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Verfasst am: 03.02.09, 22:54 Titel: Zuviel Lehrstoff in der Vorlesung = Verfahrensfehler ?
Hallo,
mich würde es interessieren, ob es irgendwo normiert ist, dass die Anzahl der Semesterwochenstunden (SWS) und/oder die Anzahl der Creditpoints (ECTS) für eine Vorlesung den Umfang des Lehrstoffs begrenzen und ob es ein prüfungsrechtlicher Verfahrensfehler ist, wenn eine derartige Grenze bei Weitem von einem Professor überzogen wird.
Dazu folgender fiktiver Fall:
Für die Vorlesung A werden in der Prüfungsordnung 2 Semesterwochenstunden und 2,5 Credits festgelegt. Im Modulhandbuch ist ein grober Rahmen des Lehrstoffs für die Vorlesung A angegeben. Student X fällt in der Prüfung durch, weil er sich mit dem Lehrstoff völlig überfordert gefühlt hat; nicht weil es zu schwer für ihn wäre, sondern weil es einfach zu viel Lehrstoff war. Ein Professor, mit dem sich Student X gut versteht, stimmt ihm in einem vertraulichen Gespräch zu und meint, dass der Lehrstoff seiner Meinung nach durchaus für 6 Semesterwochenstunden und 7,5 Credits ausgelegt gewesen sei.
Meine Frage wäre nun, wie frei (Freiheit von Lehre und Forschung) ein Professor bei der Auswahl der Menge des Lehrstoffs ist, wenn eine feste Semestwochenstundenanzahl und eine feste Creditpunkteanzahl vorgegeben ist bzw. wo hier der Freiheit des Professors prüfungsrechtliche Grenzen gesetzt sind? Kann ein Professor einfach so den Lehrstoff, der beispielsweise für 6 Semesterwochenstunden angemessen wäre, in 2 Semesterwochenstunden durchprügeln? Kann ein Professor einfach so den Rahmen des Modulhandbuches (Themenbeschreibung für Vorlesungen in Bachelor- und Masterstudiengängen) völlig frei überziehen? Würde ein solcher Vorfall die Chancen eines Widerspruchs bzw. einer Anfechtungsklage erhöhen, insbesondere dann, wenn ein bestellter Sachverständiger bestätigen würde, dass es bei weitem zu viel Lehrstoff für die vorgegeben Zeit und Creditpoints wäre?
Vielen Dank für eure Meinungen schon mal im Voraus.
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