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Verfasst am: 20.08.07, 18:29 Titel: Wehrpflicht contra Berufsarmee?
Wehrpflicht contra Berufsarmee?
Ich weiß es ist nicht unbedingt ein neues Thema und man könnte es
durchaus auch dem Sommerloch zuschreiben.
Trotz allem, das Thema Berufsarmee wird wegen dem veränderten
Feindbild und getöteten Soldaten im Auslandseinsatz an Aktualität
nichts verlieren.
Problematisch ist natürlich auch die Frage wo zukünftig dann die vielen
Zivildienstleistenden kommen sollen.
Sie sind schließlich ein sehr kostengünstiger "Nebenaspekt" der Wehrpflicht.
Meinungen?
Gr.
ZetPeO _________________ Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt
David Hilbert
Wenn die Sonne der Weisheit tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten.
Nen Steuerzahler der nen Jahr länger produktiv ist bringt allen mehr...
Und stattdessen mehr Berufssoldaten anschaffen, die ja bekanntlich nichts kosten.
Und die Wehrpflichtigen, die zur Zeit eingezogen werden, wären sonst natürlich sehr produktiv und würden dem Steuerzahler in keiner Weise auf der Tasche liegen.
Zitat:
ZetPeO:
Trotz allem, das Thema Berufsarmee wird wegen dem veränderten
Feindbild und getöteten Soldaten im Auslandseinsatz an Aktualität
nichts verlieren.
Wieso? Wieviel Wehrpflichtige sind denn schon im Auslandseinsatz getötet worden? _________________ Wenn alle das täten, was viele mich könnten, käme ich nicht mehr zum Sitzen!
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 7499 Wohnort: PC
Verfasst am: 20.08.07, 19:51 Titel:
Zitat:
Und stattdessen mehr Berufssoldaten anschaffen, die ja bekanntlich nichts kosten.
Also ich habe z.B. letztes Jahr 20.000 Euro alleine an Steuern gezahlt und habe meine Karriere gerade erst gestartet.... (mal unabhängig davon was mein Arbeitgeber daran verdient hat, dass ich für ihn gearbeitet habe und an Steuern und Abgaben dafür eingezahlt hat) Wäre ich ein jahr früher fertig gewesen würde ich das letzte Jahr wo es aller Wahrscheinlichkeit nach die meiste Kohle gibt auch noch deutlich mehr verdienen. Das fällt nun flach.
Statt dessen hat habe ich ein Jahr sinnlos rumgehangen und Vater Staat auch noch Kosten ohne Ende produziert. War ja ganz lustig aber genaugenommen hat mich der Scheiss Geld ohne Ende gekostet. Im nächsten Leben drück ich mich davor. Gibt ja genug Möglichkeiten...
Ob eine Berufsarmee teurer ist, ist erstens nicht gesagt und selbst wenn lässt sich diese durch Steuermehreinnahmen wohl spielerisch finanzieren.... _________________ ...fleißig wie zwei Weißbrote
0x2B | ~0x2B
ZetPeO:
Trotz allem, das Thema Berufsarmee wird wegen dem veränderten
Feindbild und getöteten Soldaten im Auslandseinsatz an Aktualität
nichts verlieren.
Wieso? Wieviel Wehrpflichtige sind denn schon im Auslandseinsatz getötet worden?
Aus gegebenem Anlass:
Ich hatte es geahnt.
Der Auslandseinsatz ist natürlich ( noch) freiwillig.
Aber die Diskussion über eine Berufsarmee wird trotzdem
immer wieder durch getötete Soldaten im Ausland aufflackern.
Gr.
ZetPeO _________________ Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt
David Hilbert
Wenn die Sonne der Weisheit tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten.
Nen Steuerzahler der nen Jahr länger produktiv ist bringt allen mehr...
Das ist jetzt nicht unbedingt das überzeugendste Argument.
Ich glaube das ist individuell verschieden.
Es gibt dann auch sicherlich einige, die ein Jahr länger arbeitslos sind.
Kann eine Berufsarmee zum Staat im Staate werden?
Gewährleistet nicht gerade der jährliche Einzug von zig Tausenden
normalen Jugendlichen eine gewisse Öffentlichkeit der Armee?
Droht mit einer Berufsarmee nicht erst recht der Einsatz im Inneren,
bzw. würde es die Einführung nicht vereinfachen?
Ist in der Ableistung des Wehrdienstes oder des Zivildienstes tatsächlich
noch eine verpflichtende Leistung zu Gunsten des Staates, bzw. des gern
zitierten Allgemeinwohls zu sehen?
Und ist diese noch zeitgemäß?
Ich provoziere jetzt mal etwas.
Der Wehrdienst wird von vielen als verschwendetes nutzloses Nichtstun
empfunden.
Auch wenn das jetzt etwas militaristisch klingt,
Schießen mit der Panzerfaust, scharfe Handgranate, Minen, Sprengstoffe, Häuserkampf,
Nahkampf, Schießen mit Leuchtspur ein Wehrpflichtiger hat davon keine Ahnung.
Die Ausbildung im Bereich chemischer und biologischer Kampfstoffe ist schlichtweg
lächerlich, unzureichend, ja eigentlich verantwortungslos.
Wegen angeblicher Unzumutbarkeit und oft auch Bequemlichkeit der Ausbilder
hat so gut wie kein Wehrpflichtiger je länger als vielleicht 45 Min unter vollem
ABC- Schutz verbracht. ( wenn überhaupt)
Aber ausgebildet wird er für die Landesverteidigung.
Sollte es zum Ernstfall kommen, wie bitte soll ein Wehrpflichtiger einen Sinn in seiner Ausbildung auch nur ansatzweise erkennen,
wenn er eigentlich nicht die geringste Ahnung hat, von dem was er tun soll, oder von dem was auf ihn zukommen könnte,
geschweige denn in den Waffen für seine minimalste Selbstverteidigung praktisch ausgebildet wurde?
Ist hier der Ansatz?
Müsste der Wehrdienst, oder besser die Ausbildung zielgerichteter sein?
Der Wehrdienst rechtfertigt sich nicht durch Ableisten von sinnlosem Nichtstun.
Wenn er von der Politik als Leistung an der Gesellschaft betrachtet wird, ist es
ebenso eine Verpflichtung die notwendige Ausbildung zu gewährleisten
Allein schon zum Schutz der Soldaten.
Dann ist Wehrpflicht zur Landesverteidigung auch sinnvoll.
Fragen, Fragen, Fragen.
Gr.
ZetPeO _________________ Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt
David Hilbert
Wenn die Sonne der Weisheit tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten.
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 7499 Wohnort: PC
Verfasst am: 21.08.07, 09:03 Titel:
@ZetPeO
Ihrer Argumentation nach müsste man dann aber auch eine Art "Nachverfolgung" der Wehrpflichtigen haben. Also ständige Übungen mindestens 1 mal im Jahr und der Wehrpflichtige muss sich fit halten bis ins hohe Alter (Fit wäre zu definieren aber wer dann gewisse sportliche Anforderungen nicht erfüllt wandert in den Bau)...
Sonst bleibt das ganze genauso witzlos...
Wie wäre es denn mal mit einer Werbekampagne "Fit fürs Vaterland (oder Deutschland)" _________________ ...fleißig wie zwei Weißbrote
0x2B | ~0x2B
.... der Wehrpflichtige muss sich fit halten bis ins hohe Alter
Da hat das ZDF schon die richtige Zielgruppe als Zuschauer.
Aber auch andere kümmern sich darum --> www.gek.de/gesundheit/natur/deutschlandisstfit/index.html _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 2207 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 21.08.07, 10:08 Titel:
Ich wäre dafür die Wehrpflicht auszusetzen, d.h. der Art. 12 a bleibt wie er ist, aber es wird nicht mehr gezogen, weder für Zivil- noch für Wehrdienst.
Dann muss man sehen ob es genug Freiwillige gibt, ich denke gerade die Einstiegsgruppen der einfachen Ränge müssten dafür attraktiver werden.
Dann kann man vielleicht die gering qualifizierten Jugendlichen (auch die mit Migrationshintergrund) in die Streitkräfte locken.
Die können wenigstens schon mit Waffen umgehen
Die Zivildienstler müsste man eben durch FSJ, 1 Euro Jobs und echte Pflegekräfte ersetzen. _________________ ausgezeichnet
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 21.08.07, 10:28 Titel:
yamato hat folgendes geschrieben::
I
Dann muss man sehen ob es genug Freiwillige gibt,....
Freiwillige für neun Monate? _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Das ist wie mit dem Erst-Hilfe-Kurs für die Führerscheinprüfung. Es ist Pflicht, die man hinnimmt. Manche interessieren sich dafür, manche nehmen es nur in Kauf, ohne was dabei zu lernen.
Selbst wenn ich interessiert hinhöre und mitmache, was bleibt davon nach geraumer Zeit übrig, um im Ernstfall zu helfen? Viele Führerscheinneulinge betrachten es eh als eine aufgezwungene Pflicht, die sie einfach nur ableisten und hoffen, dass es nie zum Ernstfall kommen wird.
So ähnlich verhält es sich mit der Wehrpflicht.
Ich habe 2 Brüder, die ihre Wehrpflicht abgeleistet haben. Deswegen würde ich mich im Ernstfall durch sie nicht mehr beschützter fühlen als ohne.
Einer davon schilderte eine Begebenheit, die den Unterschied zwischen Wehrpflichtigen und Berufssoldaten verdeutlicht:
Es sollten zwei Ponton-Brücken gebaut werden. Die Deutschen waren zuerst da und fingen sogleich mit dem Bau an. Nach ca. ½ Std. kamen dann die Amis, setzten sich erst mal hin, aßen und rauchten gemütlich und dann legten sie los. Während die Deutschen sich noch immer einen Abmühten, waren die Amis in o,nix fertig.
ZetPeO hat folgendes geschrieben::
Kann eine Berufsarmee zum Staat im Staate werden?
Dieses Argument hat früher bei mir auch gezogen. Heute nicht mehr, denn meiner Meinung nach ist eine stabile Demokratie weitgehend dagegen gewappnet. Die BRD ist nicht die Weimarer Republik.
yamato hat folgendes geschrieben::
Die Zivildienstler müsste man eben durch FSJ, 1 Euro Jobs und echte Pflegekräfte ersetzen.
Der Meinung bin ich auch. Bei fas 4 Mio. Arbeitslosen, dürfte es wohl kein Problem sein, die Zivis weitgehends zu ersetzen.
Außerdem finde ich die Bedingungen bei dem Zivildienst eh ungerecht.
Gruß
syn _________________ "Wenn die Gerechtigkeit untergeht, so hat es keinen Wert mehr, daß Menschen leben auf Erden."
Kant
"Ich weiß, dass ich nichts weiß" sokrates
geht mir auch so
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 21.08.07, 10:49 Titel:
syn hat folgendes geschrieben::
.... denn meiner Meinung nach ist eine stabile Demokratie weitgehend dagegen gewappnet. Die BRD ist nicht die Weimarer Republik.
Und wenn sie es wäre, wäre es auch kein Argument. Hitler ist nicht durch das Militär sondern durch den Wähler an die Macht gekommen. Andererseits hat dann das diktatorische Dritte Reich die Wehrpflicht wieder eingeführt.
Genauso wie die nur dem Namen nach demokratische DDR eine Wehrpflicht hatte.
Eine Wehrpflicht hatte auch das - demokratisch durchaus defizitäre - Kaiserreich. Und dort hatte wiederum das Militär einen durchaus größeren Einfluß als heute. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 2207 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 21.08.07, 11:42 Titel:
Redfox hat folgendes geschrieben::
yamato hat folgendes geschrieben::
I
Dann muss man sehen ob es genug Freiwillige gibt,....
Freiwillige für neun Monate?
Nein natürlich nicht, der SPD Vorschlag ist eh ein Vorschlag von jemanden, der keinen
Ar... in der Hose hat.
4 Jahre solltens schon mindestens sein. _________________ ausgezeichnet
MMn sollte jeder ein "soziales Jahr" absolvieren. Das heißt 12 Monate Zivi, Bundeswehr, Grenzschutz, THW, Schreibhilfe im Amt, Tätig bei (anerkannten) Hilfsorganisationen oder ähnliches.
Nach freier Wahl.
So bleibt der günstige Zivi erhalten, wer unbedingt "Krieg" erleben will geht zur Bundeswehr, Leute die nicht körperlich arbeiten können helfen auf dem Amt und wer sehr fürsorglich ist, geht für ein Jahr mit der WHO nach Afrika o.ä.
Drumrum kommt nur wer wirklich schwer behindert ist und deswegen nix tun kann oder auswandert.
Wer sowieso für den Staat arbeitet (SAZ, Polizist, Amt, Politiker, etc...) spart sich das.
Zitat:
Also ich habe z.B. letztes Jahr 20.000 Euro alleine an Steuern gezahlt und habe meine Karriere gerade erst gestartet.... (mal unabhängig davon was mein Arbeitgeber daran verdient hat, dass ich für ihn gearbeitet habe und an Steuern und Abgaben dafür eingezahlt hat)
Abgesehen davon, das alleine der Betrag schon ne relativ große Ausnahme darstellt (wieviel Prozent der Arbeitnehmer verdient wohl soviel?), drücken sich sehr viele die soviel verdienen (und vor allem die Arbeitgeber) vor dem zahlen von Steuern in großem Umfang (Wozu gibts Steuerberater?).
Wenn man also alles in allem den Durchschnitt berechnet kommt deutlich weniger dabei rum und da ist doch die Frage, ob die Mehrkosten durch ordentlich bezahlte Arbeiter die Zivi und Grundi-Dienste leisten dadurch gedeckt werden können...
Abgesehen davon, das in einer Berufsarmee der Bildungsstandard definitiv niedriger ist und unsere Bundeswehr ist momentan auf einen höheren Bildungsstandard ausgerichtet (Stichwort Auftragstaktik statt Befehlstaktik, etc...).
Warum sinkt der Bildungsstandard? Leute mit hoher Bildung werden nicht an die Thematik herangeführt und bilden so kein Interesse dafür aus und die "Löhne" sind i.A. für Höherqualifizierte zu niedrig um Eigeninteresse zu wecken. Gleichzeitig bilden die verhältnismäßig hohen Löhne für Ungebildete ein sehr großes Anziehungspotential.
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 21.08.07, 12:32 Titel:
yamato hat folgendes geschrieben::
Nein natürlich nicht, der SPD Vorschlag ist eh ein Vorschlag von jemanden, der keinen
Ar... in der Hose hat.
4 Jahre solltens schon mindestens sein.
Hm, ich muß zugeben, daß mir der SPD-Vorschlag nun auch nicht so klar ist.
Obenstehendes aber auch nicht.
Wenn sich also nicht mehr genügend Freiwillige für neun Monate finden, dann eine Wehrpflicht von vier Jahren? _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
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