen Teil nicht beweisen konnten, blieb uns nichts übrig als zu zahlen.
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Obermotzbruder
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Anmeldungsdatum: 06.09.2005
Beiträge: 3164
Wohnort: In Deutschland. Und das ist gut so.

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Bekanntermaßen dürften an einem 18 Jahre alten Auto schon einige Mängel festzustellen sein. Zudem gehe ich mal davon aus, dass nicht gleich 20 Mann an dem Auto herumrepariert haben. Und ansonsten Mängel beseitigen nimmt Zeit in Anspruch.
Im Übrigen frage ich mich, weshalb sie die Reparaturen nicht in Ihrem Lehrbetrieb vorgenommen haben bzw. haben machen lassen? Da hätte es doch bestimmt die eine oder andere Einsparmöglichkeit gegeben.
Ich befürchte, dass die Sache bei einem Rechtsanwalt landet der Ihre Interessen vor dem Zivilgericht vertritt oder Sie letztlich das Lehrgeld zahlen. Der Automobilclub wird Ihnen das Geld auch nicht zurückholen.
_________________
Jeden Tag kommt ein neuer Dummer am Bahnhof an, man muss ihn nur abholen.
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Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll.
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